Wann ETF verkaufen? – Im Ratgeber erfahren, wann die richtige Zeit ist ETF zu kaufen!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.12.2020
Immer mehr Anleger interessieren sich für eine Investition in ETFs. Die Vorteile dieser Finanzmarktprodukte liegen klar auf der Hand. Im Gegensatz zum Handel mit Aktien investieren Anleger hier nicht nur in ein einzelnes Papier, sondern direkt in einen ganzen Korb. Dadurch fallen die Verlustrisiken deutlich geringer aus. Wenn ein Wertpapier ausfällt, kann dies meist durch andere Bestandteile des ETFs ausgeglichen werden. In unserem Ratgeber klären wir auf, wann es am besten ist ETF zu kaufen und wann ETF verkaufen die beste Alternative ist.
Gleichzeitig profitieren Sparer weiterhin von den hohen Renditemöglichkeiten, die mit einer Investition in Aktien einhergehen. Der Kostenvorteil gegenüber aktiv gemanagten Aktienfonds ist ein weiterer Punkt, der immer mehr Menschen von ETFs überzeugt. Da es sich um passiv gemanagte Fonds handelt, die nicht durch einen menschlichen Fondsmanager betreut werden, können die Kosten um bis zu zwei Prozentpunkte unter denen ihrer aktiv gemanagten Pendants liegen.
Wer sich intensiv mit ETFs beschäftigt, findet meist schnell einen passenden Fonds. Während sich offensiv ausgerichtete Anleger aufgrund der hohen Renditechancen häufig für Aktien-ETFs entscheiden, vertrauen vorsichtige Anleger eher auf Renten-ETFs. Diese versprechen auf der einen Seite zwar eine niedrigere Rendite, gehen auf der anderen Seite jedoch mit einem niedrigeren Ausfallrisiko einher.
In beiden Fällen finden Anleger eine große Auswahl vor, so dass es für jeden Anlegertyp den passenden ETF am Markt geben sollte. Der Kauf des ETFs stellt anschließend in der Regel die wenigsten Anleger vor ein Problem. Sobald sie den passenden gefunden haben, können sie diesen über die Ordermaske bei einem Broker kaufen.
Die viel wichtigere Frage, die sich nach der Investition stellt, ist jedoch: „Wann den ETF verkaufen?“. Woran erkennen insbesondere Anfänger, die sich bewusst für eine Investition in börsengehandelte Indexfonds entschieden haben, weil sie nicht jeden Tag die Entwicklung der Aktienkurse beobachten wollen, wann der richtige Zeitpunkt zum Verkauf gekommen ist? Um diese Frage zu beantworten, sollten sich Anleger zunächst klar machen, warum sie den ETF überhaupt verkaufen wollen. Erst im nächsten Schritt sollten sie darüber nachdenken, wann sie den ETF verkaufen möchten.
ETF wann verkaufen – und wann nicht?
Eine Eigenschaft von ETFs ist, dass sie nie besser oder schlechter abschneiden als der Markt. Dennoch kann es von Zeit zu Zeit dazu kommen, dass andere ETFs eine bessere Performance zeigen als der Fonds, in den man selbst investiert hat. Im ersten Moment macht es sicher Sinn, sämtliche Fondsanteile des schlechter abschneidenden Fonds zu verkaufen und den Ertrag in den ETF zu investieren, der die bessere Performance aufweist.
Unerfahrene Anleger achten bei dieser Vorgehensweise jedoch oftmals nicht auf die Kosten, die mit dem Kauf und Verkauf eingehen. Bereits beim Kauf des aktuellen ETFs mussten sie eine Orderprovision, den Ausgabeaufschlag oder sonstige Gebühren bezahlen, die beim ETF-Kauf anfallen.
Selbst wenn Kaufgebühren beim Broker nicht anfallen sollten, bezahlen Anleger spätestens beim Verkauf einen bestimmten Prozentsatz des Transaktionsvolumens als Gebühr. Auch Ausgabeaufschläge und die sogenannten „Additional Trading Costs“ (ATCs) sind Kosten, die beim ETF-Verkauf beachtet werden müssen. Bevor sich Anleger also überlegen, wann sie den ETF verkaufen und in einen besser performenden investieren, sollten sie zuvor durchkalkulieren, ob die damit verbundenen Kosten diesen Wechsel überhaupt rechtfertigen.
An dieser Stelle ist weiterhin wichtig zu wissen, dass der Verkauf und Neukauf von ETF-Anteilen bei einem Brokerwechsel nicht notwendig ist. Anleger können einen Depotübertrag veranlassen, der in der Regel keine zusätzlichen Kosten verursacht. Möglicherweise lassen sich auch auf diese Art und Weise die ETF-Kosten verringern.
Morgens, mittags oder abends – ETF wann verkaufen?
Zahlreiche Gründe können dazu führen, dass sich Anleger für den Verkauf eines ETFs entscheiden. Eine Strategie könnte beispielsweise sein, ETF-Anteile zunächst zu verkaufen, sobald diese eine bestimmte Gewinnschwelle überschritten haben, und sie später zu einem günstigeren Preis wieder zurückzukaufen. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Anzahl der gehaltenen Anteile erhöhen, ohne zusätzliches Kapital investieren zu müssen.
Grundsätzlich gibt es keine Uhrzeit, zu der die Kurse für einen Verkauf am besten sind. Gewohnheitsgemäß agieren zahlreiche große Marktteilnehmer in den Morgenstunden noch zurückhaltend. Dies liegt daran, dass sich der Nettoinventarwert des ETFs aus den Börsenkursen der Wertpapiere ergibt, die dieser beinhaltet.
Ein realistischer Eindruck entsteht oftmals erst in den Mittagsstunden, so dass Anleger in den meisten Fällen hier die beste Zeit zum ETF-Verkauf finden sollten. Gleichzeitig ist der Markt zu dieser Zeit noch nicht so hektisch wie am Abend, also kurz bevor die europäischen Handelsplätze schließen und der Handel an den nordamerikanischen Börsen in vollem Gange ist.
Immer mehr Anleger nutzen neben der Investition in ETFs außerdem einen ETF Sparplan. Wann verkaufen bei dieser Anlageform sinnvoll ist, hängt oftmals mit der Anlagestrategie zusammen. Wer langfristig investiert, sollte sich auch von kurzfristigen Verlusten nicht verunsichern lassen. Diese werden auf bei einer Geldanlage über mehrere Jahre meist wieder ausgeglichen.
Bilderquelle:
- shutterstock.com