Greensill Bank: Das steckt hinter dem Moratorium
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.09.2021
Die wenig bekannte Bremer Greensill Bank wurde nunmehr offiziell von der BaFin ausgebremst. Ein Moratorium verbietet der deutschen Niederlassung der Bank konsequent die Ausführung von Zahlungen und den Kundenumgang. Damit soll verhindert werden, dass Kapital in die australische Mutterfirma fließt, die bereits Gläubigerschutz beantragen musste. Kontrolliert wird das durch Aufsicht vor Ort – die BaFin will sich offenbar diesmal nicht nachsagen lassen, zu spät und zu wenig reagiert zu haben. Welches Geschäftsmodell liegt bei Greensill vor, und wie kam es zu der jetzigen Zwangslage?
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Greensill ist ein australischer Finanzdienstleister, gegründet von einem Investmentbanker mit landwirtschaftlichen Wurzeln, der in seiner Jugend selbst erlebte, wie sehr sich die Zahlungen für gelieferte Ernten verzögern konnten. Um hier Abhilfe zu schaffen, entwickelte Lex Greensill das Modell der Lieferkettenfinanzierung. Das wiederum basiert auf dem Factoring, also der Vorschussleistung für Zahlungen, wie sie in allen Branchen durchaus geläufig ist. Beim Factoring können Zahlungsempfänger ihre Forderung an den Faktor abtreten und sind damit nicht gezwungen, auf das Eintreffen der Zahlung zu warten. Dafür nimmt man auch in Kauf, etwas weniger als den Rechnungsbetrag zu erhalten. Der Faktor wiederum profitiert beim Eintreiben der Schulden von der Differenz, wenn er die volle Summe erhält. Umgekehrt können auch Käufer sich die Bezahlung der Rechnung durch das sogenannte Reverse Factoring finanzieren lassen.
Factoring als Fondsmodell bei Greensill
Hier betätigt sich die australische Greensill Capital, die Niederlassungen in London, seit 2014 aber auch in Bremen unterhält. Greensill betreut Kunden in fast allen Ländern weltweit und konnte im Geschäftsjahr 2019 mehr als 140 Mrd. US Dollar fakturieren. Diese Forderungen werden bei der Greensill Bank in Form von Fonds gebündelt – und in die können Anleger investieren. Mit dem Kapitalerlös durch die Einlagen von Anlegern können neue Tätigkeiten finanziert werden. Die deutsche Greensill Bank konnte reichlich Anlegergeld einsammeln. Die Bilanz der Bank stieg ab 2017 rapide, 2019 hatte das Bankhaus Kundenverbindlichkeiten in Höhe von 3,3 Mrd. Euro vorzuweisen. Drei Viertel der Investitionen stammen von institutionellen Kunden, mehr als 27% jedoch von Kleinsparern. Die wiederum werden auf Anbieter wie Greensill über Portale wie Weltsparen und Zinspilot aufmerksam, weil es hier mehr Geld fürs Geld gibt. Das ist jedenfalls die Idee.
Greensill profitierte also direkt davon, dass konventionelle Sparer seit über zehn Jahren nach neuen Methoden der Geldanlage suchen, weil herkömmliche Angebote auf Spar- und Festgeldkonten nichts mehr abwerfen. Die Anbieter etwa bei Weltsparen zahlen noch ein wenig mehr. Auch hier gilt allerdings der Grundsatz „No risk, no fun“, wie die Schieflage des Unternehmens nun offenbart. Dieses Risiko nutzen die Angebote der Zinsportale im Wissen um den hohen Einlagenschutz innerhalb der Europäischen Union gezielt aus. Aktuell reiht sich außerdem auch Archegos in die Gruppe der Finanzdienstleister mit herben Problemen ein.
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Grundsätzlich kann Greensill Capital mit seinem Factoring eigentlich ein interessantes und auch durchaus lukratives Geschäftsmodell vorweisen. Jedenfalls, solange alles seinen ordnungsgemäßen Gang geht. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall – der Finanzdienstleister stolperte über Unbotmäßigkeiten bei Geschäften mit dem Stahlbaron Sanjeev Gupta. Hier flossen Forderungen in die Bilanzierung ein, noch bevor Transaktionen überhaupt zustande gekommen waren, und das in erheblicher Höhe. Eine Katastrophe für Greensill Capital – und damit die Situation nicht vollständig zu Lasten der deutschen Einlagensicherung über den BdB wird, hat die BaFin nun sämtlichen Zahlungen einen Riegel vorgeschoben.
Die BaFin will Anleger möglichst aus dem Bestand der Bank entschädigen
So will man nach besten Kräften aus dem Bestandskapital der Bremer Greensill unter anderem die Kleinsparer in diesem Entschädigungsfall auszahlen. Überdies greift natürlich auch die Sicherung des Bundes deutscher Banken bis zu einer Höhe von 100.000 Euro je Anleger. Für die Zinsportale wirft die Situation nun Fragen auf, die zu einer veränderten Gesetzeslage führen könnten. Denn ihr Geschäft beruht auf der Vermittlung von Unternehmen wie Greensill, die streng genommen als Risiko-Anlage betrachtet werden müssen. Im Ernstfall, so die Kalkulation, kommt die Einlagensicherung für eventuelle Schäden auf. Sparer bei Zinspilot oder Weltsparen nutzen die Sicherheitsgarantie im Grunde aus. Ob das auch in Zukunft weiterhin möglich sein wird, bleibt abzuwarten. Aktuell berät die Credit Suisse auch mit Liberty Steel über die Ausfälle bei den Greensill Fonds. Im übrigen hat die Deutsche Bank eine prägnante Analyse zum Finanzstandort Deutschland durchgeführt, mit erschreckenden Ergebnissen.
Ohnehin steht das Mehr an Zinsen, das sich Anleger über die Portale erwirtschaften können, in keinem Verhältnis zu dem, was mit anderen Strategien zur Vermögensbildung möglich wäre. Immer beliebter werden bei Sparern beispielsweise börsengehandelte Indexfonds, denn ETF kann man nicht nur für die Einmalinvestition nutzen, sondern auch gezielt besparen, und das schon mit geringen Raten. Auch Aktienportfolios werden für deutsche Anleger zunehmend interessant. Hier wird jedoch das angelegte Kapital in der Regel über längere Zeiträume gebunden, damit sich die Investition lohnt, muss man durchaus langfristig denken. Ganz nebenbei tragen Aktionäre natürlich auch Marktrisiken und hängen direkt vom Wohl oder Wehe der ausgewählten Unternehmen ab.
Eine andere Möglichkeit, mit überschaubarem Startkapital und ohne langfristige Bindung graduell Nebeneinkommen zu generieren, ist der Handel mit Differenzkontrakten. CFDs oder contracts for difference können Anleger über ein Handelskonto bei einem dafür lizenzierten Broker im Daytrading außerbörslich handeln.
Zu den Vorzügen der Kontrakte gehört, dass man mit ihnen auf den Kursverlauf von tausenden von Basiswerten aus sämtlichen Anlageklassen spekulieren kann. Dazu muss man das „Underlying“ nicht kaufen, denn CFDs sind Derivate, die dem Halter des Kontrakts für dessen Laufzeit die Teilhabe an der Wertentwicklung gewähren. Die Gestaltung des Ein- und Ausstiegszeitpunkts liegt beim Trader. Außerdem kann man mit den flexiblen Kontrakten nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse spekulieren.
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Die relativ unkomplizierten Differenzkontrakte bieten obendrein die Möglichkeit, mit Hebel das eigene Kapital zu erhöhen. Der Hebel ist tatsächlich ein Darlehen des Brokers, über den der Handel stattfindet. Innerhalb der EU sind die Hebelfaktoren für private Trader deutlich begrenzt. So soll verhindert werden, dass sich Anleger beim Broker verschulden. Dennoch können auch private Kunden mit Hebeln von bis zu 1:30 auf besonders liquide Forex Hauptwerte handeln. Wie hoch der Hebel im Einzelfall gesetzt wird, hängt von der Anlageklasse des Basiswerts ab.
So lässt sich das für eine Position investierte Kapital um das bis zu Dreißigfache steigern, und auch die erzielten Renditen fallen entsprechend höher aus. Läuft der Markt jedoch gegen den Trader, kann das eigene Ordervolumen verloren werden. Der Handel mit Hebeln ist also nicht ohne Risiken, zumal nur über wenige Stunden oder sogar Minuten gehandelt wird. Dem Trader werden schnelle Entscheidungen abverlangt, die nur auf der Grundlage guter Kenntnisse der Märkte zum Erfolg führen. Den Handel können Einsteiger dennoch erlernen. Die besten Forex- und CFD-Broker am Markt unterstützen ihre Kunden mit entsprechenden Bildungsangeboten und fordern ausdrücklich zu deren Nutzung auf.
Einstieg ins CFD-Trading mit XTB
Wer die Angebote eines seriösen Brokers nutzt, kann seine eigenen Kenntnisse ausbauen und im Laufe der Zeit mit dem Trading einen Nebenverdienst erschließen. Unser Testsieger XTB gehört, laut unseren XTB Erfahrungen, zu den bekanntesten Anbietern auf diesem Gebiet und fördert seine Trader in vielerlei Hinsicht. Dazu gehört die Möglichkeit, die hauseigene Trading-Akademie und das kostenlose Demokonto bei XTB zu nutzen und sich so theoretisch und praktisch auf den Handel vorzubereiten. Für Rückfragen können sich deutsche Trader mit dem Kundendienst über die hiesige Niederlassung kurzschließen und müssen keinerlei Verständigungsschwierigkeiten befürchten.
Überzeugend sind auch die mehrfachen Regulierungen, die XTB dank seiner internationalen Standorte vorweisen kann und die für sichere Handelsumgebung und Einlagenschutz bürgen. Das umfangreiche Handelsangebot enthält neben Forex und CFD auch echte Aktien und ermöglicht so verschiedene Strategien der Vermögensbildung. Die Gebührenstruktur ist transparent und wendet sich über verschiedene Kontomodelle an Einsteiger einerseits und an aktive Nutzer mit hohem Handelsvolumen andererseits.
Überzeugen kann XTB auch mit der Software – Kunden können hier wählen zwischen dem MetaTrader, der populären Software von MetaQuotes, und der hauseigenen xStation, die hinter dem MetaTrader im Funktionsumfang und der Schnelligkeit der Ausführung nicht zurücksteht.
XTB bietet sich als zuverlässiger Partner im außerbörslichen Handel an und erschließt seinen Kunden die vielen Möglichkeiten im Trading und in der Investition mit tatkräftiger Unterstützung. Die Qualität des Angebots belegen die zahlreichen Auszeichnungen, die XTB im Laufe der Jahre nicht nur für die angebotenen Produkte, sondern auch für die Leistungen erhalten hat. Der Broker ist wiederholt als Testsieger aus dem Brokervergleich hervorgegangen – und das vollkommen zu Recht.
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