Was sind CFDs? – Die Abkürzung und das Finanzinstrument verständlich erklärt!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 18.10.2019
Was sind CFDs? Die Abkürzung „CFD“ steht für Contract for Difference (Differenzkontrakt). Bei einem CFD handelt es sich um ein Derivat beziehungsweise ein derivatives Finanzinstrument. Die Beschreibung als Derivat beruht darauf, dass der CFD seinen Wert und seine Wertentwicklung von einem oder mehreren Basiswerten ableitet. Als Basiswerte dienen zum Beispiel Indizes, Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Währungen. Ein CFD, was ist das und wie wird er gehandelt? Diese Frage soll nachfolgend ausführlich beantwortet werden.
Die historische Entwicklung der Differenzkontrakte
Um die Frage „Was ist ein CFD?“ richtig beantworten zu können, müssen wir im ersten Schritt zu den Wurzeln der Differenzkontrakte zurückkehren. Bereits in den 1980er Jahren wurden CFDs von einer Bank ins Leben gerufen. Die Großbank UBS entwickelte sie, um damit die britische Stempelsteuer umgehen zu können. Durch diese wurden alle an der London Stock Exchange getätigten Aktien-Transaktionen mit einer Steuer von 0,5 Prozent belegt.
Was sind CFDs also und woher stammen sie? Ursprünglich stammen Differenzkontrakte aus dem Bereich des Investmentbankings. Auch heute werden CFDs als Finanzderivat noch außerbörslich beziehungsweise „over the counter“ (OTC) gehandelt.
In Deutschland werden CFD-Trades für Privatanleger aufgrund einer Verfügung durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) seit August 2017 nur noch ohne Nachschusspflicht angeboten. Somit können die Trader nicht mehr als ihr investiertes Kapital verlieren. Neben dem Wegfall der Nachschusspflicht verfügte die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) im August 2018 weitere Einschränkungen für den CFD Handel, wie zum Beispiel Mindest-Marginsätze zur Festsetzung maximaler Hebel.
Was ist ein CFD?
Was ist ein CFD genau und wie funktioniert ein Differenzkontrakt? Wer CFDs handelt, kauft oder verkauft nicht den zugrundeliegenden Basiswert, wie zum Beispiel einen Rohstoff, ein Währungspaar oder die eigentliche Aktie. Der Händler besitzt diesen nicht physisch und bezahlt ihn entsprechend auch nicht vollständig.
Stattdessen hinterlegt er als CFD-Trader eine Sicherheitsmarge (auch als Margin oder schlicht als Marge bezeichnet) bei seinem Broker. Er kann dabei auch nur Bruchteile des jeweiligen Basiswertes handeln. Somit fällt die darauf angerechnete Margin noch geringer aus.
Der Handel auf Margin zählt zu den wichtigsten Vorteilen des CFD Handels. Denn der Trader handelt dadurch mit einem Hebel (engl.: Leverage). Das heißt, dass er mit einer Position handeln kann, ohne den Gesamtwert der gleichen hinterlegt zu haben. Hieraus ergibt sich ein weiterer Vorteil: Mit dem Kapital, das nicht an diese Transaktion gebunden ist, kann der Händler zum Beispiel weitere Investments tätigen.
Der Trader legt beim Hinterlegen der Margin zudem fest, ob er auf einen steigenden (long = kaufen) oder einen fallenden (short = verkaufen) Kurs setzt. Auf die jeweilige Margin gerechnet fallen dann Kursveränderungen des zugrundeliegenden Wertes in Relation überdurchschnittlich groß aus. Zu beachten ist jedoch, dass dies sowohl auf potenzielle Gewinne als auch auf mögliche Verluste zutrifft, falls sich die Kurse entgegen der erhofften Richtung entwickeln. Die Frage „Was sind CFDs?“ haben wir damit beantwortet.
Was ist CFD Trading?
Kommen wir nun zu folgender Frage: Was ist CFD Trading beziehungsweise wie werden CFDs gehandelt? Trader spekulieren beim CFD Handel auf die Wertentwicklung eines Basiswertes, ohne ihn real zu kaufen. Mit dem Kauf, zum Beispiel eines Aktien CFDs, erwerben sie lediglich das Recht auf Austausch der Wertentwicklung eines Kurses, der sich an der jeweiligen Aktie orientiert. Die Trader erwerben an dem zugrundeliegenden Basiswert selbst aber keine Rechte.
Handel auf Margin
Durch den Handel auf Margin ist es möglich, mit vergleichsweise niedrigem Kapitaleinsatz große Handelsvolumina zu bewegen. Dafür wird beim Broker besagte Sicherheitsleistung (Marge) hinterlegt. Das CFD Trading erfolgt gehebelt. Hierdurch kann der Trader handeln, ohne den gesamten Wert einer bestimmten Position hinterlegen zu müssen. Neben hohen Gewinnen können sich hieraus aber auch hohe Verluste ergeben, bis hin zum Totalverlust.
Long und Short gehen
Trader gehen beim CFD Trading long (kaufen), wenn sie glauben, das die Kurse steigen werden, und short (verkaufen), wenn sie denken, dass die Kurse fallen werden. CFD-Trades basieren also auf einer Schätzung, in welche Richtung sich der Kurs eines Basiswertes entwickeln wird.
Dabei wird die Differenz zwischen dem Kurs zum Zeitpunkt des Kaufs sowie zu dem des Verkaufs des zugrundeliegenden Wertes ermittelt. Risikomanagement-Funktionen wie Take-Profit oder Stop-Loss können dabei helfen, das Risiko bei den platzierten Trades zu begrenzen.
Was sind CFDs – Börse oder außerbörslicher Handel?
Eine letzte Frage betrifft den Ort, an dem CFDs gehandelt werden: Was sind CFDs – Börse oder außerbörslicher Handel? Während die Geschichte der Differenzkontrakte an der Börse begann, werden diese heute außerbörslich (OTC-Handel, Direkthandel) gehandelt. Trader sind beim CFD Handel somit nicht auf die Handelszeiten lokaler Börsen beschränkt. Sie können zum Beispiel Aktien-CFDs rund um die Uhr über die Handelsplattform eines CFD-Brokers handeln.
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