BioNTech Aktie: Lohnt sich die Corona Impfstoff BioNTech Aktie?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 31.01.2022
Die BioNTech Aktie bekam am 16. November nach einem Kursanstieg einen erheblichen Dämpfer. Denn der Aktienwert steht und fällt damit, ob der Impfstoff schnell verfügbar und sicher ist. Noch vor kurzem legte das Unternehmen aus Mainz vielversprechende Daten mit einer Studie vor, die unter anderem die hohe Wirksamkeit des Impfstoffs belegte. Doch nun legt Moderna, ein Konkurrent aus den USA, ebenfalls eine erfolgversprechende Studie vor und die Pfizer Aktie brach daraufhin ein. Nach einem Minus von 8 % beruhigte sich der Kursverfall und die Corona Impfstoff BioNTech Aktie lag zuletzt nur noch 6 % im Minus.
Während Biontech seine Wirksamkeit mit 90 % angegeben hatte, trumpfte Moderna mit einer Wirksamkeit von 94,5 %. Zudem lässt sich das in den USA entwickelte Vakzin 30 Tage lang im Kühlschrank lagern. Wir schildern, ob es trotzdem eine Kaufempfehlung für die BioNTech Aktie gibt und erläutern, was sich hinter der Impfstoff Aktie verbirgt.
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Lange Zeit war das Mainzer Unternehmen Biontech (Biopharmaceutical New Technologies) nicht gerade bekannt. Das deutsche Biotech Unternehmen entwickelt unter anderem RNA Impfstoffe zum Kampf gegen den Krebs. Diese funktionieren auf Basis der Boten-Ribonukleinsäure. Auf ähnlicher Technologie baut auch der Impfstoff gegen das Corona Virus auf. Das Entwicklungsprogramm für den Impfstoff gegen die Pandemie heißt Lightspeed – Lichtgeschwindigkeit. Weltweit gibt es knapp 100 verschiedene Projekte, die versuchen einen Impfstoff gegen das Corona Virus zu entwickeln. So weit wie Biontech sind allerdings nur die wenigsten, denn Biontech befindet sich bereits in der klinischen Phase.
Dass Biontech so weit gekommen ist, ist für das Unternehmen ein riesiger Erfolg, denn das Geschäft in der Biotechnologie ist hart umkämpft. Für die Entwicklung eines Impfstoffes ist viel Geld und vor allem viel Zeit erforderlich. Denn es ist ein langer Weg, bis es zum Zulassungsprozess kommt und die Ausfallraten sind extrem hoch. Ein Impfstoff gegen das Corona Virus bietet eine Chance auf Heilung und Immunität. Unternehmen wie Biontech kamen erst durch das Virus in die Schlagzeilen, bis dato war das Unternehmen nahezu unbekannt.
Gegründet wurde Biontech im Jahr 2008 von den Eheleuten Özlem Türeci und Uğur Şahin zusammen mit Christoph Huber. Die Gründer sind noch heute in dem Unternehmen alle aktiv. Während Türeci als Ärztin als Cief Medical-Officer im Vorstand tätig ist, ist ihr Ehemann Şahin Vorstandschef und Huber ist im Aufsichtsrat. Welche Auswirkungen das Corona Virus hat, hat Sahin damals, als gerade zum ersten Mal im Januar 2020 über das Virus in China berichtet wurde, richtig vorhergesagt. Er prophezeit, dass im April die Schulen in Deutschland dicht seien – getäuscht hatte er sich nur mit April, denn das Virus verbreitete sich deutlich schneller aus.
Die BioNTech Aktie ist seit Oktober 2019 an der Nasdaq notiert
Das Kapital für die Gründung von Biontech stammt unter anderem von Andreas und Thomas Strüngmann. Şahin und Türeci kannten die Zwillinge noch von dem Mainzer Unternehmen Ganymed, welches ebenfalls von den beiden Strüngmanns finanziert wurde. Somit steckt auch in Biontech jede Menge Know-how. Beide sind ebenfalls Gründer des Generika Herstellers Hexal. 2005 wurde das Unternehmen an den Schweizer Pharmakonzern Novartis für 5,6 Milliarden Euro verkauft.
In den vergangenen Jahren haben die beiden Brüder etwa 1,3 Milliarden € über ihre Beteiligungsgesellschaft Athos in Biotechnologie Unternehmen gesteckt. An Biontech flossen 250 Millionen €. Helmut Jeggle, der Aufsichtsratschef von Biontech ist, gibt an, dass Deutschland bezüglich der Forschungsqualität im internationalen Vergleich problemlos mithalten könne. Allerdings gebe es in den USA bessere Finanzierungsmöglichkeiten, da die Investoren mehr Verständnis und Interesse an innovative Technologien zeigten.
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Zwar ist der Impfstoff gegen Sars-CoV-2 noch nicht zugelassen, dennoch sind die klinischen Studien angelaufen. 2019 betrug der Umsatz von Biontech 109 Millionen € und der Verlust summierte sich auf rund 180 Millionen €. Das Unternehmen beschäftigte 2019 1300 Mitarbeiter. Der Emissionspreis der BioNTech Aktie lag damals bei 15 $. Damit wurde eine Marktkapitalisierung von etwa 3 Milliarden $ erreicht. Den Höchstwert erreichte die Aktie im November 2020 mit 93,99 €.
Mitte März 2020 verkündete Biontech, dass es bei der Entwicklung des Impfstoffes gute Fortschritte machte, worauf der Aktienwert rapide anstieg. Außerdem wurde zu diesem Zeitpunkt verkündet, dass Biontech mit weniger als einem Prozent in das chinesische Pharma-Unternehmen Fosun eingestiegen sei. Damit waren klinische Studien für den Impfstoff in China möglich. Ein Teil der Vereinbarung lautete, dass der Pharmakonzern Fosun den Corona Impfstoff in China exklusiv vertreiben darf. 135 Millionen $ brachte dies in die Kasse von Biontech.
Die restliche Welt hat Biontech mit einer Beteiligung des US Konzerns Pfizer erschlossen, welches sich ebenfalls an Biontech mit 185 Millionen $ beteiligt hat. Sollte Biontech erfolgreich sein, können bis zu 563 Millionen $ in das Unternehmen fließen. Die Hälfte des Kapitals wird von den Strüngmann Zwillingen gehalten. Auch das japanische Unternehmen Astellas ist mit 422 Millionen € bei Erfolg beteiligt.
Nach Kursrutsch kam die Erholung
Aufgrund der aktuellen Ereignisse steht die BioNTech Aktie im Fokus der Anleger. Denn zeitweise war der Kurs der Biotechfirma aus Mainz um 13,7 % gesunken. Der stärkste Konkurrent Moderna aus den USA konnte ebenfalls vielversprechende Daten einer Studie veröffentlichen. Grund des Kursverfalls ist unter anderem die hohe Wirksamkeit des Impfstoffs der Konkurrenten, die bei 94,5 % liegt, während Biontech lediglich 90 % angibt. Trotzdem sagt die BioNTech Aktie Prognose, dass aufgrund der positiven Studiendaten der Impfstoff nach wie vor großes Potenzial hat. Der Kursrutsch sei laut dem Analysten Zhigiang Shu übertrieben, er empfiehlt, die Kursschwäche zum Einstieg zu nutzen.
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Ursprünglich als Aktiengesellschaft gegründet, wurde das Unternehmen in eine europäische Aktiengesellschaft im Januar 2019 umgewandelt. Zu den Aktionären gehörten Fidelity Management, die Strüngmann Brüder, Janus Henderson Investors, die Inuvs Group, MIG Fonds, Salvia, die Redmile Group und einige Family Offices aus Europa. Vor dem geplanten Börsengang wurde im September 2019 eine Vereinbarung zur Entwicklung von Tuberkulose- und HIV Programmen mit der Bill & Melinda Gates Foundation unterzeichnet. Ziel des Unternehmens ist es, Immuntherapiekandidaten und Impfstoffe zur Vorbeugung von Tuberkulose und HIV Erkrankungen zu entwickeln.
Die Erstnotierung an der US Technologiebörse Nasdaq erfolgte im Oktober 2019. Biontech und die europäische Investitionsbank gaben im Dezember 2019 bekannt, dass dem Unternehmen in Höhe von 50 Millionen € eine Finanzierung im Rahmen der europäischen Investmentoffensive gewährt wird. 222 Millionen € kamen im Juni 2020 durch eine Privatplatzierung von Pflichtwandelanleihen und Stammaktien bei Singapurs Staatsfond Temasek sowie von anderen Investoren.
Wissenschaftlicher Beirat, Kooperationen und Standorte
Seit seiner Gründung wird Biontech von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt, der von Rolf Zinkernagel sowie Hans Hengartner geleitet wird. Zinknagel ist ehemaliger Leiter des Züricher Instituts für Experimentelle Immunologie und an der Uni Zürich emeritierter Professor. Er erhielt 1996 den Nobelpreis für die Entdeckung, wie das menschliche Immunsystem virusinfizierte Zellen identifiziert. Auch Hengartner ist emeritierter Professor, allerdings an der eidgenössischen technischen Hochschule und der Uni in Zürich, außerdem ist er Immunologe.
Es gibt sieben Kooperationsvereinbarungen mit Partnern aus der Pharmaindustrie, wodurch die Ressourcen in der Entwicklung und Wissenschaft erweitert wurden. Zu diesen Partnern gehören:
- Pfizer
- Bayer
- Sanofi
- Genevat Sciences
- Genentech
- Genmab
- Eli Lilly
Des Weiteren werden Kooperationen unter anderen mit der Universitätsmedizin der Mainzer Johannes Gutenberg Universität mit dem dortigen Forschungsinstitut TRON und der University of Pennsylvania betrieben. Zudem hat Biontech eine Partnerschaft mit Siemens, mit dem Ziel, eine papierlose und automatisierte Produktionsanlage für Immuntherapien auf Basis von mRNA zu errichten.
Der Unternehmenshauptsitz befindet sich in Mainz, An der Goldgrube 12 – die Adresse scheint also zu stimmen. Außerdem werden in Deutschland drei Produktionsstätten betrieben, die GMP-zertifiziert sind und mRNA-Therapeutika sowie programmierbare Zelltherapien herstellen. Betrieben werden die folgenden Unternehmen an diesen Standorten:
- Biontech Innovative Manufacturing Services GmbH – Idar-Oberstein
- Biontech Small Molecules GmbH – Martinsried
- Biontech SE – Neuried
In Berlin gibt es eine vierte Einrichtung, die auf Produkte für unterschiedliche Bereiche der biomedizinischen Forschung und auf peptidbasierte Dienstleistungen spezialisiert ist. 2019 wurden die Standorte um die Tochtergesellschaft Biontech Research & Development Inc. erweitert, die in den USA, in San Diego, beheimatet ist.
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Noch immer gilt Biontech als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Entwicklung eines Corona Impfstoffs. Daher stehen der Corona Impfstoff BioNTech Aktie immer noch lukrative Monate bevor. Schließlich könnte ein Impfstoff gegen das Covid Virus weltweit große Probleme lösen, dadurch steckt hinter der Biontech Aktie jede Menge Potenzial. Andererseits ist es aber auch so, dass in der BioNTech Aktie bereits viel Hoffnung eingespeist sind. Schließlich ist sie teilweise um bis zu 400 % gestiegen.
Anlass zur Hoffnung gibt natürlich auch das erfahrene Management, das hinter der Biontech Aktie steht. Der CEO, der seit der Gründung seit 2008 dabei ist und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender von Biontech ist, ist Professor Doktor Ugur Sahin. Seine Ehefrau ist als Chief Medical Officer im Vorstand. Warum wir dies so ausführlich betonen? Bei Biontech handelt es sich somit um ein Familienunternehmen, das bedeutet für den Anleger einen ganz gewaltigen Vorteil: denn Familienunternehmen sind langfristig orientiert und auf eine weitere positive Entwicklung aus, da mit dem Erfolg des Unternehmens auch der Erfolg der Familie verknüpft ist.
Dahingegen neigen Manager von Konzernen gerne dazu, nur auf einen möglichst großen Bonus hinzuarbeiten und daher ist die Strategie nicht wie bei einem Familienbetrieb langfristig, sondern kurzfristig ausgelegt. Daher ist die Konstellation in der Führungsetage sehr gut und auch die Firmenphilosophie verspricht gute Zahlen.
Allerdings sind die Eigentümerverhältnisse so, dass die Gründerfamilie nicht, wie oftmals üblich, über die Mehrheit der Aktien verfügt. Dies liegt daran, dass für Pharmakonzerne riesige Investitionen erforderlich sind, die eine Familie nur selten aus der eigenen Tasche stemmen kann. Daher besitzt die Gründerfamilie auch nicht die Mehrheit der Stimmrechte durch ihr Aktienpaket.
Die größten Anteilseigner sind bei der BioNTech Aktie Fidelity, Vanguard und einige weitere Anleger. Dadurch kann sich die Gründerfamilie auch nicht in Entscheidungen von außen einmischen und beispielsweise kurzfristige Hedgefonds vermeiden. Trotzdem sind natürlich die Eigner mit Herzblut bei der Sache und sind bestrebt, das Beste für ihr Unternehmen zu erreichen. Unserer Meinung nach eröffnen sich gerade durch den aktuellen Kursrutsch gute Einstiegsmöglichkeiten für Anleger.
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Am 16. November haben BioNTech und der Partner Fosun Pharma in der Volksrepublik China grünes Licht für die klinische Phase 2 erhalten. In Deutschland, den USA, Argentinien, Südafrika, Brasilien, der Türkei sowie andere Länder befindet sich der Impfstoff bereits in der entscheidenden dritten klinischen Phase. Das Unternehmen möchte noch im November eine Notfallgenehmigung für die USA beantragen. Mit dem chinesischen Pharma-Unternehmen Fosun besteht eine Lizenz für die Vermarktung und Entwicklung der deutschen Impfstoffe gegen das Corona Virus in China, Macau, Hongkong und Taiwan.
Obwohl die Moderna Aktien aufgrund des Dämpfer der Corona Impfstoff BioNTech Aktien einen deutlichen Kursanstieg verzeichnen konnten, sind auch die BioNTech Aktien durchaus vielversprechend.
Fazit: Abschreiben sollten Sie die BioNTech Aktie auf keinem Fall
Die Adresse des Mainzer Unternehmens klingt verlockend: An der Goldgrube 12. Doch auch weitere Indizien deuten darauf hin, dass die Biontech Aktie durchaus Zukunftspotenzial hat. Auch wenn der Wettbewerber Moderna im Moment besser unterwegs ist, sollten Sie das Mainzer Unternehmen auf keinem Fall abschreiben. Denn schließlich müssen in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Menschen geimpft werden und für die Zukunft spricht BioNTech von jährlichen Corona Impfungen. Daher wird der Impfstoff händeringend benötigt.
Anleger sollten aus den vorgenannten Gründen die Corona Impfstoff BioNTech Pharma Aktie halten, Neu-Anleger sollten den Kursrutsch als Einstieg nutzen. Auch wenn das von moderner entwickelte Vakzin eine Wirksamkeit von 94,5 % zeigt und die europäische Arzneimittelagentur für den Moderna Impfstoff ein Rolling-Review-Verfahren begonnen hat, um eine möglichst schnelle Zulassung zu erreichen, werden auch die Impfdosen von Biontech dringend benötigt.
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