Mit Bitcoin bezahlen – Die großen Kursschwankungen der Kryptowährung im Fokus!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 02.09.2019
Die digitale Währung Bitcoin, auch BTC genannt, ist in aller Munde, die in einem sogenannten Peer-to-Peer-System, also einem dezentralen Computernetzwerk Nutzer austauschen. Derzeit birgt die Währungseinheit allerdings das Risiko des Totalverlusts, da niemand genau vorhersagen kann, wie es um die Stabilität des Zahlungsmittels bestellt ist. Wer sich trotzdem Bitcoin kaufen und damit bezahlen möchten, kann dieses recht einfach bewerkstelligen.
Im ersten Schritt wird ein Konto eröffnet. Dafür wird zunächst der Bitcoin-Client aus dem Netz heruntergeladen und auf dem Computer installiert.
Persönliche Angaben wie Name, Geburtsdatum und E-Mail-Adresse werden bei der Kontoeröffnung nicht abgefragt. Beim Bitcoin-Client handelt es sich um eine gemeinsame Datenbank des Netzwerks, das ein Verzeichnis aller Zahlungen im Bitcoin-Netzwerk enthält. Je nachdem wie schnell die Internetverbindung ist, kann dieses mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Die Datenbank bietet dahingehend Sicherheit, dass niemand Falschgeld überweisen kann. Dafür wird jeder Bitcoin einer sogenannten Bitcoin-Adresse zugewiesen und damit dem jeweiligen Nutzer.
Eine solche Adresse kann folgendermaßen aussehen: 1Lu3nfXbD3UP76NMAgvTAGdUzWdvvB3zCP. Eine solche Adresse ist im Programm unter dem Reiter „Ihre Bitcoin-Adresse“ zu finden. Bei der Installation der Software wird gleichzeitig die Datei wallet.dat gespeichert. Darin enthalten ist ein kryptografischer Schlüssel, der den Nutzern gegenüber dem Netzwerk ausweist und belegt, dass diesem die jeweilige Bitcoin-Adresse gehört.
Münzen kaufen, um mit Bitcoin bezahlen zu können
Um an Bitcoins zu gelangen, stehen Interessenten verschiedene Wege bereit. Wer sich als neuer Nutzer in die Welt der Kryptowährung wagt, erhält auf der Internetseite Bitcoin Faucet Gratis-Coins in Höhe von 0,002 Bitcoin, wenn diese angefordert werden. Derzeit sind das umgerechnet rund zwei Eurocent. Nutzer benötigen dafür ein Google-Konto und eine E-Mail-Adresse von Goggle, die anzugeben ist. Eine weitere Möglichkeit, um an Bitcoins zu kommen ist der Tausch von Bargeld in Bitcoins.
Die Bitcoin-Händler finden Nutzer auf der Internetseite Bitcoin local. Es sind Privatpersonen, die mit Wohnort, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse dort gelistet sind. Genauso lassen sich Bitcoin über Internetseiten wie BitMarket oder Mt Gox erwerben. Dafür wird sich zuerst einmalig registriert und per Banküberweisung oder anderen Zahlsystemen der Geldbetrag an die Börse gesendet.
Platzierung der Kauforder
Wie bei einer Aktienbörse wird anschließend eine Kauforder platziert. Liegt das aktuelle Preisangebot an der Börse über einer Order, wird die Order sofort erfüllt. Die Bitcoins werden von der Börse an die Bitcoin-Adresse des Nutzers geschickt und stehen zum Handel oder bezahlen mit Bitcoin bereit. An der Börse lassen sich Bitcoins auch wieder in Euro umwandeln. Nutzer können auch Bitcoin schürfen und selbst neue berechnen. Das gelingt mit dem sogenannten Mining. Allerdings wird dafür ein leistungsstarker Rechner benötigt. Für Anfänger ist dieses nicht unbedingt der richtige Weg, um an Bitcoins zu gelangen.
Wer Bitcoins an der Börse erworben hat, findet die entsprechende Summe im eigenen Bitcoin-Client. Um mit dem Krypotgeld zu bezahlen, reichen die Angabe der Empfängeradresse und der Geldbetrag in der Software. Das Geld ist nach rund zehn Minuten beim Empfänger. Doch wo kann man mit Bitcoin bezahlen?
Erfahrungen mit Bitcoin und mit Bitcoin bezahlen
Der Hype um Kryptowährungen ist immens groß, da sich Anleger mit dem digitalen Geld hohe Gewinne versprechen. Gerade Bitcoin war vor nicht allzu langer Zeit das Partythema Nummer eins und vor allen Dingen bei Insidern bekannt. Viele wollten unbedingt dabei sein und in erster Linie mit der Kryptowährung reich werden. Auch wenn der Kurs zwischendurch deutlich gestiegen ist, hat sich der Glaube vieler Anhänger nach einem weiter steigenden Kurs nicht erfüllt. Dafür fehlt es der digitalen Währung an Alleinstellungsmerkmalen und es gibt viele weitere Kyptowährungen, die das Gleiche bieten.
Bedeutung von Bitcoin
Der Name der digitalen Münze setzt sich aus dem Wort „Bit“, der Bezeichnung für die kleinste digitale Einheit und dem englischen Wort „Coin“ für Münze zusammen. Bitcoins gibt es weder als richtige Münzen, noch als Papiergeld. Sie existieren nur virtuell als eine digitale Zahlenfolge. Auch wenn gerne der Vergleich mit Gold genutzt wird, steckt kein realer Wert dahinter. Mit mathematischen Verfahren lassen sich neue Bitcoins durch Nutzer erstellen.
Der Grund, warum Bitcoins mit Gold verglichen werden, ist das Mining, das übersetzt Schürfen von Bitcoins bedeutet. Zu Beginn reichte der heimische Rechner für das Mining. Das änderte sich aber. Denn für die komplexen Rechnungen werden leitungsstarke Maschinen benötigt. Gemäß der Bundesbank in ein Interview mit dem Handelsblatt verbraucht eine einzige Transaktion mit Bitcoin genauso viel Strom wie ein Einfamilienhaus im Monat. Das ist schon eine ganze Menge und hat wenig mit Umweltschutz gemeinsam.
Bitcoins und die Finanzindustrie
Der Hype um die Kryptowährung Bitcoin begründet sich nicht nur auf der Goldgräberstimmung, sondern auch an dem Interesse, das die Finanzindustrie der digitalen Währung entgegengebracht hat. Auf die Internetwährung haben zwei US-amerikanische Terminbörsen Futures eingeführt, damit auf steigende und fallende Kurse gesetzt werden konnte. Genauso investierten Hedgefonds in die Kryptowährung.
Mittlerweile gibt es ETFs auf Bitcoin. Zertifikate werden beispielsweise von der Schweizer Bank Vontobel oder vom schwedischen Emmittent XBT-Provider verkauft, um auf Bitcoin-Zuwächse zu spekulieren. Im großen Stil hat beispielsweise der Mischfonds Acatis Datini Velueflex auf Bitcoin gewettet und damit bessere Renditen erzielt als die Aktienfonds Welt.
Kryptowährung versus Währungen
Währungen im klassischen Sinne sind Bitcoins nicht. So sind die Coins in Deutschland nicht als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Daher ist niemand dazu verpflichtet, beim Bezahlen Bitcoins anzunehmen. Es gibt nicht allzu viele, wo mit Bitcoin bezahlen möglich ist.
Es gibt in Deutschland beispielsweise einige, wie ein paar Ladengeschäfte, Kneipen oder Cafés in einer Handvoll deutscher Städte und der Lieferservice Lieferando. Spenden in Bitcoin nimmt beispielsweise Wikimedia an, die Stiftung, die hinter dem Onlinelexikon Wikipedia steckt. Unterstützen kann man auch Mozilla mit Bitcoins.
Kursschwankungen
Normalerweise sollte sich eine Währung zur Wertübertragung eignen. Das ist bei Bitcoin kaum möglich, weil die Kursschwankungen viel zu groß sind. Wer sich einmal vorstellt, das Gehalt würde in Bitcoins bezahlt, wird schnell feststellen, dass es einen Monate gerade für die Miete reicht und im nächsten Monat davon eine Villa gekauft werden kann. Im dritten Monat reicht das digitale Geld gerade einmal für fünf Brötchen und eine Tüte Milch.
Durch diese hohen Kursschwankungen lassen sich nur recht wenige Einzelhändler auf bezahlen mit Bitcoin ein. Denn es geht um die eigene Existenz. Dann wird doch lieber beim Euro als Zahlungsmittel geblieben. Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel sehen Bundesbank und BaFin als kritisch, da Bitcoins nicht die dritte Funktion einer Währung im klassischen Sinne erfüllen. Anleger, die in Bitcoin investieren, können das ganze Geld verlieren. Das verbundene Risiko von Kryptowährungen hat bereits ein Absturz gezeigt. Der Preis von einem Bitcoin von 20.000 US-Dollar fiel binnen weniger Tage auf rund 11.000 US-Dollar.
Als Grund dafür galt die Schließung einer Kryptobörse in Südkorea. Das digitale Geld gerät auch immer wieder unter Druck, da von Hackern eine Plattform leergeräumt wird. Selbst diejenigen, die Bitcoins auf dem eigenen Computer speichern, sollten sich vor fremdem Zugriff bestmöglich schützen.
Wie mit Bitcoin bezahlen – virtuelles Geld bei sich tragen
Um virtuelles Geld zum Bezahlen nutzen zu können, wird eine digitale Geldbörse gebraucht. Sogenannte Wallets gibt es in verschiedenen Arten. Wie Nutzer an eine solche Geldbörse kommen und wer diese anbietet, lässt sich schnell im Internet ausfindig machen. Die Bitcoin Wallet verfügt über eine öffentliche Kontonummer und einen privaten Schlüssel.
Damit kann sie verschlossen werden. Einfacher gestaltet sich das Ganze beispielsweise bei der Plattform Bitcoin.de, um an Bitcoins heranzukommen. Die Anmeldung ist ähnlich leicht wie bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos. Die Bitcoins bleiben allerdings auf der Plattform und werden nicht auf dem heimischen Rechner oder Smartphone gespeichert.
Wichtig ist, dass die Kosten im Blick behalten werden. Darum sollte nach fairen Preisen und überschaubaren Kosten Ausschau gehalten werden. Kostet eine Transaktion den Nutzer 30 US-Dollar, ist es wenig lohnenswert, damit eine Pizza oder ein Bier zu bezahlen.
Wo kann ich mit Bitcoin bezahlen und einkaufen?
Es gibt eine Vielzahl von Verzeichnissen, wo Akzeptanzstellen von Bitcoin aufgelistet sind. Doch leider sind diese nicht vollständig. Die nachfolgend aufgeführten Verzeichnisse sind aber ein erster guter Einstieg, um herauszufinden, wer bezahlen mit Bitcoin bereitstellt:
- Bitcoin Wiki Liste – die wahrscheinlich vollständigste Liste. Sie ist gut nach Themen und Branchen sortiert.
- Coinmap – eine geografische Übersicht mit sehr schöner Gestaltung
- Bitcoinkiez – zeigt Akteptanzstellen in Berlin. Die meisten sind auch auf der Coinmap zu finden.
- SpendBitcoins – es gibt eine ebenfalls längere Liste, die nach Themen sortiert ist.
- TradingBitcoins – ist ein weiteres Verzeichnis mit Akzeptanzstellen
- CoinJabber – geboten wird ein gut sortiertes Verzeichnis mit Nutzerbewertungen.
Besonders interessant ist CoinJabber, da dort die Nutzer sehr viel über die Erfahrungen beim Bezahlen mit Bitcoins erhalten. Dafür gibt es zwei Listen, wo gute und schlechte Bewertungen aufgelistet sind. Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem, sodass schnell zu erkennen ist, welche Erfahrungen andere beim Bezahlen mit der Kryptowährung gemacht haben.
Wie funktioniert mit Bitcoin bezahlen in Geschäften, Bars und Restaurants?
Wer mit Bitcoins im Restaurant, im Geschäft oder in einer Bar bezahlen möchte, braucht zuerst einmal ein Bitcoin Wallet auf dem Smartphone. Wallets gibt es für Android und iOS in den jeweiligen App-Stores, wo diese einfach heruntergeladen werden können. Am meisten verbreitet ist wahrscheinlich die Android Wallet von Andreas Schildbach.
Um in einem Geschäft oder einer anderen Akzeptanzstelle mit der Bitcoin-Währung zu bezahlen, wird an der Kasse ein QR-Code angezeigt. Dabei gibt es zwei Varianten, die Verwendung finden:
- QR-Code ohne codierten Betrag
Bei dieser Variante handelt es sich um einen statischen QR-Code. Dieser wird oftmals an einer Kasse ausgehängt. Wird zum Bezahlen die Bitcoin-App auf dem Smartphone geöffnet, braucht nur noch auf „Bitcoin senden“ getippt werden. Anschließend wird der QR-Code eingescannt. Auf dem Display erscheint nun die Empfängeradresse. Jetzt wird nur noch der Betrag, entweder in Euro oder Bitcoin eingegeben. Dieser wird zum aktuellen Kurs umgerechnet und angezeigt. Zum Abschließen des Zahlvorgangs wird nun auf senden getippt und der Bezahlvorgang ist abgeschlossen. Die Transaktion wird dem Händler anzeigt, wenn er diese nachprüfen möchte.
- QR-Code mit codiertem Betrag
Das Bezahlen mit der Krypotwährung Bitcoin läuft grundsätzlich identisch ab. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der zu zahlende Betrag im QR-Code enthalten sein muss. Wird der Code eingescannt, steht auf dem Display neben der Bitcoin Adresse auch der Betrag. Damit das funktioniert, muss der Händler einen dynamischen QR-Code kreieren. Daher wird dieser QR-Code meist von einem Handy Display oder Tablet gescannt.
Wie funktioniert das Bezahlen Online mit Bitcoins?
Wer in einem Online-Shop mit Bitcoin eine Zahlung vornehmen möchte, kann dieses genauso einfach bewerkstelligen wie in Geschäften oder Bars, wo die Bezahlung mit dem Smartphone erfolgt. Diese drei wichtigsten Optionen sollten Nutzer von Bitcoins als Zahlungsmittel kennen:
- Beim Abschluss des Kaufes zeigt die Online-Kasse eine Bitcoin Adresse an. Diese wird kopiert und zum Bezahlen in die Wallet eingefügt.
- In der Online-Kasse wird eine klickbare Bitcoin Adresse angezeigt. Wird jetzt darauf geklickt, öffnet sich automatisch die Bitcoin-Geldbörse.
- Genauso bieten Händler direkt einen QR-Code an, der mit dem Handy nur eingespannt werden muss.
Wo kann man mit Bitcoin bezahlen?
Es gibt eine ganze Reihe Produkte und Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen, wo das Bezahlen mit der Kryptowährung möglich ist. Materielle Güter wie Geschenke & Wohnaccessoires gibt es für Bitcoin beispielsweise bei Designer-Heaven.de, wo es schicke Dinge für Zuhause oder zum Verschenken gibt.
Neben Musik, Büchern, Hörbüchern kann auch Bekleidung wie Schuhe im Schuhwelt Onlineshop, Parfüm und Kosmetik bei eleganteDuefte oder manufaktur.pur, Edelmetalle beim deutschen Edelmetallhändler Materialvalues oder Lebensmittel bei der Käserei Lustnau und beim Weinhof Reinhardt mit Bitcoin gekauft werden. Die Liste ist deutlich länger als man denkt.
Selbst Reisen und Tourismus können mit Bitcoin bezahlt werden. So akzeptiert Bed and Breakfast Del Corso, Naples, Italy, Bed and Brakfast Luna Luna, Mechelen, Belgium fluege.de, hotelkatalog24.de, Howard Johnson Hotel and Conference Center, Fullerton, California und die Fabelhaft Bar, Primo Maggio sowie room77 in Berlin die Zahlung mit BTG an. Eine Recherche im Internet ist wirklich lohnenswert.
Fazit: Umfangreiche Möglichkeiten, um mit Bitcoin zu bezahlen
Wer ein Wallet gefüllt mit Bitcoin besitzt, kann diese digitale Währung in vielen Bereichen zum Bezahlen verwenden. Der Bezahlvorgang gestaltet sich recht einfach, da Händler QR-Code mit oder ohne codierten Betrag bereitstellen. Dieser wird lediglich eingescannt und in die Wallet-App übertragen.
Anschließend nur noch auf senden klicken und der Bezahlvorgang ist abgeschlossen. Ähnlich funktioniert der Zahlvorgang in Onlineshops, wenn in der Online Kasse eine anklickbare Bitcoin-Adresse zu finden ist. Genauso gibt es aber auch einen QR-Code oder eine Adresse, die einfach nur kopiert werden muss. Das Bezahlen gestaltet sich sehr einfach und unkompliziert. Allerdings sollte immer bedacht werden, dass beim Bezahlen der aktuelle Bitcoin-Kurs zum Einsatz kommt.
Daher sollte sich die Frage immer gestellt werden, ob Bitcoin im Moment die richtige Bezahlmethode ist. Wer 30 Dollar für eine Transaktion zahlt, sollte genau überlegen, ob es sich wirklich lohnt, mit Bitcoins einen Cocktail, eine Pizza oder ein Bier zu bezahlen. Bedacht werden sollte, dass es sich bei Bitcoin um eine virtuelle Währung handelt, die großen Kursschwankungen unterliegt. Daher kann aus einer Menge virtuellem Geld ganz schnell wenig werden, wenn der Kurs plötzlich ins bodenlose sinkt.
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