Bitcoin Core – Definition und Funktionsweise der Software am Beispiel erklärt!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 01.07.2019
Bitcoin taucht immer häufiger in den Medien auf und ist für viele Investoren und Anleger ebenso interessant. Dabei werden häufig die Begriffe zur Kryptowährung selbst vermischt und immer wieder tauchen dabei ein Wort besonders oft auf: Bitcoin Core. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Fork von Bitcoin, sondern alles dreht sich um die ursprüngliche Form der Internetwährung und die Software dahinter. Wir werfen einen näheren Blick auf das Bitcoin Core-Projekt und wollen mit missverständlichen Begriffen aufräumen und bei Anlegern und Investoren das Verständnis für Bitcoin verbessern.
- Bitcoin Core ist keine eigenständige Kryptowährung, sondern eine Software/ein Client
- User können nur Bitcoin oder Forks an Exchanges direkt handeln, nicht aber Bitcoin Core
- Jeder kann sich im Bitcoin Core-Projekt mit seinen Ideen einbringen
- Bitcoin Core erhöht Sicherheitsniveau bei Mining für Trader und Miner durch Überprüfung der Block-Regeln
Bitcoin Core – die Definition des Begriffes und ein praktisches Beispiel
Um zu verstehen, wie Bitcoin Core eigentlich funktioniert, schauen wir uns die theoretische Definition des Begriffes an. Dabei handelt es sich um ein Protokoll mit einer Reihe von Regeln und Verfahren, die zur Übertragung von Daten zwischen elektronischen Geräten genutzt werden. Für den Austausch müssen vorherige Vereinbarungen getroffen werden (beispielsweise über die Struktur der Informationen), um den Austausch tatsächlich realisieren zu können. Ziemlich kryptisch, oder? Wir schauen uns den Begriff bzw. seine Definition an einem praktischen Beispiel an.
Bitcoin Core Anleitung – die Begriffserklärung in der Praxis
Für das Lesen dieses Textes wird ein Browser-Client genutzt. Dabei handelt es sich um eine Software, welche ebenfalls nach einem Protokoll verfährt, um Informationen auszutauschen. In diesem Fall ist es das http-Protokoll (Hyper Text Transfer Protocol). Natürlich können die Leser auch einen anderen Browser verwenden, aber auch hier wäre dasselbe Protokoll als Grundlage für die Datenübertragung. Auch Bitcoin basiert als Software auf einem Netzwerkprotokoll. Seine Grundlagen wurden mit der Einführung der Internetwährung im Bitcoin-Whitepaper festgehalten, welches 2008 von Satoshi Nakamoto geschrieben und veröffentlicht wurde. Eine Implementierung (die eigentliche Software, die auf diesem Protokoll läuft) wurde im folgenden Jahr von derselben Person veröffentlicht und man nannte sie einfach Bitcoin 0.1.
Weiterentwicklung der Bitcoin-Software
In den Jahren nach dem ersten Release beteiligten sich immer mehr Entwickler und brachten ihre Ideen, ihr Feedback sowie ihren Code in die Software ein. Im November 2013 wurde vorgeschlagen, die Software „Bitcoin Core“ zu vermarkten, um eine klarere Unterscheidung zwischen Bitcoin als Netzwerk sowie Bitcoin als Kunde/Software zu ermöglichen. Der Name wurde von Gavin Andresen vorgeschlagen, und nach einigen Diskussionen wurde er angenommen. Von da an war Bitcoin Core der Name des Clients (und implizit des integrierten Bitcoin Core Wallet).
Quintessenz
Wie wir sehen können, ist Bitcoin Core eigentlich eine Software/Client/Implementierung, die auf dem Bitcoin-Protokoll läuft. Man könnte eine andere Software, wie z. B. Bitcoin Knots, verwenden, um auf demselben Protokoll zu laufen und genau die gleichen Bitcoin zu senden/empfangen. Die Wahl zwischen Bitcoin Core sowie Bitcoin Knots ist ähnlich wie die Wahl zwischen Firefox und Chrome: verschiedene Clients, die das gleiche zugrunde liegende Protokoll verwenden.
„Bitcoin Core“ in anderen Kontexten
Unter anderen Umständen wird Bitcoin Core manchmal verwendet, um eine Gruppe von Personen zu beschreiben, die aktiv am Github-Repository mitwirken. Diese Gruppe hat keine gemeinsam definierten Ziele, Ideale, Ziele oder Anforderungen für die Mitgliedschaft (es gibt auch keine tatsächliche „Mitgliedschaft“). Tatsächlich ist es sehr häufig, dass die Mitwirkenden bei technischen Details oder allgemeineren Themen völlig anderer Meinung sind, was sich häufig in den Diskussionen über die Pull-Requests oder auf der Mailingliste des Bitcoin-Entwicklers zeigt. Das vielleicht bekannteste Beispiel der jüngsten Zeit war die Meinungsverschiedenheit über die UASF-Bewegung/BIP148 in der Entwicklergemeinschaft.
Bitcoin Core = Bitcoin ABC? – Unterschiedliche Bezeichnungen und
Missverständnisse bei Brokern und Exchanges
Der Anhang „Core“ wird bei einigen Plattformen auch zum Bitcoin-Begriff hinzugefügt. Normalerweise erfolgt dies entweder aus Unverständnis oder zur Unterstützung bestimmter Erzählungen, vor allem im Zusammenhang mit dem Vergleich von Bitcoin (BTC) mit Bitcoin Cash/Bcash (BCH). Die Verwendung von „Bitcoin Core“ auf diese Weise ist sachlich falsch, da es sich lediglich um den Namen einer bestimmten Software handelt, die im Bitcoin-Netzwerk/Protokoll läuft, und nicht um die eigentliche Münze selbst. Bitcoin (die Kryptowährung) ist nicht dasselbe wie Bitcoin Core (der Client), obwohl Letzteres ein integraler Bestandteil des aktuellen Ökosystems ist.
Bitcoin Core erhöht Sicherheit bei Transaktionsbestätigung
Der Client Bitcoin Core hat im Bitcoin-Netzwerk eine besondere Aufgabe, denn dieser stellt sicher, dass die Transaktionen vollständig und gültig sind, sodass der Block als vertrauenswürdig eingestuft wird. Dabei müssen die User aber dem Miner, der ihn generiert hat, nicht vertrauen. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Miner die Bitcoin Core Nutzer dazu bringt, gegen die Grenze von 21 Millionen Bitcoin oder andere Regeln des Netzwerkes zu verstoßen. Damit haben die Miner und letztendlich die Bitcoin-Trader ein erhöhtes Sicherheitsniveau.
Bitcoin ABC
Der Vergleich von Bitcoin Core mit Bitcoin ABC (eine Implementierung des Bitcoin Cash-Protokolls) wäre viel sinnvoller, da sich beide auf eine Software beziehen (wenn auch in verschiedenen Netzwerken), während Bitcoin und Bitcoin Cash die Namen der eigentlichen Münzen sind (oder deren jeweilige Protokolle oder Netzwerke, je nach Kontext).
Bitcoin Core Mining
Grundsätzlich können die User als Miner auftreten und sich durch die Bereitstellung ihrer Rechenleistung und die Verarbeitung der Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk die Coins selbst verdienen. Das Bitcoin Core Mining war ebenfalls lange Zeit möglich, allerdings wurde diese Funktion mit dem Update in der Version 0.13.0 abgeschafft. Damit haben die User keine Möglichkeit, um auf Basis von dem Bitcoin Core-Protokoll zu minen.
Keine Coins, deshalb kein Mining
Bitcoin Core ist ein Open-Source-Projekt, das die Bitcoin-Client-Software „Bitcoin Core“ wartet und veröffentlicht. Es handelt sich dabei nicht um eine eigenständige Internetwährung, weshalb auch das Mining nicht möglich ist. Die User brauchen auch kein Bitcoin Core Wallet, um die Coins zu verwalten. Wer hingegen die „echten“ Bitcoin handeln oder minen möchte, benötigt natürlich sein Krypto-Wallet.
Jeder kann Teil des Projektes werden
Jeder, der möchte, kann seinen Beitrag zu Bitcoin Core leisten. Das Projekt hat eine große Open-Source-Entwicklergemeinschaft mit vielen zufälligen Mitwirkenden an der Codebasis. Es gibt noch viel mehr, die zu Forschung, Peer Review, Tests, Dokumentation und Übersetzung beitragen. Es gibt dabei Betreuer und Mitwirkenden. Projektbetreuer haben Commit-Zugriff und sind für das Zusammenführen von Patches von Mitwirkenden verantwortlich. Sie übernehmen eine hauswirtschaftliche Rolle, indem sie Patches zusammenführen, bei denen das Team zustimmt, dass sie zusammengeführt werden sollten. Sie dienen zudem als letzte Kontrolle, um sicherzustellen, dass Patches sicher sowie im Einklang mit den Projektzielen sind. Die Rolle der Betreuer ist in Absprache mit den Projektmitarbeitern definiert. Mitwirkenden können Code-Änderungen vorschlagen und diese kommentieren.
So können User mit Bitcoin Mining Geld verdienen
Die User können mit Bitcoin durch die Bereitstellung von Rechenleistung Geld verdienen. Dafür wird der eigene Computer oder die Mitgliedschaft in einer Mining-Cloud benötigt, um die Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk zu verarbeiten und damit selbst Coins zu verdienen. Aufgabe der Miner ist es, die Transaktionen zur Blockchain hinzuzufügen und sie damit zu erweitern.
Das machen die Miner mit der Blockchain
Die Historie aller Bitcoin-Transaktionen wird vielerorts in Form einer „Blockchain“, eines verschlüsselten öffentlichen Hauptbuchs, gespeichert. Transaktionen werden durch „Hashing“ verarbeitet, indem eine verschlüsselte Zusammenfassung der Transaktionen erstellt wird, sodass sie der Blockchain hinzugefügt werden können. Wenn ein Block (Batch von Transaktionen) verarbeitet wird, erhält die Person, welche die Verarbeitung des Blocks abschließt, 12,5 Bitcoins als Belohnung.
Mining-Belohnung in der Historie
2013 konnten die Miner mit ihrer Aktivität für einen verarbeiteten Blog noch 25 Coins Belohnung generieren. Damals entsprach dies einem Wert von ca. 2.500 USD. 2018 gab es hingegen pro Block nur noch 12,5 Münzen, allerdings wurde deutlich mehr Rechenleistung benötigt. Der Preis von Bitcoin war so hoch, dass der Wert der Münzen pro Block ca. 75.000 USD entsprach.
Alternativen zum Mining: Investment bei Exchange
Bitcoin Core kann selbst als Internetwährung nicht an Krypto-Börsen gehandelt werden, aber natürlich Bitcoin. Dafür benötigen die User allerdings ein Wallet (nicht Bitcoin Core Wallet). Der Handel an Exchanges ist darauf ausgelegt, dass die Trader bestenfalls bei einem günstigen Preis Coins kaufen und sie später gewinnbringend veräußern. Da Bitcoin aber selbst immer mehr als Zahlungsmittel Fuß fasst, nutzen viele Händler die Coins tatsächlich, um ihre Einkäufe in Shops damit zu zahlen.
Zum richtigen Zeitpunkt handeln
Entscheiden sich die Investoren bei der Krypto-Börse dafür, tatsächlich mit den Coins Handel zu betreiben, ist natürlich ein idealer Kurs für den Verkauf gefragt. Nur wer günstig Bitcoin kauft, kann später einen Kursgewinn nutzen. Für den Kauf empfiehlt es sich, nach einem Abwärtstrend zu schauen, denn dann sind die Preise am geringsten. Die Kursanalyse hilft dabei, dass die Anleger den geeigneten Zeitpunkt für den Kauf ausfindig machen können; bestenfalls vor der Trendumkehr. Bei der Transaktion sollten die Anleger jedoch beachten, dass zunächst das Netzwerk die Transaktionen bestätigen muss. Je nach Aufkommen kann diese Bestätigung mehrere Stunden oder sogar Tage dauern. Wer einen Abwärtstrend zum Kauf und gleichzeitig die Trendumkehr für den Verkauf nutzen möchte, geht das Risiko der Verzögerung durch die Transaktionsverarbeitung im Netzwerk ein. Wer dieses Risiko nicht eingehen bzw. sich diesem Nervenkitzel nicht aussetzen möchte, sollte bereits frühzeitig Coins erwerben, sodass die Verkäufe ohne zeitlichen Druck bei Kursanstieg umgesetzt werden können.
Welches Bitcoin Wallet ist das bessere?
Wollen die Anleger bei der Exchange aktiv werden oder sich die Coins durch Mining verdienen, wird das Wallet benötigt. Dort finden die Coins einen idealen Speicherort, wenngleich nur virtuell. Bei den Wallets herrschen erfahrungsgemäß deutliche Unterschiede, denn die Coins können offline und online verwaltet werden.
Online Wallets und ihre Vorzüge und Nachteile
Das online Wallet gibt es meist kostenlos als Version für den Desktop, den Browser oder als mobile Anwendung für das Smartphone oder Tablet. Die Wallet-Inhaber haben mit diesen Speichermöglichkeiten schnellen Zugriff auf ihre Coins, doch diese Flexibilität hat ihren Preis. Die online Wallets sind mit dem Internet verbunden, sodass ohne ausreichende Absicherung theoretisch Hacker Zugriff darauf haben könnten. In der Vergangenheit zeigte sich, dass ungeschützte online Wallets den Inhabern Verluste in Milliardenhöhe bescherten, denn Hacker nutzen die unzureichende Absicherung und entwendeten die Coins. Zwar gibt es mittlerweile auch bei den online Wallets erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, aber dennoch sind sie viel unsicherer als die offline Wallets.
Coins offline verwalten: unser Tipp
Aufgrund der höheren Sicherheit empfehlen wir die Verwaltung der Coins in einem offline Wallet. Dafür gibtes die kostengünstige Variante in Form der Paper Wallet oder die kostenpflichtige Möglichkeit mit Hardware Wallets. Wer sich für ein Hardware Wallet entscheidet, muss einmalig den Anschaffungspreis zahlen, der je nach Modell ca. 60 bis 100 Euro betragen kann. Dafür haben die Wallet-Inhaber allerdings ein maximales Maß an Sicherheit und müssen sich um die Entwendung ihrer Coins keine Sorgen mehr machen.
Fazit: Bitcoin Core als Projekt für Software-Weiterentwicklung nutzen
Das Bitcoin Core Wallet gibt es erfahrungsgemäß nicht, denn bei der Bezeichnung „Core“ handelt es sich nicht um eine weitere Kryptowährung, sondern vielmehr um eine Software/Client für das Bitcoin-Protokoll. Im Gegensatz zu Bitcoin ist mit der Software kein Mining möglich und auch den Handel von „Bitcoin Core“ an einer Exchange oder bei einem Broker gibt es nicht. Allerdings können die Trader natürlich wie gehabt Bitcoin auf CFDs handeln oder direkt bei der Krypto-Börse in die Internetwährung investieren. Bei der Verarbeitung der Transaktionen wird Bitcoin Core genutzt, um jeden Block zu überprüfen und sicherzustellen, dass dieser vollständig und gültig ist. Das Sicherheitsniveau ist damit nicht nur für die Miner, sondern natürlich auch für die Bitcoin-Trader wichtig. Sie können ebenfalls Teil des Bitcoin Core Projektes sein und sich mit Ihren Ideen und Entwicklungen einbringen. Auch Sie können von der Wertentwicklung von Bitcoin partizipieren und beispielsweise direkt an der Exchange aktiv werden oder als Broker Bitcoin-CFDs handeln.
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