Libra Prognose – Wie wird sich der Facebook Coin entwickeln? – Die Libra Vorhersage!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 25.03.2021
Libra ist in der Krypto-Welt bereits in aller Munde, obwohl es bislang noch keinen konkreten Starttermin für die Facebook Kryptowährung gibt. Zwar soll Libra laut Facebook im ersten Halbjahr 2020 starten.
Einige Experten vermuten jedoch, dass sich der Start noch verzögern könnte. Die möglichen Gründe sollen in diesem Ratgeber erörtert werden. Gleichermaßen wagen wir schon jetzt einen Blick in die Zukunft und geben eine Libra Kurs Prognose ab. Wie wird sich der Libra Coin künftig entwickeln? Wo werden Anleger die Kryptowährung kaufen können und welche Handelsplattformen kommen dafür in Frage?
- Libra ist eine digitale Währung mit niedriger Volatilität.
- Das Netzwerk der Facebook Währung basiert auf einer dezentralisierten Blockchain.
- Der intrinsische Wert der Libra Kryptowährung ist durch eine Geldreserve gesichert.
- Libra basiert auf einem Proof-of-Stake Konsensus und unterstützt Smart Contracts.
Was ist Libra?
Facebook zählt über zwei Milliarden aktive Nutzer weltweit. Diese Nutzer sollen künftig Online-Zahlungen vornehmen können, und zwar mit der eigenen Kryptowährung namens „Libra“. Nach Aussage von Facebook soll der Coin gegen Ende 2019 bzw. Anfang 2020 fertiggestellt und im ersten Halbjahr 2020 auf den Markt gebracht werden. Gerüchten zufolge ist ein Team im Hintergrund schon seit 2018 damit beschäftigt, einen eigenen Facebook Coin zu entwickeln.
In der Krypto-Welt hat allein die Ankündigung einer Facebook Kryptowährung für viel Aufregung und Aufmerksamkeit gesorgt. Während einige Experten bereits jetzt eine positive Libra Prognose für 2030 wagen, geben Kritiker dem Facebook Coin nur geringe „Überlebenschancen“. Ganz besonders interessant ist der Richtungswechsel des Konzerns, denn die Plattform hatte noch im Jahr 2018 die Schaltung von Werbung für Kryptowährungen explizit verboten.
Dieser Entscheidung ging aggressive Werbung für Krypto-ICOs auf Facebook, WhatsApp und Instagram voraus. Das Werbeverbot hob das Unternehmen, zeitgleich mit der Ankündigung eines eigenen Krypto-Coins, im Frühjahr 2019 aber weitgehend wieder auf. Dies zeigt, dass sich Facebook für digitale Währungen zunehmend öffnet und seine Plattform auf die künftigen Bedürfnisse der Nutzer anpassen will.
Dafür sucht das Unternehmen aktiv nach Investoren. Unternehmen müssen eine Mindestsumme von zehn Millionen US-Dollar in das Krypto-Projekt investieren, um eine Facebook-Node eröffnen zu können. Der Konzern zählte bereits Investoren wie Visa, MasterCard, eBay, Uber und Spotify zu seinen Investoren. Allerdings haben sich einige der genannten Anbieter schon wieder aus dem Projekt zurückgezogen. Facebook lässt sich davon aber nicht verunsichern und arbeitet weiter am Libra-Projekt.
Die Idee: Einfache und schnelle Transaktionen
Bevor wir die Technologie des Coins genauer betrachten und uns an eine Libra Vorhersage wagen, wollen wir zuvor einen Blick auf das Problem werfen, das der Konzern mit der Einführung von Libra zu lösen versucht. Obwohl viele Menschen weltweit eine Internetverbindung sowie Smartphones besitzen, haben rund 1,6 Milliarden noch keinen Zugang zum finanziellen Geldsystem.
Der Grund ist vor allem in den hohen Gebühren für Transaktionen zu finden. Facebook hat es sich zum Ziel gesetzt, auch den Menschen, die kein Bankkonto eröffnen können, ein neuartiges Finanzsystem aus digitalem Geld zu ermöglichen. Selbst mit einem günstigen Mobiltelefon sollen Verbraucher so in der Lage sein, Geld an andere Menschen zu senden.
Die Blockchain macht einen großen Teil dieses Vorhabens möglich: Zum einen kann jeder, der einen Internetzugang hat, Geld empfangen und senden. Zudem werden keine Zwischeninstanzen, wie zum Beispiel Banken, benötigt. Aus diesem Grund können Menschen auf der ganzen Welt an dem Finanzsystem teilnehmen. Dass dieses System funktioniert, ist seit Bitcoin jedem klar.
Geld über Facebook, WhatsApp & Co versenden
Das Krypto-Konzept von Facebook weist jedoch noch eine Besonderheit auf: Für Milliarden von Menschen wird es sehr einfach werden, ihr Geld einfach und sicher online zu verwalten. Denn der Libra Coin wird in bestehende Systeme wie Instagram, WhatsApp oder Facebook eingebunden. Das bedeutet, dass angemeldete Nutzer dieser Plattformen künftig darüber Geld versenden, aber auch Waren oder Dienstleistungen mit dem Libra Coin bezahlen können.
Libra Partnerschaften
Durch Partnerschaften zu zahlreichen etablierten Unternehmen soll für finanzielle Transaktionen ein industrieübergreifender Rahmen geschaffen werden. Die bisherigen Libra-Partner sind aktuell auch Mitglieder der Libra Association. Das heißt, dass sie das Projekt durch eine Investition von mindestens zehn Millionen US-Dollar fördern.
Die Partner erhielten dafür sogenannte Libra Investment Tokens als Gegenleistung. Zu beachten ist, dass Libra Token etwas anderes sind als Libra Coins. Derzeit kann man nur vermuten, worum es sich dabei handelt. Wahrscheinlich ist hiermit eine Tokenisierung der Organisation gemeint. Die Besitzer dieser Investment Tokens werden anteilig Dividenden ausgezahlt bekommen. Somit wird es für Privatanleger wohl praktisch unmöglich sein, diese Token zu erhalten.
Zu Beginn zählten folgende Partner zum Libra-Projekt:
Bereich | Partner-Unternehmen |
Märkte und Technologie | Facebook, eBay, Uber, Spotify, Lyft, Farfetch, Booking Holdings, Mercado Pago |
Zahlungen | PayU, Stripe, PayPal, Visa, MasterCard |
Telekommunikation | Iliad, Vodafone |
Blockchain | Anchorage, Bison Trails, Xapo, Coinbase |
Risikokapital | USV, Ribbitt Capital, Breakthrough Initiatives, Thrive Capital, Andreessen Horowitz |
Akademische Institute und gemeinnützige Stiftungen | Kiva, Mercy Corps, Women‘s World Banking, Creative Destruction Lab |
Mittlerweile haben sich einige Partner schon wieder aus dem Projekt zurückgezogen, wie zum Beispiel Visa, MasterCard, Stripe und PayPal. Nichtsdestotrotz ist Facebook bestrebt, die Liste der Partnerschaften stetig zu erweitern und wirbt auf der Webseite, die eigens für Libra eingerichtet wurde, für sein Krypto-Projekt.
Drei Grundpfeiler von Libra: Blockchain, Libra Association, Geldreserve
Mit dem Libra-Projekt soll eine finanzielle Infrastruktur für eine neue, internationale Währung geschaffen werden. Libra besteht dabei aus folgenden drei Grundpfeilern:
- Einer skalierbaren, sicheren Blockchain und der Kryptowährung „Libra“.
- Der „Libra Association“ (Zusammenschluss von Unternehmen, die für die Entwicklung und Steuerung des Libra-Finanzsystems zuständig sind).
- Einer „Geldreserve“ aus Währungen, Rohstoffen und Aktien, durch die die Kryptowährung einen intrinsischen Wert erhält.
1. Die Libra Blockchain
Das Herzstück ist die Blockchain. Diese muss drei Kriterien erfüllen, damit sich die Idee eines globalen Finanz-Netzwerks erfüllen lässt. Sie muss
- skalierbar sein, um schnelle Transaktionen für Milliarden von Kundenkonten zu ermöglichen, und zwar ohne übermäßige Speicherkosten für die Nodes.
- eine hohe Sicherheit bieten. Das heißt, dass das Geld für Hackerangriffe nicht anfällig sein darf und die Kundendaten sicher verschlüsselt gespeichert werden.
- flexibel sein. Libra muss für andere Unternehmen leicht zu interagieren sein. Die Programmiersprache „Move“ wurde dafür entwickelt. Mit dieser können Smart Contracts auf der Blockchain geschrieben werden, ähnlich wie bei Tron oder Ethereum.
Libra setzt, um diese Kriterien erfüllen zu können, auf das neue Konsens-Protokoll „LibraBFT“. Die Abkürzung „BFT“ steht dabei für „Byzantine fault tolerance“, was sich mit „Byzantinische Fehlertoleranz“ übersetzen lässt und ein häufiges Problem der Informationstechnik meint. In der Regel sind BTF-Konsensprotokolle so aufgebaut, dass sie selbst dann die Sicherheit eines Netzwerkes gewährleisten, wenn dieses sich bis zu einem Drittel aus bösartigen Nodes zusammensetzt. Der „Tangle“ von IOTA wäre ein alternatives Beispiel für ein solches Protokoll.
Technischer Exkurs: Das „LibraBFT“ Protokoll
Mit dem „LibraBFT“ Protokoll werden in sogenannten „Merkle Trees“ Daten gesichert. Diese Datenstrukturen (Hash-Bäume) kommen auch bei vielen anderen Digitalwährungen zum Einsatz.
Auf der Grafik ist die gesamte Datenstruktur der Libra Blockchain zu sehen. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass die Transaktionen des Libra Coins nicht mehr in Datenblöcken zusammengefasst werden. Vielmehr werden die Daten einer Transaktion in einer einzelnen Datenstruktur abgespeichert.Screenshot aus dem technischen Whitepaper zur Libra Blockchain
Die Libra Datenbank beinhaltet die komplette Historie aller getätigten Transaktionen. In der Grafik ist dies die „TransactionInfo¡“. Eine TransactionInfo¡ Struktur besteht aus der digitalen Signatur (Ti) und dem Hinweis auf die Node, durch die die Transaktion Ti bestätigt wurde.
Zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Blockchains
Laut Facebook sollen sich auf diese Weise verschiedene Vorteile gegenüber anderen Blockchains ergeben. So soll es zum Beispiel für Anwendungen leichter sein, auf die Libra Blockchain zuzugreifen. Ferner sollen Datensätze effizienter gespeichert und beliebige Zeitpunkte ausgelesen werden können. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies in der Praxis umsetzen lässt. Denn es handelt sich um eine vollkommen neuartige Methode.
2. Die Libra Association
Facebook baut für sein Projekt auf die Hilfe anderer namhafter Unternehmen. Hierfür wurde die „Libra Association“ gegründet, die ihren Sitz in der Schweiz hat. Zu ihren Aufgaben zählen:
- die Weiterentwicklung des Libra-Netzwerkes
- die Verwaltung der Libra-Geldreserve
- die Koordination des Konsenses zwischen den Nodes/Stakeholdern im Libra-Netzwerk
Das „Libra Association Council“ leitet die Organisation. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von je einem Vertreter pro Node. Im Netzwerk dürfen Nodes zunächst ausschließlich von den Gründungsmitgliedern betrieben werden. Facebook plant, insgesamt 100 Mitglieder aufzunehmen, was einem Gesamtbetrag von einer Milliarde Dollar entsprechen würde (Mitglieder müssen eine Mindestinvestition von zehn Millionen Dollar tätigen).
Die Libra Association kann mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit neue Libra Coins generieren oder vernichten. Die Inflation des Facebook Coins wird damit durch eine dezentralisierte Gruppe von Unternehmen und Institutionen gesteuert. Es werden nur dann neue Coins erstellt, wenn ausreichend Libra Coins mit Fiatwährungen von der Libra Association gekauft werden. Andersherum werden nur dann Libra Coins vernichtet, wenn diese an die Libra Association verkauft werden, um wieder eine Fiatwährung zu bekommen.
Der Libra Association obliegt es außerdem, langfristig neue Mitglieder anzuwerben, um die Dezentralisierung des Libra-Netzwerkes zu kräftigen. Privatpersonen werden vermutlich aber noch lange warten müssen, bis sie eine Facebook-Node aufsetzen können. Das Libra-Netzwerk ist nach aktuellem Stand nicht permissionsless. Das heißt, dass nur große, von Facebook zugelassene Unternehmen und Institutionen ihre Nodes aufsetzen dürfen. Zwar wird wohl an einem genehmigungsfreien Netzwerk (permissionsless network) geforscht. Doch frühestens in fünf Jahren wird mit einer Umstellung gerechnet.
Der intrinsische Wert von Geld
Auf der ganzen Welt ist der intrinsische Wert von Geld wohl eines der häufigsten Diskussionsthemen. Im Jahr 1933 führte man den Goldstandard für den US-Dollar ein, mit dem Ziel, die frühere Deflation zu beenden. Rund 40 Jahre danach hob der Internationale Währungsfonds diesen Goldstandard wieder auf.
Wert von Fiatwährungen nur selten an bestimmte Standards gebunden
Der Wert von Fiatwährungen ist heute nur noch in seltenen Fällen an gewisse Standards gebunden. So korreliert der Wert des US-Dollar oder des Euro also in erster Linie mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der politischen Stabilität sowie dem Vermögen der Währungsunion. Herablassend ist oft auch die Erklärung zu finden, dass der US-Dollar oder der Euro nur noch an große Schuldenberge gebunden sind.
Intrinsischer Wert von Kryptowährungen heiß diskutiert
Ebenso häufig wird in der Finanzwelt heutzutage der intrinsische Wert von Kryptowährungen diskutiert. Einige meinen, der Wert des Bitcoin würde sich durch die großen Mengen an ausgegebener Leistung durch das sogenannte Proof-of-Work Verfahren ergeben. Andere argumentieren, dass der Wert ausschließlich durch das Angebot und die Nachfrage entsteht. Und wiederum andere behaupten, dass die Kryptowährungen gar keinen Wert hätte. Facebook hat, um diesen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, eine Reserve echter Wertanlagen für seine Kryptowährung Libra geplant.
3. Die Geldreserve hinter Libra
Jede Person soll von jedem Ort der Welt aus die digitale Währung Libra gegen eine Fiatwährung umtauschen können – dies garantiert Facebook. Das heißt also, dass Nutzer den Libra Coin, ähnlich wie beim Reisen, zu einem gewissen Wechselkurs kaufen und verkaufen können. Ergänzend gibt es einen riesigen „Korb“ an Vermögenswerten und Währungen, die den Besitzern der Facebook Kryptowährung die Sicherheit geben, ihre digitalen Coins jederzeit in physisches Geld umtauschen zu können.
Wechselkurs schwankt wie bei allen Währungen
Auch wenn es noch kaum möglich ist, eine Libra Kurs Prognose abzugeben, so steht eines schon jetzt fest: Der Wechselkurs wird wie bei allen anderen Währungen natürlich schwanken. Der Preis der Währung orientiert sich stets an dem Wert der Gegenwährung. Wenn der Euro im Wert innerhalb einer Woche steigt, so wird der Anleger für 10 Libra Coins gegen Ende der Woche weniger bekommen, als am Anfang der Woche.
Der Kurs der Facebook Währung Libra sollte aber trotzdem recht stabil bleiben. Dazu tragen Bankeinlagen, Staatsanleihen sowie zahlreiche große Währungen bei, die in der Libra Reserve vorhanden sind. Allerdings bekommen die Nutzer auf die Anlagen der Geldreserve keine Zinsen. Die Erträge dieser Wertanlagen werden dazu verwendet, die Gebühren für die Transaktionen dauerhaft niedrig zu halten und um Betriebskosten zu begleichen. Auch Dividenden erhalten nur die Großinvestoren der Libra Association.
Wann kann man den Libra Coin kaufen?
Facebook hat als Startdatum seiner Kryptowährung Libra das erste Halbjahr 2020 angegeben. Glaubt man diversen Medienberichten, so könnte sich der Start des Facebook Coins jedoch noch weiter nach hinten verschieben, was eine Libra Kurs Prognose natürlich noch schwieriger macht.
Bis zu diesem Zeitpunkt soll die Skalierbarkeit des Protokolls sichergestellt sein. Darüber hinaus wird bis dahin eine Dokumentation für die Entwickler API fertiggestellt. Zwischenzeitlich finden außerdem diverse Tests mit dem Open Source Code statt, damit dem Libra Coin ein sauberer Start gelingt.
Wo und wie Privatanleger die Kryptowährung genau kaufen können, ist aktuell noch offen. Es ist davon auszugehen, dass der Coin auf großen Krypto-Handelsplattformen verfügbar sein wird. Möglicherweise können Nutzer Libra Coins künftig auch an „Offline“-Geldautomaten gegen Euro eintauschen. Auf jeden Fall hat Facebook bestätigt, dass die Libra Reserve auf der ganzen Welt verteilt bei unterschiedlichen Verwahrstellen aufbewahrt werden soll. Für den Kauf von Libra werden auch schon erste Betriebsabläufe entwickelt.
Wie geht es weiter mit der Kryptowährung Libra?
Wer sich für ein Investment in den Facebook Coin und somit das Thema „Libra Prognose Kurs“ interessiert, sollte sich auf dem Laufenden halten. Hierzu ist ein regelmäßiger Blick in die Ratgeber auf dem Portal empfehlenswert.
Libra Coins auf einer Krypto-Börse kaufen
Der Kauf von Libra Coins an einer Börse ist vor allem für technisch versierte Personen empfehlenswert. Aufgrund der Blockchain-Technologie, die auch bei Libra genutzt wird, benötigen Investoren ein grundlegendes Verständnis zu den Software Wallets und der richtigen Nutzung der Transaktionsadressen.
Natürlich wäre es auch möglich, erworbene Libra Coins auf der jeweiligen Krypto-Börse einfach liegen zu lassen. Doch wer an vergangene Ereignisse zurückdenkt, zum Beispiel an Hacks, der weiß, dass dies nicht sehr sinnvoll ist. Die Lagerung der Coins auf einer Krypto-Börse ist mit gewissen Risiken verbunden. Besser ist es, seine Digitalwährungen in einer Cold Wallet, zum Beispiel einer Hardware-Wallet wie Ledger, zu speichern. Zusätzlich arbeitet Facebook an einer eigenen Wallet, auf die nachfolgend noch näher eingegangen werden soll.
Andere Kryptowährungen gegen Libra eintauschen
Hinsichtlich des Libra-Kaufs auf Krypto-Börsen kommt noch ein zweites Problem hinzu, das Anleger in Zukunft beachten sollten: Nicht auf jeder Börse können Nutzer mit Euro ein- oder auszahlen. Wer also noch keine Kryptowährungen besitzt, muss im ersten Schritt auf einer anderen Plattform Bitcoins oder Ethereum kaufen. Über diesen etwas umständlichen Weg ist es anschließend möglich, auf der Online-Börse Libra zu kaufen, indem die anderen Kryptowährungen gegen die Libra Coins eingetauscht werden.
Calibra Wallet – die Libra Coins sicher verwahren
Wie bereits angesprochen, ist es (wie bei allen Kryptowährungen) sinnvoll, die auf einer Krypto-Börse erworbenen Coins anschließend auf eine eigene Wallet zu transferieren. Der Facebook Coin wird über die Libra Blockchain, also sein eigenes Netzwerk, laufen. Neben der Blockchain befindet sich außerdem die Calibra Wallet derzeit in der Entwicklung, in der Libra Coins später einmal sicher aufbewahrt werden können. Eine Integration der Kryptowährung in Facebook-Dienste wie Instagram und WhatsApp ist sehr wahrscheinlich. Deshalb ist davon auszugehen, dass diese Apps in einem späteren Update mit einer Calibra Wallet automatisch ausgestattet werden.
Nichtsdestotrotz, oder gerade aus diesem Grund, sollten Anleger vorsichtig sein, wenn sie vorsehen, in den Libra Coin größere Summen zu investieren. Vermutlich führt das Libra-Entwickler-Team unmittelbar nach dem Launch des Mainnets eine Hardware-Wallet-Unterstützung ein. Demnach können die Nutzer ihre Facebook Coins über ein Cold Wallet wie zum Beispiel Trezor oder Ledger Nano zusätzlich absichern. Vor allem für Personen, die größere Investments in Libra planen oder sich mehr mit Kryptowährungen beschäftigen wollen, empfiehlt es sich, Informationen über diese fortgeschrittene Sicherheitsmaßnahme einzuholen.
Wie unterscheiden sich Libra und Bitcoin?
Die Kryptowährungen Libra und Bitcoin haben einige Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber auch in verschiedenen zentralen Punkten. Libra wird an einen „Korb“ von großen Währungen wie Euro, Yen und US-Dollar gekoppelt und zusätzlich durch Staatsanleihen abgesichert. Damit werden massive Kursschwankungen, wie sie bei Bitcoin auftreten, verhindert (Stable Coin). Anders als Bitcoin nutzt Libra im engeren Sinne auch keine Blockchain, sondern das System der verteilten Kassenbücher (Distributed Ledger Technology). Dadurch benötigt Libra nur einen geringen Teil der Energie, die beim Bitcoin-Mining verbraucht wird.
Wie Bitcoin wird auch Libra eine vergleichsweise hohe Stabilität zugesprochen. Aber warum wird das Libra Konzept trotzdem von der Bundesbank kritisiert? Der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, sagte in einem Interview dazu, dass auch schwankungsärmere Kryptowährungen ein Risiko für Verbraucher darstellen. In diesem Zusammenhang stellt sich vor allem die Frage, wie man den Wert von Stable Coins garantieren könne. Sollten diese in großem Stil Verwendung finden, würden die Geschäftsmodelle und die Einlagenbildung von klassischen Banken untergraben. In der Folge könnten deren Zahlungsverkehrsgeschäfte wiederum gestört werden.
Dennoch könnte die Bedeutung von Libra sogar über die Finanzwelt hinausgehen. So besteht ein weiteres Ziel der Libra Association zum Beispiel in der Entwicklung eines offenen Identitätsstandards. Nach Ansicht von Facebook ist eine tragbare und dezentrale digitale Identität eine wichtige Voraussetzung für Wettbewerb und finanzielle Integration. Letztendlich könnte Facebook mit rund 2,4 Milliarden Nutzern dort Erfolg haben, wo andere bei der Etablierung einer global akzeptierten digitalen ID versagt haben.
Wie kann Libra genutzt werden?
Wie bei anderen Digitalwährungen benötigen Anleger also auch für Libra Coins eine Wallet (digitale Geldbörse). Mit „Calibra“ wird Facebook wie schon erwähnt eine eigene Wallet herausbringen. Diese soll später als eigenständige Applikation funktionieren, sie wird aber auch in den Facebook Messenger und WhatsApp integriert. Somit können die Nutzer Libra mit klassischen Währungen wie Euro, Yen oder US-Dollar bei autorisierten Börsen kaufen und verkaufen.
Zunächst richtet sich Libra insbesondere an Personen, die weltweit Geld überweisen möchten und im klassischen Finanzsystem dafür bisher horrende Gebühren zahlen. Ein anderer Vorteil beim Einsatz von Libra ist die schnelle Überweisung von Geld unter Bekannten und Freunden, etwa beim gemeinsamen Bezahlen einer Restaurant-Rechnung.
Sind die Finanztransaktionen im Libra Netzwerk wirklich sicher?
Erhält Facebook später Einblick in die Transaktionen der Anwender? Tatsächlich bekommt Facebook mit, wenn über den Messenger, WhatsApp oder Calibra Geld transferiert wird. Allerdings verspricht das Netzwerk, die Finanzdaten der Nutzer getrennt zu halten und die Kundendaten nicht für gezielte Werbung zu verwenden. Doch an eben dieser Aussage von Facebook wird öffentlich gezweifelt. Ein Konzern, der über derart große Datenmengen verfügt, sollte nicht auch noch die Details zum Zahlungsverhalten seiner Nutzer kennen, warnte hier Ulrich Kelber als Datenschutzbeauftragter der Bundesregierung.
Ist Libra wirklich eine „Facebook Währung“?
Facebook hat die Idee vorangebracht und die Finanzierung der ersten Entwicklungsarbeiten übernommen. Schließlich wird aber ein eigenes Konsortium für Libra verantwortlich sein, die vielfach angesprochene Libra Association. Dieser gehören neben großen Unternehmen aus der Finanz- und Technologiebranche auch gemeinnützige Firmen an.
Was halten europäische Notenbanken von Libra?
Während der Konzern aktiv nach Partnern sucht, die das Libra Projekt unterstützen möchten, ist die Stimmung auch bei Europas Währungshütern eher getrübt. So hatten Notenbanker bereits zum Bitcoin-Hype eine klare Meinung: Derartige Krypto-Token seien keine richtigen Währungen und es fehle die Kontrolle durch einen Staat oder eine Zentralbank, äußerte sich beispielsweise der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, einmal dazu.
Gleichermaßen bezeichnete er die Blockchain-Technologie dahinter aber als recht „vielversprechend“, da sie etwa erlaube, Rechnungen sofort nach Erhalt automatisch zu bezahlen. Mit der Blockchain experimentieren einige Notenbanken, darunter auch die Deutsche Bundesbank.
Und was sagen die traditionellen Banken?
Derzeit gibt es noch keine öffentlichen Stellungnahmen von großen Banken. Einige Finanzexperten haben sich zu Libra aber durchaus schon geäußert und kritisieren den Vorstoß zu einer globalen, digitalen Währung stark. Sie werfen Facebook noch ein anderes Ansinnen vor und beziehen sich dabei auf die Finanzdaten von Milliarden Kunden, mit denen der Konzern sehen kann, wer wofür Geld ausgibt, Kredite aufnimmt usw.
Indes sagte der einflussreiche Finanzstabilitätsrat FSB (Financial Stability Board) dazu, dass die großflächigere Nutzung neuer Varianten von Krypto-Assets eine genaue Prüfung durch die Behörden für den Massenzahlungsverkehr erfordern würde. Damit solle sichergestellt werden, dass diese den Regulierungsstandards unterliegen. Der Finanzstabilitätsrat und die Normen-Organisationen wollen die Risiken koordiniert und exakt überwachen und gegebenenfalls weitere multilaterale Maßnahmen einleiten. Somit dürfte die Annahme, dass Libra nur wenig reguliert werden würde, wohl aus der Welt geschafft sein.
Fazit Libra Kurs Prognose: Entwicklung des Facebook-Coins noch offen
Anleger können Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple auf Krypto-Börsen und Krypto-Marktplätzen erwerben. Auch der Facebook Coin Libra wird nach seiner Markteinführung vermutlich auf verschiedenen Plattformen gelistet sein und dort zur Verfügung stehen. Daneben ist es möglich, über einen Online-Broker mit Krypto-CFDs auf die Wertentwicklung von Digitalwährungen zu spekulieren.
Der Anleger erwirbt diese hierbei nicht selbst, sondern profitiert einzig von den Preisschwankungen. Er kann sowohl auf steigende (long) als auch auf fallende (short) Kurse setzen. Jede Variante hat ihre eigenen Vorzüge. Für Personen, die sich für die Blockchain-Technologie sehr interessieren, sind physische Coins vermutlich die richtige Option. Wem es mehr um das Trading und die darüber erzielbaren Erträge geht, der ist mit Krypto-CFDs gut beraten.
Lässt sich bereits heute eine Libra Prognose für 2030 abgeben? Eine Libra Kurs Prognose ist zum aktuellen Zeitpunkt schwierig. Noch ist die Kryptowährung von Facebook nicht auf dem Markt. Als Startzeitpunkt hat der Konzern das erste Halbjahr 2020 angegeben. Doch Finanzexperten rechnen mit Verzögerungen. Wie sich die Kryptowährung Libra am Markt entwickeln wird und wo interessierte Personen sie einmal kaufen und handeln können, ist noch völlig offen.
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