Equity Trading – Zahlreiche Methoden zur Ermittlung des Wertes eines Unternehmens!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021


Die Equity, also der Wert eines Unternehmens, wird insbesondere dann wichtig, wenn ein Unternehmen verkauft werden soll. Aber auch Anleger interessiert, wie viel ein Unternehmen wert ist, bevor sie in dieses investieren und beispielsweise Aktien eines Unternehmens kaufen. Zur Bestimmung der Equity gibt es keine exakt definierte Vorgehensweise, daher haben sich mehrere Verfahren etabliert.

Auch wenn die Equity ermittelt wurde, muss diese beispielsweise beim Verkauf eines Unternehmens nicht dem tatsächlichen Verkaufspreis entsprechen, da Käufer und Verkäufer diesen untereinander aushandeln. Dies gilt auch für Aktien eines Unternehmens. Anleger sind dennoch immer wieder auf der Suche nach Anlagen, die zur einem fairen Preis erhältlich sind.

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Wert eines Unternehmens in Geldeinheiten

Die Equity ist der Wert eines Unternehmens, der in Geldeinheiten ausgedrückt wird. In der Nutzentheorie geht man davon aus, dass der Wert eines Unternehmens dem subjektiven Nutzen entspricht. Diesen können Kapitalgeber aus dem Unternehmen ziehen. In der Investitionstheorie entspricht der Unternehmenswert einem sicheren Geldbetrag, den den für die Zukunft unsicheren Netto-Rückflüssen aus dem Unternehmen gegenüber steht. Der Prozess zur Bestimmung der Equity wird als Unternehmensbewertung bezeichnet.

Zweckgerichteter Wert eines Unternehmens

Der Wert eines Unternehmens ist in der Regel zweckgerichtet. Unter Enterprise Value wird dabei der aggregierte Wert für alle Kapitalgeber verstanden. Bereinigt von Fremdkapital wird von der Equity Value, dem Wert für Eigenkapitalgeber, gesprochen. Unternehmen bemühen sich oft darum, ihre Equity zu steigern, um sich so vor feindlichen Übernahme zu schützen. Auch zur Planung von Investitionen und der Vermeidung von Fehlinvestieren ist es sinnvoll, die Equity zu kennen. Darüber hinaus kann die Equity ein Kriterium bei der Vergabe von Krediten darstellen, eine Orientierung für Anleger geben und auch bei der Bewertung von Managementleistungen helfen. Zudem gibt die Equity Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz.

Wert von Eigen- und Fremdkapital

Unter der Enterprise Value wird letztendlich der Wert des Eigenkapitals (Equity Value) und der Wert des Fremdkapitals zusammengefasst. Über die Enterprise Value können Anleger einzelne Unternehmen miteinander vergleichen. Die Equity Value umfasst dagegen lediglich das Eigenkapital eines Unternehmens. Der englische Begriff equity bedeutet zunächst Eigenkapital, kann aber auch als Aktien- bzw. Anteilskapital verstanden werden. Die Equity Value gibt an, welcher Wert den Eigentümern und Anteilseignern zur Verfügung steht.

Da Unternehmen ebenso wie Anteile an Unternehmen gehandelt werden können, besitzen sie einen Marktwert. Wird die Aktie eines Unternehmens an der Börse gehandelt, so kann sich am Preis, den Anleger für eine Aktie zahlen, der angenommene Wert eines Unternehmens zeigen. Allerdings haben auch Unternehmen, deren Aktien nicht an der Börse gehandelt werden, einen Marktwert. Dieser ist jedoch oftmals schwerer zu berechnen.

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Verschiedenste Modelle zur Unternehmensbewertung

Wie bestimmt sich die Equity eines Unternehmens? Im Rahmen der Unternehmensbewertung gibt es hier verschiedene Modelle und Ansätze. Bekannte Bewertungsmodelle sind das Ertragswertverfahren und das Discounted Cash Flow-Verfahren. Die Entity Value wird über das sogenannte Brutto-Verfahren (Adjusted-Present-Value-Ansatz, kurz APV) ermittelt. Auch der Total-Cashflow-Ansatz und der Free-Cashflow-Ansatz sind verbreitet. Auf diesem Weg lässt sich der Gesamtwert des Unternehmens bestimmen. Davon kann dann der Marktwert des Fremdkapitals abgezogen werden. Die Equity Value kann über ein Netto-Verfahren errechnet werden. Beim Ertragswertverfahren (auch Flow-to-Equity-Ansatz (FTE) genannt) werden Cashflows diskontiert.

Innerer Wert eines Unternehmens

Anleger interessieren sich zudem oft für den Intrinsic Value, also den inneren Wert eines Unternehmens. Im angelsächsischen Sprachraum wird auch vom Fair Value gesprochen. Dieser Wert bezeichnet den Wert eines Unternehmens auf der Basis von Fundamentaldaten und kann sich vom Marktwert eines Unternehmens unterscheiden.

Unternehmenswert zur Orientierung

Alle genannten Verfahren helfen allerdings nicht dabei, einen objektiven Wert für ein Unternehmen zu errechnen. Insbesondere beim Verkauf eines Unternehmens können Käufer und Verkäufer durchaus unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich des Werts eines Unternehmens haben. Dazu kommt, dass keines der genannten Verfahren zur Bestimmung der Equity rechtlich bindend ist. Die Equity und seine Bestimmung kann daher immer nur eine Orientierung – beispielsweise zum Kauf oder Verkauf von Aktien – geben. Tradern wird daher oftmals geraten, vor einer Entscheidung zum Kauf oder Verkauf von Aktien mehrere Informationen zurate zu ziehen.

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Ertragswertverfahren zur Bestimmung des Unternehmenswerts

Das Ertragswertverfahren ist wohl die am weitesten verbreitete Methode zur Bestimmung der Equity. Das eigentliche Ertragswertverfahren ermittelt den Barwert aller in Zukunft erwarteten Einnahmen-Überschüsse. Daher gibt der Ertragswert an, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln wird. Um eine Prognose zu erstellen, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickelt wird, zieht man in der Regel Werte aus der Vergangenheit heran. Diese sind jedoch ebenfalls nur ein Indikator unter mehreren, um die zukünftige Entwicklung zu prognostizieren. Der Ertragswert gibt damit auch an, welche Summe das Unternehmen womöglich in der Zukunft erwirtschaften kann.

Prognose aufstellen

Um den Ertragswert zu ermitteln, wird zunächst eine Prognose für den relevanten Markt auf der Grundlage von Werten aus der Vergangenheit sowie einer Chancen-Risiken-Analyse aufgestellt. Der zweite Schritt ist eine langfristige Planung zu Umsätzen, Kosten, erwarteten Ergebnissen sowie Investitionen. Zudem wird der Ertrags-Cashflow, der dauerhaft erreicht werden kann, ermittelt. Einbezogen wird in die Prognose auch ein Kapitalisierungszinsfuß. Dieser hat großen Einfluss auf den Ertragswert. Auf einen Basiszinssatz wird ein Risikoaufschlag hinzugerechnet.

Equity durch Substanzwertverfahren ermitteln

Ein zweiter Weg, um die Equity eines Unternehmen zu bestimmen, ist das Substanzwertverfahren. Hierbei rechnet man alle Kosten zusammen, die bei der Reproduktion des Unternehmens anfallen würden, also welche Summe aufgebracht werden müsste, um das Unternehmen ein zweites Mal aufzubauen. Der Substanzwert gibt damit den aktuellen Verkehrswert aller Vermögensgegenstände (materielle, immaterielle, betriebsnotwendig und nicht betriebsnotwendig) an. Schulden und Verbindlichkeiten werden abgezogen. Ermittelt man den Substanzwert, geht man davon aus, dass das Unternehmen fortgeführt wird. Soll das Unternehmen liquidiert werden, wird auf diesem Weg der Liquidationswert ermittelt.

Beim Substanzwert spielt der Anschaffungswert, der gegenwärtige Zustand und die Lebensdauer von Wirtschaftsgütern eine Rolle. Auch die Nachfrage nach diesen Gütern wird einbezogen. Die Bestimmung des Werts von immateriellen Gütern gestaltet sich oft als nicht einfach. Daher wird sich oft dazu entschieden, nur materielle Güter zu bewerten.

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Marktwert berechnen

Ein dritter Weg, um zu ermitteln, wie viel ein Unternehmen wert ist, ist der Marktwert. Dieser ergibt sich letztendlich aus Angebot und Nachfrage. Der Marktwert entspricht bei Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden, dem Börsenwert. Bei Unternehmen, die nicht an der Börse gehandelt werden, kann ein Blick auf vergleichbare Unternehmen aus der gleichen Branche Hinweise auf den Marktwert geben. Der Marktpreis muss jedoch nicht dem tatsächlichen Unternehmenswert entsprechen. Auch der Substanzwert oder Ertragswert eines Unternehmens kann anders ausfallen als der Marktwert. So kann es auch vorkommen, dass ein Unternehmen, dass sich an der Börse stark präsentiert, eine eher schwachen Substanzwert aufweist.

Fundamentaldaten nutzen

Trader möchten die Equity eines Unternehmen wissen, um zu erfahren, ob eine Aktie im Vergleich zu anderen Aktien aus der gleichen Branche günstig oder zu teuer ist. Hierzu können sie unter anderem Kennzahlen der Fundamentalanalyse wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KB) nutzen. Auch diese Werte geben keine definitive Antwort zum Wert der Aktie, sondern lediglich Hinweise. Oftmals wird dazu geraten, möglichst viele Daten in eine Analyse einzubeziehen, um eine breite Basis zur Entscheidungsfindung zu haben.

Bewertung der Equity von Tradern

Anleger sind auf der Suche nach Aktien, die zu einem fairen Wert gehandelt werden. Im Rahmen der Fundamentalanalyse können Trader gewinnbasierte Bewertungsverfahren nutzen. Hierbei nutzen sie Informationen aus dem Jahresabschluss, die um Sondereinflüsse bereinigt wurden. Diese Methode wird oft verwendet, um den fairen Wert einer Aktie zu berechnen. Unter anderem können Anleger so erkennen, ob das angesetzte Kurs-Gewinn-Verhältnis zur Branche passt.

Auch Trader bedienen sich der Enterprise-Value-Methode und berechnen hier den Unternehmenswert aus Anlage-Vermögen plus Nettoumlaufvermögen oder Eigenkapital plus Nettofinanzverbindlichkeiten. Zudem ist die Economic-Value-Added-Methode verbreitet. Hier versuchen Anleger, einen zusätzlichen Mehrwert durch unternehmerische Leistungen zu berechnen.

Als besonders wichtige Methode wird die Discounted-Cashflow-Methode angesehen. Hierbei versuchen Anleger, den Unternehmenswert durch Abzinsung des in Zukunft erwarteten Netto-Cashflows auf den aktuellen Berechnungstag zu ermitteln. Der Wert eines Unternehmens lässt sich auch über das Ebit-Verfahren ermitteln. Hierbei wird der Jahresgewinn mit einem bestimmten Faktor multipliziert. Dieser Faktor variiert je nach Branche und Verschuldungsgrad des Unternehmens.

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Unterschiedliche Faktoren zur Bestimmung der Equity

Bei der Unternehmensbewertung werden somit die unterschiedlichsten Faktoren einbezogen. Oft spielt beispielsweise auch die Branche und vergleichbare Unternehmen eine Rolle. Darüber hinaus kann es verschiedene Gründe für die Wahl eines bestimmten Verfahrens geben. Wer sein Unternehmen verkaufen möchte, kann aus dem Unternehmenswert einen möglichen Kaufpreis ableiten. Anleger erfahren, was ein Unternehmen am Markt wert sein könnte. Auch zum zu ermitteln, was ein Teil des Unternehmens wert sein könnte, kann der Unternehmenswert hilfreich sein. Im Aktienhandel wird der Wert einer Aktie oft in Bezug zum Marktwert oder dem Unternehmenswert gesetzt. Anleger können so feststellen, ob die Aktie eines Unternehmens einen angemessenen Preis besitzt oder im Branchenvergleich möglicherweise über- oder unterbewertet ist.

Weitere Faktoren bei der Equity

Beim Ertragswertverfahren wird eine realistische Prognose aufgestellt, wie sich der Ertrag in Zukunft weiterentwickeln könnte. Dieses Vorgehen kann auch ratsam sein, wenn man sich zu einer anderen Methode zur Ermittlung der Equity entscheidet. Gleiches gilt für die damit verbundene Chancen-Risiken-Analyse, die nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für eine ganze Branche aufgestellt werden kann.

Beim Unternehmenswert spielt es zudem eine Rolle, wie das Unternehmen geführt wird. Ist das Unternehmen stark von der Führungsebene abhängig? Bei der Übernahme eines Unternehmens könnte es beispielsweise dazu kommen, dass es bei einem Wechsel an der Unternehmensspitze zu Schwierigkeiten im Unternehmen kommt. Insbesondere bei einigen weltbekannten Unternehmen wie Tesla wird deutlich, welchen Einfluss Entscheidungen von Elon Musk auf das Unternehmen haben. Auch Anleger verfolgen daher, wie sich bekannte CEOs verhalten und welche Aussagen sie in der Öffentlichkeit tätigen, da sich diese auf den Aktienkurs auswirken können.

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Unternehmenswert von Produkten abhängig

Die Bewertung eines Unternehmens kann auch von der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen abhängen. Eine Frage ist hierbei, wie die Marktposition des Produktes ist. Ist das Alleinstellungsmerkmal der Produkte besonders hoch, wirkt sich dies auch auf den Unternehmenswert positiv aus. Auch ein solider Kundenstamm trägt viel zum Wachstum und damit auch dem Wert des Unternehmens bei.

Online-Rechner verfügbar

Neben den oben genannten Verfahren stellen einige Anbieter mittlerweile auch Rechner im Internet zur Verfügung, mit deren Hilfe Privatpersonen oft kostenlos den Wert eines Unternehmens berechnen können, um so eine erste Einschätzung, beispielsweise beim Kauf von Aktien, zu erhalten. Hinter einigen dieser Angebote stehen Unternehmensberater, die sich damit auch an potentielle Kunden wenden. Als Quellen dienen bei diesen Rechnern zur Ermittlung der Equity eines Unternehmens öffentlich einsehbare Daten wie beispielsweise Geschäftsberichte. Die Rechner basieren dabei auf den bekannten Verfahren zur Ermittlung des Unternehmenswerts.

Unternehmenswert steigern

Der Unternehmenswert kann durch die Substanz eines Unternehmens gesteigert werden. Will ein Unternehmen wissen, wie es seinen Wert steigern kann, kann das Substanzwertverfahren angewendet werden. Werden beispielsweise neue Maschinen verwendet oder gehören dem Unternehmen Immobilien, so steigert dies den Wert des Unternehmens. Auch wenn das Unternehmen ein Produkt herstellt, dass am Markt einzigartig ist, so kann der Unternehmenswert nach oben gehen. Der Standort kann sich ebenfalls auf den Wert des Unternehmens auswirken. Auf der anderen Seite können sich Schulden, eine geringe Investitionskraft sowie Produkte, die am Markt nicht konkurrenzfähig sind, negativen Einfluss auf den Unternehmenswert haben.

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Fazit: Zahlreiche Methoden zur Bestimmung der Equity

Nicht nur beim Verkauf eines Unternehmens ist es wichtig, den Wert eines Unternehmens zu kennen; auch Anleger möchten wissen, was ein Unternehmen wert ist. Die Equity kann viel darüber aussagen, ob eine Aktie zu einem fairen Preis gehandelt wird. Zur Bestimmung der Equity werden unterschiedlichste Methoden herangezogen, von denen jedoch keine rechtlich bindend ist. Daher kann beispielsweise der Marktwert eines Unternehmens deutlich höher sein, als der Ertragswert oder der Substanzwert. Je nach Zielsetzung wird eine andere Berechnungsmethode, möglicherweise auch eine Kombination, verwendet.

Auch aus fundamentalen Kennzahlen wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis können Anleger Rückschlüsse auf den Wert einer Aktie ziehen. Verbreitet ist die Enterprise-Value-Methode, bei der der Wert des Eigen- und Fremdkapitals eines Unternehmens berechnet wird. Beim Ertragswertverfahren geht es darum, zu erkennen, wie sich ein Unternehmen zukünftig entwickeln wird. Mehr zum aktuelle Wert aller im Unternehmen vorhandenen Güter sagt das Substanzwertverfahren aus. Dazu kommen Wege wie die Discounted-Cashflow-Methode und das Ebit-Verfahren.

Bei der Equity eines Unternehmen werden jedoch oftmals nicht nur derartige Kennzahlen und Berechnungsmethoden betrachtet, sondern auch, wie stark das Unternehmen von seinen Führungskräften abhängig ist und wie sich die Produkte des Unternehmens am Markt behaupten können. Neuartige Maschinen oder auch der Standort können dazu beitragen, dass der Wert eines Unternehmens steigt.