Die US-Wahl und ihre Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Die US-Wahl ist in vollem Gange und Anleger sehen mit gespaltener Meinung in Richtung der USA. Vor allem dann, wenn das Portfolio einen Anteil an Aktien aus den USA enthält, stellt sich natürlich die Frage, inwieweit sich die Ergebnisse auf die Entwicklung der Aktien auswirken können. Hier gehen sogar die Meinungen der Experten auseinander. Umso wichtiger ist es, sich als Anleger umfangreich zu informieren und dann zu entscheiden, wie auch kurzfristig bei den Investitionen verfahren wird.

Befragungen gaben erste Einblicke

Um eine Übersicht darüber zu bekommen, welche Wahlergebnisse erwartet werden und wie sich Experten die Auswirkungen auf den Aktienmarkt vorstellen, wurden unter anderem bereits im August verschiedene Umfragen durchgeführt. Einer der Initiatoren war dabei die CNBC. Die Ergebnisse haben bereits vor einigen Monaten gezeigt, dass der Sieg von Joe Biden vor allem im Fokus steht und zahlreiche Teilnehmer auch davon ausgehen, dass er die Wahl für sich entscheiden wird.

Aus den Umfragen konnte jedoch ebenfalls entnommen werden, dass die Strategen in den ersten Wochen nach der Wahl davon ausgehen, dass es zu Einbrüchen am Markt kommen wird. Unter anderem beziehen sich diese Aussagen beispielsweise auf den S& P 500-Index.

Grundsätzlich ist die Meinung unter den Strategen jedoch in erster Linie, dass zwar Einbrüche zu erwarten sind, die Anspannung der wirtschaftlichen Lage vor der Wahl jedoch nach der Entscheidung in eine Erholung gehen wird. Das hätte auch einen Anstieg der Aktienwerte zur Folge.

Warum eine Wahl von Biden wirtschaftlich problematisch sein kann

Wird der Blick rein auf die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen gelegt, dann kann gesagt werden, dass eine Wahl von Biden durchaus nicht nur positive Auswirkungen haben kann. Grund dafür ist die Steuerpolitik, die aus den Reihen der Demokraten geführt wird. Die geplante Steueragenda, die bereits veröffentlich wurde, sorgt für Bauchschmerzen in wirtschaftlicher Hinsicht.

Trump hat eines der großen Ziele, die Steuerlast für die Bürger deutlich zu senken. Dabei bringt er in seiner Wahlkampfstrategie auch klare Vorgaben dazu, wie dies umgesetzt werden kann. So plant Trump beispielsweise die Ausweitung der Bestimmungen, die sich auf die Erbschaftssteuer und die Einzelsteuer beziehen. Für die Haushalte in den USA sind dies jährliche Steuersenkungen von bis zu 1.500 USD.

Im Vergleich dazu wurde bereits deutlich, dass Biden in erster Linie eine Erhöhung der Lohnsteuer und auch der Einkommenssteuer plant. Dies gilt in erster Linie für die Haushalte, die ein hohes jährliches Einkommen haben. Zudem hat er darauf verwiesen, dass die bisher durchgesetzten Steuersenkungen wieder rückgängig gemacht werden, wenn er zum Präsidenten wird.

Diese unterschiedlichen Planungen sind einer der Punkt, der dafür sorgt, dass es gerade bei den Wirtschafts-Experten zu einer gespaltenen Meinung kommt.

Interesse an einem Gewinn Bidens ist bei den Börsianern groß

Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass die Börsianer in erster Linie bei den Präsidentschaftswahlen die Hoffnungen hatten, dass die Republikaner den Sieg für sich verbuchen. Grund dafür ist vor allem der wirtschaftliche Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist. Bereits bei der Wahl vor vier Jahren hat sich gezeigt, welchen positiven Einfluss eine Wahl der Republikaner auf die Wirtschaft hat.

So wurden vor vier Jahren nach der Wahl die Steuerbelastungen für Unternehmen gesenkt. Die Senkung von immerhin 14 % hatte einen beeindruckenden Einfluss auf den Aktienindex S&P 500. Eine Steigerung von mehr als 20 % war hier zu verzeichnen.

In Hinblick auf dieses Vorgehen hat sich Biden bereits geäußert. Die Steuersenkung hat er als nicht optimal empfunden und bereits im Wahlkampf mitgeteilt, dass es hier wieder zu einer Änderung kommen wird. Dabei möchte er nicht zurück auf den alten Spitzensteuersatz, allerdings hat er darauf hingewiesen, dass eine Steigerung um 7 % zu erwarten ist.

Wer in US-Aktien investiert, der sollte diese Information im Hinterkopf behalten. So wird sie dafür sorgen, dass die Unternehmensgewinne nach unten sinken, die Aktien dadurch gleichzeitig teurer werden. Im bestehenden Portfolio ist im genannten Fall mit einer Reduzierung der Gewinne zu rechnen. Es kann sich der Erfahrung nach jedoch lohnen, dies auszusitzen und abzuwarten, ob sich die Unternehmen erholen. Es hat sich gezeigt, dass die Phasen recht schnell nachlassen und sich eine gewisse Stabilität wieder einstellt.

Steuern haben keinen so großen Einfluss auf die Wirtschaft

Im Wahlkampf wird die Thematik der Steuern häufig in den Vordergrund gestellt. Dabei ist dieser Punkt nicht unbedingt der Aspekt, der sich wirklich nachhaltig auf die Wirtschaft auswirkt. Anleger sollten noch ein wenig mehr hinter die Kulissen schauen. Zu bedenken ist, dass die erhöhte Steuerlast beispielsweise für den Staat mehr Möglichkeiten bedeutet. Es können andere Investitionen durchgeführt werden. Die Investitionen der Staaten können sich erhöhen, neue Konjunkturpakete sind zu erwarten.

Nicht zu unterschätzen in seiner Wirkung auf die Wirtschaft ist auch die Frage, wie der zukünftige Präsident weiter mit der Corona-Krise verfahren wird. Hier setzen die Experten ebenfalls auf eine Übernahme durch Biden. Die bisherige Politik in diesem Bereich hatte zwar den Fokus, die amerikanische Wirtschaft nicht zu stark zu schwächen. Das war jedoch nicht erfolgreich. Die wirtschaftlichen Schäden in den USA sind durch die Corona-Politik hoch.

Der Blick auf die Branchen und ihre Entwicklung bei einem Sieg durch Biden

Welche Auswirkung die Präsidentschaft von Trump auf die Branchen hat, kann mit einem Blick auf die Vergangenheit sehr gut eingeschätzt werden. Nicht ganz so einfach ist die Frage, wie sich die Präsidentschaft von Biden auf einige Branchen auswirken würde, die auf dem Aktienmarkt einen hohen Stellenwert haben. Aktien aus den folgenden Bereichen finden sich besonders häufig in Portfolios:

1. Der Energiesektor

Viele Anleger investieren in Unternehmen, die im Bereich der Energie aktiv sind. Hierbei handelt es sich um Investitionsmöglichkeiten, in denen eine große Zukunft gesehen wird. Wenn es bei der Wahl zu einem Sieg für Biden kommt, wird sich in diesem Bereich viel ändern. Während Trump keinen Wert auf das Pariser Abkommen legt und keine Notwendigkeit sieht, dass sich die USA auch im Bereich des Klimaschutzes engagieren, ist die Strategie von Biden hier komplett anders. Dadurch ist davon auszugehen, dass gerade die grüne Infrastruktur deutlich mehr ausgebaut wird. Sein Ziel ist es, die Klimaneutralität erreicht zu haben, bis das Jahr 2050 eintritt.

Die fossile Energiebranche sähe einen Wechsel der Präsidenten jedoch eher mit gemischten Gefühlen. Es ist davon auszugehen, dass hier kaum noch eine Unterstützung durch die Staaten erfolgen wird. Müssen die Verpflichtungen eingehalten werden, die im Pariser Abkommen festgehalten sind, ist es möglich, dass die Arbeit in der Energiebranche für einige Unternehmen nicht mehr rentabel ist.

2. Die Branchen rund um die Gesundheit

Obamacare war eine leise Hoffnung, dass es zu einer Revolution im Gesundheitssystem der USA kommen kann. Die Investitionen in Aktien von Unternehmen aus der Gesundheitsbranche waren zur damaligen Zeit scheinbar eine gute Idee. Aber auch die Pharmaindustrie ist für Anleger ein breites Feld, da die Gewinne hier in den USA besonders hoch sind. Geschuldet ist dies dem Fakt, dass das Gesundheitssystem der USA nicht vergleichbar mit anderen Ländern ist.

Veränderungen im Gesundheitssystem sind in einem großen Stil auch dann nicht zu erwarten, wenn eine Übernahme durch Biden erfolgt. Grund dafür ist, dass es schwierig ist, die Änderungen durchzusetzen. Grundsätzlich ist bei einem Sieg durch Biden jedoch zu erwarten, dass es zumindest einen größeren Fokus auf das Vorantreiben von Obamacare geben wird. Allerdings sollten Anleger nicht von zu großen Veränderungen ausgehen.

3. Die Waffenindustrie in den USA

Wer in den USA im Bereich der Herstellung und des Verkaufes von Schusswaffen aktiv ist, der wird sich in den letzten Jahren nur wenige Sorgen um sein Einkommen gemacht haben. Allein das Unternehmen Smith & Wesson zeigt eine deutliche Steigerung des Umsatzes. Der Präsident Donald Trump war immer ein Verfechter der Waffenlobby. Anders sieht es bei Biden aus. Hier ist zu erwarten, dass es einige Regulierungen in Bezug auf die Waffen geben wird. Beim Gewinn der Wahl wäre davon auszugehen, dass die Gewinne der Waffenhersteller erst einmal in die Höhe schnellen, da sich die Nutzer noch eindecken möchten. Hier heißt es für die Anleger aber, sensibel zu reagieren und genau zu beobachten, wann das Hoch nachlässt, um die Aktien noch rechtzeitig abstoßen zu können.

Sorgen bei den Unternehmen aus der Technologie-Branche

Ein Blick auf die vergangenen vier Jahre macht deutlich, dass vor allem die Technologie-Unternehmen, wie zum Beispiel Dell, stark vom Präsidenten profitiert haben und damit natürlich auch die Anleger. Neben den positiven Veränderungen der Steuern, gab es noch weitere Geschenke der Regierung. Es ist davon auszugehen, dass sich dies schnell ändert, wenn Biden die Präsidentschaft übernimmt.

So sind neue Kartellgesetze zu erwarten. Doch wer hier bereit ist, ein wenig Geduld mitzubringen und die Augen zu schließen, wenn die Gewinne erst einmal sinken, der kann dennoch profitieren, wenn er an seiner Anlage festhält. Experten weisen darauf hin, dass die Veränderungen beispielsweise dazu führen können, dass sich bestehende Konglomeratsstrukturen bei den Unternehmen auflösen. Dadurch können die Werte der Unternehmen steigen.

Die möglichen Steuererhöhungen sorgen zudem dafür, dass der Staat mehr Investitionen im Bereich des Techsektors durchführen wird. Das heißt, das Geld fließt zurück in die Unternehmen und kann zu Gewinnen bei den Aktionären führen.

Fazit: Alles ist unsicher – CFDs können Abhilfe schaffen

Die genannten möglichen Entwicklungen bei einem Gewinn der jeweiligen Kandidaten sind alles nur Vermutungen, die durch die Experten aufgestellt werden. Wer als Anleger unsicher ist und sich erst einmal aus dem Aktienmarkt der US-Aktien zurückziehen möchte, der kann auch als Alternative auf CFDs zurückgreifen. Hier sind schnelle Reaktionen möglich, was nicht nur den Anstieg der Kurse angeht, sondern auch den Abfall. Dadurch können Anleger mögliche Verluste ausgleichen. Zu beachten ist aber auch, dass der CFD-Handel ein hohes Risiko mit sich bringt.

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