Die Forex Indikatoren sind die wohl entscheidende Basis für jede Handelsstrategie und somit auch für den Erfolg des Handels mit Devisen. Allerdings ist es gerade für Neulinge im Bereich des Devisenhandels nicht ganz einfach, die Bedeutung dieser Indikatoren zu verstehen, weshalb eine Forex Indikatoren Erklärung sehr sinnvoll ist. Darüber hinaus kann es zum Verständnis ebenfalls helfen, bei den Forex Indikatoren einen Vergleich durchzuführen.
Die Forex Indikatoren werden übrigens häufig auch als Forex Handelssignale bezeichnet, sodass es sich dabei im Prinzip nur um zwei verschiedene Begriffe handelt, die jedoch den gleichen Inhalt haben bzw. dasselbe meinen. Für weitere Grundbegriffe und Startstrategien haben wir eine extra Seite erstellt: Devisenhandel kostenlos lernen.
Die Fakten zu „Forex Indikatoren“ im Überblick:
- Gleitende Durchschnitte können in Kombination mit Orderarten zu Handelsstrategien werden.
- Mittels RSI-Verfahren und Pivot-Punkte können Kursschwankungen von Trendwechseln unterschieden werden.
- Stimmungsindikatoren und Wirtschaftsindikatoren helfen den Trendverlauf zu prognostizieren.
- Chart-Muster geben Hinweise auf Kursänderungen.
- Forex-Indikatoren könne ein falsches Gefühl der Sicherheit geben.
1. Die Trendwechsel-Indikatoren
Gleitende Durchschnitte als bekannte Forex-Indikatoren
Die wohl bekanntesten Forex-Indikatoren sind die gleitenden Durchschnitte, in der Fachsprache auch als Moving Average (Crossover) bezeichnet. In erster Linie werden diese Signale im Zuge einer Trendanalyse genutzt, denn die gleitenden Durchschnitte dienen dazu, etwaige Trendwenden am Markt zu erkennen. Eingesetzt werden diese Indikatoren zum Beispiel im Zuge einer Trendfolgestrategie, die im Sinne einer vergleichsweise konservativen Strategie den am Markt vorhandenen Trends folgt.
Mit einer Forex-Indikatoren-Strategie ist also im Prinzip jede Handelsstrategie gemeint, die im Zuge des Devisenhandels zum Einsatz kommt, da jede Strategie auf Handelssignalen basiert. Dies wird übrigens auch beim Vergleich der unterschiedlichen Signale und Strategien deutlich. Zu den bekanntesten Ausformungen der gleitenden Durchschnitte zählen die MACD-Systeme und Bollinger Bands.
Hierbei wird mit verschiedenen gleitenden Durchschnitten gearbeitet. Während die MACD-Systeme verschiedene Periodenlängen als Grundlage nehmen, rechnet man bei den Bollinger Bands einen bestimmten Prozentsatz drauf und zieht diesen auch gleichermaßen wieder ab. Die Handelssignale entstehen bei beiden Systemen in dem Moment, wo die Linien gekreuzt werden.
Bei den Bollinger Bands ist es erforderlich, dass die Trendlinie eine der Prozentgrenzen schneidet, um ein Handelssignal zu generieren. Schneidet sie die Obergrenze ist ein überkaufter Markt gegeben, wird die untere Grenze geschnitten, ist ein überverkaufter Markt gegeben.
Bei dem MACD-System ist hingegen die Schnittpunkt-Richtung entscheidend. Schneidet die Signal-Linie die MACD-Linie von oben, ist ein Signal für einen überverkauften Markt gegeben. Wird die MACD-Linie von unten geschnitten, ist das Signal für einen überkauften Markt gegeben.
Die Chance nutzen, die Stops bieten
Zu den häufig genutzten Forex-Indikatoren gehören neben den gleitenden Durchschnitten definitiv auch die Widerstands- und Unterstützungsmarken. Diese Kursmarken teilen dem Trader mit, wann ein Trend bevorsteht bzw. ein vorhandener Trend voraussichtlich enden wird. In Verbindung mit der Stop-Funktion, also der Erteilung einer Stop-Loss-Order oder einer Stop-Buy-Order, können die so ermittelten Kursgrenzen, an denen voraussichtlich eine Bewegung in die eine oder andere Richtung stattfinden wird, als Absicherung genutzt werden. Auf diese Weise können Verlustrisiken begrenzt oder bereits erzielte Gewinne abgesichert werden.
Forex-Indikatoren, die einen Trendwechsel andeuten, können auf dem gleitenden Durchschnitt basieren und als MACD-Systeme oder Bollinger Bands auftreten. Eine andere Form der Indikatoren sind Widerstände oder Unterstützungen. In die Strategiebildung werden dann auch Stopp-Loss- oder Stopp-Buy-Orders mit einbezogen.
2. Die Trendfolge-Indikatoren
Oszillatoren als weitere Forex Indikatoren
Neben gleitenden Durchschnitten, Widerständen und Unterstützungen zählen auch die Oszillatoren zu den häufig genutzten Forex-Indikatoren. Im Gegensatz zu den gleitenden Durchschnitten werden die Oszillatoren allerdings in erster Linie dann eingesetzt, wenn die Kurse sich durch eine Seitwärtsbewegung (siehe vgl. Forex Ausbruchstrategie) auszeichnen. Mithilfe der Oszillatoren ist nämlich oftmals herauszufinden, wann eine längere Seitwärtsbewegung beendet werden könnte. Zwei der wichtigsten Oszillatoren sind der Relative Strength Index sowie Stochastics. Diese Signale zeigen auf, wann der Kurs bestimmte Marken erreicht, die dann als überverkauft oder überkauft gelten.
Bei dem RSI-Verfahren werden die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen zueinander ins Verhältnis gesetzt. Der Daraus ergibt sich ein Wert zwischen null und hundert Punkten. Dabei sind die entscheidenden Punkte die 30 und die 69. Ein Wert unter 30 kann als eine überverkaufte Marktsituation angesehen werden und ein Wert über 69 kann als eine überkaufte Marktsituation angesehen werden.
Die Pivot-Punkte haben eine ähnliche Aussagekraft. Hier werden vier Punkte berechnet, welche sich an den Kursen des Vortags orientieren. Über- oder unterschreitet der Kurs einen dieser Punkte liegt eine radikalere Änderung des Trends vor. Innerhalb dieser Punkte und auch innerhalb des 30 bis 69 Punkte-Rahmens des RSI-Verfahrens kann von einer Trendfolge geredet werden.
Die Chart-Muster als Hilfestellung
Weiterhin ist es möglich eine Analyse der Chart-Muster durchzuführen. Neben den Doppel-Tops und Doppel-Tiefs, die Widerstände und Unterstützungen identifizieren gibt es auch noch das Kopf-Schulter-Muster, welches einen Trendwechsel ankündigt. Andere Formationen, wie das Dreieck, Rechteck oder die Flagge sind zwar bei erfahrenen Tradern beliebt, für Anfänger aber nur schwer zu identifizieren.
Es gibt verschiedene Indikatoren, die für eine Trendfolge sprechen. Hierzu zählen die Oszillatoren, wie das RSI-Verfahren oder auch der Blick auf die Pivot-Punkte. Zudem kann auch das Chart selber zu Rate gezogen werden, um eine Trendfolge zu erkennen.
3. Weitere Forex-Indikatoren
Alle bisher genannten Forex-Indikatoren fallen in die Gruppe der technischen Indikatoren. Darüber hinaus gibt es aber durchaus auch noch andere Indikatoren, die nichts mit der Chart Analyse bzw. der Analyse von Kursen zu tun haben. Zu nennen sind hier zum Beispiel die Forex-Stimmungsindikatoren, denn diese messen die Stimmung, wie sie aktuell innerhalb eines bestimmten Segmentes des Devisenmarktes ist. Diese Stimmungsindikatoren zeigen in erster Linie, welche Meinung die Marktteilnehmer bezüglich der zukünftigen Entwicklung haben, was durchaus nicht unwichtig ist, da diese Einschätzung auch das Verhalten vieler Marktteilnehmer beeinflusst.
Neben den technischen Indikatoren und den Stimmungsindikatoren gibt es darüber hinaus auch noch Wirtschafts- bzw. Konjunkturindikatoren, die im Bereich des Devisenhandels ebenfalls von Bedeutung sein können. Zu den bekannten Indikatoren in diesem Bereich zählen zum Beispiel die Arbeitsmarktdaten, die Auftragseingänge, das Bruttoinlandsprodukt, die Einzelhandelsumsätze oder auch der IFO-Geschäftsklimaindex.
Neben der technischen Analyse ist es auch sinnvoll eine Analyse der Marktstimmung oder auch der Wirtschaft und Konjunktur durchzuführen. Diese liefern wichtige Hinweise auf einen möglichen Trendwechsel.
4. Worin liegen die Vor-und Nachteile der Forex-Indikatoren?
Die Forex-Indikatoren haben den klaren Vorteil, dass sie den Handel vereinfachen, da der Trader bestimmte Filter setzt. Dadurch wird die Informationsflut gefiltert, da der Trader ansonsten keine klaren Entscheidungen mehr treffen könnte. Arbeitet man hierbei auch noch mit Orderarten, wie der Stop-Loss- oder Stop-Buy-Order als Unterstützung, können die Handelsstrategien schon weitgehend automatisiert werden. So muss der Trader nicht rund um die Uhr präsent sein.
Und genau hier kann auch die Gefahr liegen. Die Indikatoren dürfen nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen immer in einen Zusammenhang mit dem aktuellen Marktgeschehen gebracht werden. So kann es trotz aller Anhaltspunkte sein, dass es zu keinem Trendwechsel kommen wird oder dass es trotz fehlender Hinweise zu einer plötzlichen Kursschwankung kommt. Gründe können hier unvorhergesehene politische oder wirtschaftliche Entscheidungen sein.
Die technischen Forex-Indikatoren können dem Trader ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln. In Kombination mit den anderen Indikatoren, sowie dem Blick auf die aktuellsten Marktnachrichten, können die Forex-Handelssignale jedoch optimal genutzt werden und den automatisierten Handel unterstützen.
5. Unser Fazit: Ein Indikator macht noch keine Strategie
Es gibt viele Möglichkeiten den Handelsmarkt zu filtern und gewisse Gesetzmäßigkeiten abzuleiten. Gerade in der technischen Analyse hat die Mathematik bereits zahlreiche Algorithmen, wie Bollinger Bands, Pivot-Punkte und Fibonacci-Systeme zu bieten, die eine gewisse Sicherheit bieten. Sie helfen dem Trader Kursschwankungen von Trendwechseln zu unterscheiden und sind mittels Orderarten zu mehr oder weniger automatisierten Handelsstrategien kombinierbar.
Trotzdem darf bei all der Mathematik nicht vergessen werden, dass der Markt sich unberechenbar entwickeln kann. Daher muss immer auch ein Auge auf die Marktnachrichten geworfen werden. Auch Stimmungs- und Wirtschaftsindikatoren können in die Analysen mit einfließen um eine möglichst sichere Handelsstrategie zu fahren. Aufgrund dessen braucht man im Handelsgeschäft auch ein wenig Erfahrung. Es empfiehlt sich zunächst auf einem Demokonto risikofrei das Traden zu üben. Anbieter die Demokonten anbieten finden Sie in unserem Forex Online Konto Vergleich.