Forex Orderarten – welche Orderarten stehen einem beim Währungshandel zur Verfügung?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 11.08.2022
Wenn man als Anfänger dem Forex Handel beginnt, ist man unserer Erfahrung nach häufig von der Tatsache überrascht, wie viele unterschiedliche Orderarten es gibt. Daher werden wir uns im Rahmen von unserem Thema des Monats genauer mit diesem Thema beschäftigen. Dabei werden wir zum Beispiel auch auf die Market Order, Limit Order, Stop Order und auch auf den Take Profit zu sprechen kommen. Außerdem zeigen wir auf, wie man die verschiedenen Orderarten beim Trading einsetzen kann. Insgesamt werden wir dabei insbesondere auf die folgenden Punkte zu sprechen kommen:
- Überblick über die Orderarten beim Währungshandel
- Unterschied zwischen Stop Order und Limit Order
- Zahlreiche Beispiele, um die verschiedenen Orderarten zu veranschaulichen
- Welche Bedeutung hat der Take Profit beim Trading?
Überblick über die Forex Orderarten
Zunächst werden wir darauf eingehen, welche verschiedenen Orderarten es beim Forexhandel prinzipiell gibt. So stehen einem bei den meisten Brokern die folgenden Ordertypen für das Trading zur Verfügung:
- Market Order
- Limit Order
- Stop Order
- Take Profit
- Sonstige Orderarten
Dabei stellt sich die Frage, warum es überhaupt unterschiedlichen Ordertypen gibt. Denn beim Trading kann man entweder kaufen oder verkaufen. Warum existieren daher die verschiedenen Möglichkeiten für diese an sich sehr einfache Aufgabe? Der Grund dafür liegt darin, dass man beim Handel von verschiedenen Strategien häufig nicht nur einfach kaufen oder verkaufen möchten, sondern einen komplexeren Handelsansatz verfolgt. Dies werden wir im weiteren Verlauf des Artikels vor allem anhand der Limit und der Stop Orders demonstrieren.
Für das Trading mit Währungen spielt außerdem der Take Profit eine sehr wichtige Rolle, um damit seine Gewinne abzusichern. Daneben gibt es auch noch weitere Orderarten, welche man jedoch in der Regel als „normaler“ Trader nicht benötigt. Außerdem unterscheiden sich die Broker in dieser Hinsicht zum Teil erheblich. Die aufgelisteten Orderarten stehen einem allerdings unserer Erfahrung nach bei den meisten Anbietern zur Verfügung.
Forex Orderarten: Market Order
Nunmehr werden wir genauer auf die Market Order zu sprechen kommen. Dieser Ordertyp ist am leichtesten verständlich, denn er entspricht am ehesten der Vorstellung, welche man als „Laie“ vom Trading hat: so bezeichnet man als Market Order diejenigen Aufträge, die sofort an den Markt weitergeleitet werden und dort zum aktuellen Preis ausgeführt werden. Market Orders sind dabei sowohl für Long Trades (kaufen), als auch für Short Trades (verkaufen), verfügbar.
Ein Auftrag zum Kaufen wird dabei zum aktuellen Ask Preis ausgeführt. Dies ist der Preis, welchen die anderen Trader für die Währung verlangen. Dagegen wird ein Verkaufsauftrag zum aktuellen Bid Preis ausgeführt. Der Unterschied zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis wird dabei als Spread bezeichnet. Je größer dieser Spread ist, desto schlechter ist dies für den Trader. Denn dadurch steigen die Kosten, welche bei jedem Trade anfallen. Dazu ein Beispiel: Wir handeln mit dem Währungspaar Britisches Pfund / US Dollar (GBP / USD). Das Währungspaar notiert dabei bei 1,1500 Pips (Pips verwendet man beim Währungshandel anstelle von Punkten). Als Spread verlangt unser Broker 3 Pips. Wenn wir uns daher dazu entschließen, das Britisches Pfund / US Dollar zu kaufen, so werden wir das Währungspaar im Endeffekt zu einem Preis von 1,1503 Pips erhalten. Wer häufig Positionen öffnet und schließt, sollte daher darauf achten, bei einem Broker zu handeln, der einem möglichst niedrige Spreads anbietet.
Forex Orderarten: Limit Order
Als nächstes werden wir auf die sogenannte Limit Order eingehen. Der große Unterschied zu Market Orders besteht darin, dass der Auftrag erst dann ausgeführt wird, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind.
So kann man zum Beispiel festlegen, dass man eine Position erst dann kaufen möchte, wenn der Preis auf ein gewisses Niveau fällt (Buy Limit Order). Im Gegensatz zu einer Market Order wird die Limit Order daher nur dann ausgeführt, wenn der angestrebte Preis auch erreicht wird. Dies bietet den Vorteil, dass man auf jeden Fall denjenigen Preis erhält, den man vorher in der Ordermaske der Handelssoftware eingegeben hat.
Dazu wiederum ein kurzes Beispiel: Wiederum handeln wir mit dem Währungspaar Britisches Pfund / US Dollar (GBP / USD). In unserer Trading Software erkennen wir, dass das Währungspaar aktuell bei 1,1605 Pips notiert. Wir möchten gerne Long gehen, allerdings zu einem günstigeren Preis. Daher setzen wir eine Buy Limit Order und stellen als Preis, den wir maximal bezahlen möchten, 1,1600 Pips ein. Sobald der Kurs dieses Niveau erreicht, wird unsere Kauforder ausgeführt.
Allerdings kann es natürlich auch vorkommen, dass der Kurs das angestrebte Niveau nicht erreicht und dass die Order daher überhaupt nicht ausgeführt wird. Wem es daher primär darauf ankommt, eine Position in jedem Fall zu eröffnen, der sollte auf die Market Order zurückgreifen.
Die gleichen Gedanken gelten auch für Sell Limit Orders. Bei diesen kommt es uns jedoch darauf an, mit dem Verkauf unserer Position einen bestimmten Mindestpreis zu erzielen. Auch hier besteht daher die Gefahr, dass der Kurs das angestrebte Niveau nicht erreicht und daher unsere Verkaufsorder im Endeffekt überhaupt nicht ausgeführt wird.
Das Hauptmerkmal einer Limit Order besteht daher darin, dass die Order niemals zu einem schlechteren Kurs ausgeführt wird, als man in der Ordermaske eingestellt hat.
Orderarten Devisenhandel: Stop Order
Auch bei der Stop Order handelt es sich um eine sehr wichtige Orderart. Auf den ersten Blick funktioniert sie ähnlich wie die gerade angesprochene Limit Order.
Buy Stop und Sell Stop Orders
So wird auch die Stop Order nicht sofort ausgeführt, wenn sie in der Ordermaske eingegeben wird. Vielmehr muss der Kurs auch hier zunächst ein bestimmtes Niveau erreichen. Wiederum kann man dabei Buy Stop und Sell Stop Orders voneinander unterscheiden.
Bei einer Buy Stop Order kommt es nur dann zu einem Kauf, wenn der Kurs den vorher eingestellten Preis erreicht. Sobald diese Bedingung jedoch erfüllt ist, wird der Auftrag sodann als Market Order ausgeführt. Eine Limit Order würde hingegen nur dann ausgeführt werden, wenn man tatsächlich auch den angestrebten Preis erhält. Dies kann zum Beispiel dann nicht der Fall sein, wenn der Markt sehr stark schwankt. Dazu ein Beispiel: der aktuelle Kurs des Währungspaares Britisches Pfund / US Dollar beträgt 1,1715 Pips. Auch hier ist uns dieser Preis zu hoch und wir möchten daher erst dann Long gehen, sobald die Kurse gefallen sind. Benutzt man dafür eine Buy Limit Order und stellt zum Beispiel einen Preis von 1,1710 Pips ein, so ergibt sich Folgendes: Sobald der Kurs auf 1,1710 Pips fällt, wird die Limit Order aktiviert. Steigt der Kurs jedoch wieder an, bevor die Order ausgeführt wurde, so kommt es im Endeffekt zu keinem Kauf. Anders wäre dies jedoch bei der Verwendung einer Buy Stop Order: In diesem Fall wäre es in jedem Fall zu einem Kauf gekommen, selbst wenn wir dadurch zum Beispiel einen schlechteren Preis wie 1,1712 Pips erhalten hätten.
Die gleichen Überlegungen gelten wiederum bei der Verwendung von Sell Stop Orders.
Orderarten Devisenhandel: Stop Loss Order
Einen weiteren wichtigen Anwendungsfall für eine Stop Order stellt die Stop Loss Order dar. Diese verwendet man dazu, um seine Verluste beim Währungshandel zu begrenzen. Auch dies werden wir wiederum anhand eines Beispiels demonstrieren. Dieses Mal notiert das Währungspaar GBP / USD bei einem Kurs von 1,1400 Pips. Da wir im Chart ein Signal für einen Long Trade erhalten, eröffnen wir eine Position zum aktuellen Preis (Market Order) von 1,1400 Pips. Wir gehen dabei aufgrund der vorangegangenen Kursentwicklung davon aus, dass das Währungspaar um etwa zehn Pips ansteigen wird. Allerdings besteht dafür natürlich keine Garantie. Aus diesem Grund möchten wir unseren möglichen Verlust begrenzen. Dazu bietet es sich an, eine Stop Loss Order zu verwenden. Bereits bei der Eröffnung des Trades legen wir diese Order als Absicherung in den Markt. Zum Beispiel könnten wir festlegen, dass die Position geschlossen werden soll, falls die Kurse unter 1,1390 Pips fallen. Denn in diesem Fall hat sich unsere Hoffnung, dass das Währungspaar ansteigen wird, eindeutig nicht erfüllt.
Insgesamt ist es wichtig, dass man bei einem einzelnen Trade nicht zu viel seines Kapitals riskiert. Eine Möglichkeit dafür besteht zum Beispiel darin, die sogenannte ein Prozent Regel zu nutzen. Nach dieser Regel darf man pro Trade maximal ein Prozent seines Handelskapitals riskieren. Wer zum Beispiel über 5.000 € verfügt, könnte bei Beachtung dieser Regel pro Trade bis zu 50 € riskieren. Wer möchte, kann diese Regel aber auch auf sich und seine Strategie anpassen. Es gibt daher durchaus Trader, die pro Trade zum Beispiel zwei Prozent ihres Kapitals einsetzen.
Orderarten Devisenhandel: Take Profit
Auch bei der Take Profit Order handelt es sich um eine sehr wichtige Orderart für den Trader. Sie ist eng verwandt mit der Stop Loss Order. Doch während man den Stop Loss dafür verwendet, um seine Verluste zu begrenzen, setzt man den Take Profit dazu ein, um seine Gewinne abzusichern. Auch dies lässt sich wiederum am besten anhand eines Beispiels veranschaulichen.
Dafür nehmen wir an, dass sich der Trade aus dem letzten Beispiel wie erhofft entwickelt hat: Wir haben daher das Währungspaar GBP / USD bei einem Kurs von 1,1400 Pips gekauft. Nunmehr steigen die Kurse allerdings zügig an. Auf diese Weise wird schnell unser angestrebtes Ziel von 20 Pips bei 1,1420 Pips erreicht. Sodann beginnen die Kurse allerdings zu fallen und wir sehen unseren – bislang unrealisierten – Gewinn dahinschmelzen. Dies ist sehr frustrierend, was häufig dazu führt, dass man als Trader sehr emotional. In diesem Fall wäre es daher besser gewesen, eine Take Profit Order beim Kurs von 1,1420 Pips zu setzen. Denn dadurch wäre die Position automatisch zu diesem Kurs geschlossen worden.
Mit Hilfe des Take Profits hätten wir somit einen Gewinn in Höhe von 20 Pips realisieren können. Normalerweise entspricht jedes Pip dabei einem Wert von 10 US Dollar. Für den Trade ergibt dies einen Gewinn von 200 US Dollar. Wie man sieht, ist es sehr nützlich, einen Take Profit beim Trading zu verwenden.
Forex Orderarten auf einem Demokonto ausprobieren
Falls man bisher noch nicht mit Währungen gehandelt hat, kann man dies auf einem Demokonto ausprobieren. So stellen einem heutzutage fast alle Broker ein solches Konto kostenlos zur Verfügung. Auf einem Demokonto handelt man dabei mit virtuellem Kapital und kann damit den Börsenhandel ohne Risiko kennen lernen. Bei vielen Brokern steht einem unserer Erfahrung nach ein virtuelles Guthaben in Höhe von 10.000 € zur Verfügung, um das Trading zu trainieren.
Das Demokonto kann man dabei auch sehr gut dafür nutzen, um die in diesem Artikel dargestellten Orderarten auszuprobieren. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang vor allem die Stopp Loss Order und der Take Profit. Meistens dauert die Demophase dabei einen Monat. Wer möchte, kann diesen Zeitraum aber unserer Erfahrung nach in der Regel ohne Schwierigkeiten verlängert. Während dieser Zeit kann man auch die unterschiedlichen Handelsplattformen testen, welche einem der Broker zur Verfügung stellt.
Außerdem ist es empfehlenswert, die zahlreichen Schulungsangebote der Broker zu nutzen, um sein Wissen in Bezug auf das Trading zu erweitern. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die technische Analyse und das Money Management. Besonders hilfreich ist es dabei, wenn einem der Broker auch Webinare und Trading Videos anbieten kann. Denn dadurch kann man das Trading erfahrungsgemäß sehr schnell erlernen. Sobald man sich dann beim Handel auf dem Demokonto sicher fühlt, kann man das Trading auch auf einem Livekonto fortsetzen.
Fazit: Von den unterschiedlichen Orderarten profitieren
Im Rahmen dieses Artikels sind wir sehr ausführlich auf die unterschiedlichen Orderarten beim Währungshandel eingegangen. So ist es vor allem wichtig, den Unterschied zwischen Market Orders, Limit Orders und Stopp Orders zu kennen. Wie gesagt, sollte man bei der Anwendung von Limit Orders vorsichtig sein. Zwar erhält man bei ihnen mit Sicherheit den gewünschten Preis, jedoch besteht die Gefahr, dass der Auftrag im Endeffekt überhaupt ausgeführt. Außerdem empfehlen wir, bei jedem Trade auch die Stopp Loss Order zu verwenden, um dadurch die möglichen Verluste zu begrenzen. Des Weiteren sollte man auch über die Verwendung eines Take Profits nachdenken.
Insgesamt erscheint es sinnvoll, die verschiedenen Orderarten zunächst auf einem Demokonto ausprobieren. Wie angesprochen, bieten einem heutzutage fast alle Broker die Möglichkeit, ein solches Konto kostenlos zu eröffnen. Auf diese Weise kann man das Trading mit virtuellem Kapital trainieren. Außerdem bietet ein solches Demokonto die Gelegenheit, die Handelsplattform des Anbieters auszuprobieren. Auf diese Weise kann man auch feststellen, welche verschiedenen Orderarten einen bei diesem Broker zur Verfügung stehen. Außerdem ist es ratsam, die Schulungsangebote der Broker zu nutzen, um sich zusätzliches Wissen über den Währungshandel anzueignen.
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