Die Handelsstrategie, die im Bereich Forex Trading am häufigsten angewendet wird, ist die Forex Trend Strategie, die häufig auch als Forex Trendfolgestrategie bezeichnet wird. Diese Strategie basiert auf der weltbekannten Börsenweisheit „The trend is your friend“, was so viel bedeutet, wie „Der Trend ist dein Freund“. Damit ist gemeint, dass es in den meisten Fällen lohnenswert ist, einem vorhandenen Trend zu folgen.
Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein vorhandener Trend auch in der näheren Zukunft weiter fortsetzt, ist größer, als dass eine Trendumkehr stattfindet. Daher wird die Forex Trend Strategie vor allem gerne von Neulingen genutzt, weil sie als vergleichsweise konservativ und – soweit dieses Wort im Zusammenhang mit Devisen handelt genutzt werden kann – als relativ sicher gilt.
Alle Fakten zu „Forex Trend Strategie“ im Überblick:
- Bei der Forex Trend Strategie handelt es sich um eine Trendfolge-Strategie.
- Der gleitende Durchschnitt ist Basis einiger technischer Analyse-Indikatoren.
- Verschiedene Chart-Muster können Anhaltspunkte für einen Trendwechsel geben.
- Trendkanäle grenzen die möglichen Kursschwankungen ein.
- Anfänger können diese Strategie leicht verstehen und anwenden.
1. Was ist die Forex Trend Strategie?
Eine eigene Forex Trend Strategie gibt es nicht. Man kann lediglich die allgemeine Trendfolgestrategie auf allen Märkten gleichermaßen anwenden, so auch im Forex-Handel. Die wichtige Basis für ein Funktionieren der Trendfolgestrategie ist, dass ein Forex Trend zu erkennen ist. Demzufolge kann die Handelsstrategie nur unter der Voraussetzung angewendet werden, dass sich beim Währungskurs ein eindeutiger Trend zeigt. Um einen Forex Trend erkennen zu können, stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung.
Die Trendfolgestrategie kann über einen unbestimmten Zeitraum angewendet werden. Sie funktioniert solange, bis sich ein Trendwechsel ankündigt. Daher sind die angesprochenen Hilfsmittel zum einen Indikatoren, die eine Trendfolge bestätigen und zum anderen Handelssignale, die einen Trendwechsel ankündigen. Diese Indikatoren findet man in verschiedenen Analysebereichen. Im Folgenden werden die technische Analyse und die Chart-Analyse, sowie die Trendkanäle näher betrachtet.
Die Forex Trend Strategie setzt voraus, dass ein eindeutiger Trend identifizierbar ist. Diesem kann gefolgt werden, solange die Indikatoren keinen Trendwechsel ankündigen. Die Indikatoren können darauf ausgerichtet sein eine Trendfolge zu bestätigen oder einen Trendwechsel anzukündigen.
2. Welche Indikatoren der technischen Analyse helfen weiter?
Bei der technischen Analyse geht es darum, aus den gegebenen Vergangenheits- und Gegenwartsdaten eine Gesetzmäßigkeit abzuleiten, die eine Trendprognose zulassen. Zu diesen Mitteln, die im Zuge der Forex Trendfolge eingesetzt werden, gehören zum Beispiel die gleitenden Durchschnitte, auf deren Basis sich vorhandene Trends relativ eindeutig identifizieren lassen. Bekanntere Ausformungen sind da die MACD-Theorie oder die Bollinger Bands. Bei beiden wird ein Handelssignal in den Schnittpunkten mit den gleitenden Durchschnitten ausgelöst und es kann sogar eine Aussage über die Trendrichtung gemacht werden.
Andere Indikatoren kommen aus der Zahlentheorie. Hier gibt es Pivot-Punkte, die Widerstände und Unterstützungen identifizieren oder Fibonacci-Zahlen, die anhand der abgeleiteten Fibonacci-Level Aussagen über die Wahrscheinlichkeit der Trendfolge machen können. Mittels zahlreicher Indikatoren können auch leichte Abweichungen erkannt werden, die mit der bloßen Chart-Beobachtung nicht möglich wären. Doch auch die Chart-Analyse bietet einige Anhaltspunkte in Sachen Trendfolge.
Die technische Analyse bestimmt anhand von Vergangenheits- und Gegenwartsdaten ob eine Trendfolge oder ein Trendwechsel wahrscheinlich ist. Dafür gibt es verschiedene Algorithmen, wie die Bollinger Bands, Pivot-Punkte, Fibonacci-Zahlen oder MACD-Systeme.
3. Was kann die Chart-Analyse und wo liegen ihre Grenzen?
Aber auch die vielfach genutzten Candlesticks, bei denen es sich um bestimmte Chart-Formationen handelt, lassen Trends erkennen. Es gibt ein paar Chart-Muster, die als wichtige Trendwende-Indikatoren gelten. Neben der Kopf-Schulter-Formation gibt es auch noch das Doppel-Topp oder Doppel-Tief, welche ebenfalls Widerstände und Unterstützer identifizieren. Dies sind die einfacheren Muster und auch von Einsteigern leicht zu identifizieren. Kompliziertere Muster, wie Rechteck, Dreieck oder Flagge sind eher für fortgeschrittene Trader erkennbar.
Eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Trendfolgestrategie besteht darüber hinaus darin, dass ein stabiles Konzept im Bezug auf die Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte vorhanden ist. Dazu gehört es unter anderem auch, dass relativ enge Stops gesetzt werden, um Positionen abzusichern. Als ein idealer Einstiegspunkt gilt im Zuge der Trendstrategie die Phase einer Konsolidierung, die innerhalb eines vorhandenen Trends erfolgt.
Im Zuge der Chart-Analyse lassen sich anhand bestimmter Chart-Muster Trends frühzeitig erkennen. Neben den offensichtlichen Mustern gibt es auch noch schwieriger zu erkennende Anhaltspunkte. Zudem sollte sich ein Konzept bezüglich Ein- und Ausstiegszeitpunkte überlegt werden.
4. Was zeigen Trendkanäle an?
Ein wichtiges Merkmal, welches im Zuge der Trendfolgestrategie von großer Bedeutung ist, sind die sogenannten Trendkanäle. Ein Trendkanal besteht im Grunde aus zwei Linien, zwischen denen ein intakter Trend verläuft. Über- oder unterschreitet ein aktueller Devisenkurs eine dieser zwei Linien, so bricht er aus dem Trendkanal aus. Dies wiederum ist ein relativ eindeutiges Zeichen und gleichzeitiges Handelssignal dafür, dass eine Trendwende bevorstehen könnte.
Es kann aber natürlich auch passieren, dass der Trendkanal nur sehr kurzzeitig verlassen wird, sodass es kein signifikantes Anzeichen für eine Trendumkehr gibt. Im Zuge des Risikomanagements werden oftmals auch die zu setzenden Stop-Loss-Orders an den Trendlinien bzw. Trendkanälen platziert. Wird also ein Trendkanal verlassen, so ist im Zuge der Trendfolgestrategie oftmals genau an dieser Marke ein Stop-Loss platziert worden. So kann ein enges Risikomanagement auch zu verfrühtem Schließen von Positionen führen.
Trendkanäle grenzen den Forex-Trend mit zwei Linien ein. Diese Linien zeigen auf in welchem Umfang sich der Kurs ungehindert bewegen darf ohne eine Trendwende anzuzeigen. Daher werden auf diese Trendlinien oftmals Stop-Orders platziert um ein unnötiges Risiko zu vermeiden.
5. Von trendigen Märkten und Seitwärtsmärkten
Auf den meisten Märkten gibt es Phasen in denen alles glatt läuft und sich alle Marktteilnehmer relativ ausgeglichen Verhalten und Phasen in denen plötzlich etwas in gangkommt. Während in der ausgeglichenen Phase immer noch ein klarer Seitwärtstrend zu erkennen ist, kommt es in den Unruhephasen schon mal zu unvorhersehbaren Ausschlägen, die wirken, als ob sie sich noch für eine Richtung entscheiden müssten. Der Wechsel von Seitwärtsmärkten zu trendigen Märkten kann fließend sein.
Andererseits gibt es auch Märkte die in ihrer Grundstruktur stabil sind und eher selten zu Ausschlägen neigen, beziehungsweise, die ab und zu einen kleinen Ausfall haben und sich dann wieder auf einem bestimmten Niveau einpendeln und ihrem Seitwärtstrend weiter folgen. Andere Märkte finden niemals in eine Ruhephase und befinden sich dauerhaft in verschiedenen Aufwärts- oder Abwärtstrends. Hier ist es dann für die Händler besonders spannend den richtigen Trend zu prognostizieren.
6. Unser Fazit: Einfache Strategie nicht in jeder Marktsituation geeignet
Die Trendfolgestrategie ist bestens geeignet, solange man sich auf ruhigen Märkten mit Seitwärtstrend bewegt. Die Strategie kann auch durchaus Sinn ergeben, auf Märkten, die periodisch zu Schwankungen neigen und sich dann wieder einpendeln. Auf trendigen Märkten, mit stetigem Wechsel zwischen Auf- und Abwärtstrends ist diese Strategie allerdings nur Kräftezehrend und keinesfalls gewinnbringend, da die angewandten Indikatoren permanent ein Handelssignal auslösen. Diese Märkte sollte der Anfänger meiden oder eine andere Strategie anwenden.