Die neuesten Entwicklungen von Thyssenkrupp
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 23.07.2021
Das Traditionsunternehmen aus dem Ruhrpott kommt einfach nicht zur Ruhe – Anleger erleben schon seit einigen Jahren eine ständige Berg- und Talfahrt und sind daher oft schon darauf vorbereitet, dass die Bilanz nicht so ausfällt, wie erwartet wurde. Allerdings gibt es nun Neuigkeiten, die selbst die Anleger beeindrucken dürften, die schon viel mitgemacht haben. Corona hat das Unternehmen in eine so große Krise geführt, dass mit zahlreichen Kürzungen bei den Stellen zu rechnen ist und auch staatliche Hilfen immer wahrscheinlicher werden.
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Eigentlich war fast schon ein Aufatmen zu hören, als es hieß, dass der Bereich rund um die Aufzüge verkauft wird und sich so die Kassen bei Thyssenkrupp wieder füllen. Das angeschlagene Unternehmen sollte auf diese Weise einige offene Rechnungen begleichen und wieder in die erfolgreiche Richtung geführt werden. Doch so gut die Planungen auch waren, so schwierig ist es, sie umzusetzen. Das hängt vor allem mit Corona zusammen. Die Einschränkungen, die durch die Krise auch Thyssenkrupp getroffen haben, reißen wieder einmal ein tiefes Loch in die Kasse. Die aktuelle Bilanz zeigt ein Minus von 5,5 Milliarden. Der Nettoverlust wurde nun durch den Konzern bekanntgegeben und macht deutlich, dass etwas getan werden muss.
Große Probleme hat die Sparte rund um den Stahl. Eine der Lösungen, die das Unternehmen an dieser Stelle sieht, sind vor alle die Einsparungen, die bei den Stellen möglich sind. Zu erwarten ist ein umfangreicher Abbau bei den Stellen und die Planungen zeigen, dass hier mit bis zu 11.000 Kürzungen innerhalb der nächsten zwei Jahre zu rechnen ist. In dem Zusammenhang soll es zu einer Restrukturierung kommen, mit der das Unternehmen ganz neu aufgestellt werden kann.
Stellenabbau ruft IG Metall auf den Plan
Ein Abbau von rund 11.000 Stellen bleibt natürlich nicht unkommentiert und unter anderem macht sich die IG Metall bereits bereit, um hier einzugreifen. Das Unternehmen selbst hat deutlich gemacht, dass möglichst wenige betriebsbedingte Kündigungen folgen sollen und es geplant ist, andere Lösungen zu finden. Auch eine Änderung der Verträge ist möglich. So können mögliche Sanierungstarifverträge eingesetzt werden. Auch Sozialpläne werden greifen.
Doch das beruhigt die IG Metall nicht. So wird schnell deutlich, dass vor allem Deutschland stark durch den Stellenabbau betroffen sein wird und in diesem Zusammenhang gerade die Beschäftigten im Ruhrgebiet mit einer umfangreichen Stellenstreichung rechnen müssen. Die IG Metall fordert dagegen eine andere Planung, die dafür sorgt, dass die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens wiederhergestellt werden kann. Ziel muss es sein, auf eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit setzen zu können.
Es ist also davon auszugehen, dass es erst einmal eine ganz Weile Gespräche zwischen den Parteien geben wird, die auch für die Anleger von Interesse sein können. Eine Nachverfolgung der jeweiligen Ergebnisse hat eine hohe Relevanz in Bezug auf ein weiteres Vorgehen bei der Anlage oder Investition in Thyssenkrupp.
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Lange Zeit wurde zwar über die Unterstützung durch den Staat angesprochen, bisher jedoch nicht umgesetzt. Inzwischen ist jedoch davon auszugehen, dass es hier bald Gespräche über Unterstützungen geben wird. Damit wäre Thyssenkrupp nicht das einzige Unternehmen, das eine Insolvenz durch die staatlichen Hilfen erst einmal abwenden kann.
Dies hängt unter anderem auch damit zusammen, dass Verhandlungen rund um den Verkauf eines Stahlwerkes durch die Corona-Krise negativ beeinflusst wurden. Erste Gespräche werden bereits geführt, bisher gibt es jedoch noch keine Einigungen oder erste Ergebnisse, auch wenn die Anleger hier ebenfalls sehr gespannt warten dürften.
Wenn es nicht zu einer staatlichen Unterstützung kommen sollte, muss dies aber noch nicht das Ende von Thyssenkrupp darstellen. So gibt es noch einige Alternativen, über die nachgedacht werden kann. Dazu gehört auch der Blick auf Angebote für die Zusammenlegung von Unternehmen aus dem Stahl-Bereich. Reaktionen der Börse sind beispielsweise in Bezug auf Liberty Steel erkennbar. Der britische Konkurrent hat ein erstes Angebot dazu abgegeben, das Unternehmen aufzukaufen.
Doch es ist verständlich, dass Thyssenkrupp sich hier noch wehrt. Immerhin handelt es sich um ein Traditionsunternehmen, das seit mehr als 100 Jahren am Markt aktiv ist und über diesen Zeitraum hinweg schon viele Krisen überstanden hat.
Das Angebot von Liberty Steel gilt in erster Linie für das Geschäft mit dem Stahl. Aber wie geht Thyssenkrupp selbst mit dem Angebot um? An dieser Stelle werden bisher nur wenige Informationen an die Anleger gegeben. So heißt es bisher nur, dass das Angebot nicht direkt abgelehnt, sondern in aller Ruhe geprüft wird. Die IG Metall hat schnell deutlich gemacht, dass sie das Angebot nicht als eine Alternative sieht.
Die Begründung wird ebenfalls geliefert. So sieht die Gewerkschaft Liberty Steel als ein Unternehmen, das weder ein Konzept hat, noch auf Qualität setzt. Stattdessen werden ausschließlich Standorte betrieben, die als Billig-Anbieter gelten.
Entwicklungen der Börse nach Angebot aus Großbritannien
Während die IG Metall das Angebot von dem britischen Unternehmen eher für sich ablehnt, reagiert die Börse ganz anders auf die Entwicklungen. Es zeigt sich ein deutlicher Anstieg beim Kurs, der bei mehr als 15 % liegt. Im Vergleich zu den Kursen vor einigen Jahren ist dies zwar noch immer ein sehr niedriges Niveau. Wer jedoch in den letzten Monaten unter den Verlusten gelitten hat, die das Wertpapier eingefahren hat, der dürfte jetzt zumindest ein wenig Hoffnung haben. Inwieweit diese erfüllt oder auch weiter genährt wird, hängt von der weiteren Entwicklung und den nächsten Entscheidungen ab.
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Thyssenkrupp steht unter anderem für ein florierendes Stahlgeschäft, auf das sich die Anleger eigentlich schon seit Jahren verlassen können. In den letzten Jahren haben sich jedoch immer neue Herausforderungen für Thyssenkrupp und auch Schwierigkeiten in diesem Bereich gezeigt. Woran genau das liegt, lässt sich nicht klar definieren. So wird auf eine Überkapazität verwiesen, die gleichzeitig einen hohen Preisdruck nach sich zieht. Diesem Preisdruck muss ein Unternehmen erst einmal standhalten können.
In der derzeitigen Phase gibt das Unternehmen bekannt, dass es von einer Stabilisierung der gesamten Geschäfte im vierten Quartal ausgeht. Allerdings bleibt das Sorgenkind der Stahlbereich. Es lässt sich noch nicht klar erkennen, ob hier ebenfalls mit einer Verbesserung gerechnet werden kann. Die Stahlwerke sind längst nicht ausgelastet, auch wenn es hier innerhalb der letzte Zeit wieder eine Steigerung der Auslastung gegeben hat.
Rote Zahlen sind auch bei Eventim zu finden
Doch Thyssenkrupp ist nicht das einzige Unternehmen, bei dem die Verluste einen besonders großen Teil ausmachen. Immerhin 90 % Einbrüche bei den Einnahmen zeigen sich bei einem Unternehmen aus einer ganz anderen Sparte. Der Ticketvermarkter CTS Eventim ist vor allem unter dem Namen „Eventim“ bekannt und galt immer als eine der ersten Anlaufstellen, wenn es um die Buchung von Tickets für Veranstaltungen ging. Mit dem ersten Lockdown ist das Geschäft stark eingebrochen. Insgesamt 90 % Umsatzverlust hat das Unternehmen zu verzeichnen.
Und das, obwohl der Anbieter schon im März und April von sich Reden gemacht hat, als die Rückgabe der Tickets nicht möglich war und vor allem Gutscheine ausgestellt wurden. Um die eigenen Einnahmen zu retten, hat Eventim versucht, die Kunden mit Gutscheinen davon zu überzeugen, keine Barauszahlungen in Anspruch zu nehmen. Stattdessen wurden Gutscheine ausgestellt. Zahlreiche Veranstaltungen haben neue Termine im kommenden Jahr oder auch im Jahr darauf. Kann ein Ersatztermin geboten werden, muss der Anbieter den Betrag für das Ticket nicht erstatten.
Das hat jedoch nicht gereicht. 90 % Verlust wurden durch das Unternehmen eingefahren. Verschobene Veranstaltungen heißen auch, dass keine neuen Tickets für das kommende Jahr verkauft werden. Inwieweit es möglich ist, Eventim noch selbst aufzufangen, wird vor allem auch die weitere Entwicklung bei der Veranstaltungsbranche zeigen. Derzeit ist jedoch nicht davon auszugehen, dass große Veranstaltungen innerhalb der nächsten Monate wieder stattfinden dürfen.
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Die Entwicklungen der zwei Unternehmen zeigen, dass auch bei großen Unternehmen am Markt immer mit einer plötzlichen Trendumkehr gerechnet werden muss. Für Anleger bedeutet das eine Entwicklung, die sich nur schwer einschätzen lässt. Ob in dem Zusammenhang die Chance besteht, mit den Aktien der Unternehmen derzeit noch hohe Einnahmen zu erzielen, ist nicht absehbar. Wer gerne den Handel nutzen möchte, um auch mit den fallenden Kursen verdienen zu können, der kann als Alternative einen Blick auf die CFDs werfen oder durch den Handel mit CFDs den Wertpapierkauf und Verkauf noch ergänzen.
CFDs machen es möglich, auch kurzfristig Positionen zu eröffnen und diese nur für eine kurze Zeit zu halten. Dadurch können innerhalb von Minuten hohe Gewinne generiert werden. Das Trading mit CFDs kann zudem mit einem Hebel erfolgen. Das bedeutet, dass mit wenige Kapital hohe Summen gesetzt werden können.
Um hohe Verluste zu vermeiden ist es empfehlenswert, den Handel erst einmal mit einem CFD Demokonto zu testen und sich mit der Handhabung vertraut zu machen.
Fazit: Thyssenkrupp zeigt starke Einbrüche nicht nur im Stahlgeschäft
Das Stahlgeschäft ist derzeit eine große Schwachstelle im traditionellen Unternehmen Thyssenkrupp. Durch die Corona Krise konnte auch der Verkauf des Aufzug-Geschäfts nicht dafür sorgen, dass das Unternehmen die Schulden deutlich verringern konnte. Nun wird darüber gesprochen, ob ein Verkauf der Stahl-Bereiche möglicherweise dafür sorgen kann, dass sich das Unternehmen noch retten lässt. Die stetigen Veränderungen sorgen auch an der Börse für stetige Veränderungen bei den Kursen. Anleger, die jetzt darüber nachdenken, das Portfolio anzupassen, sollten möglicherweise auch genau prüfen, ob sie Wertpapiere des Unternehmens noch länger halten möchten.
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