Money Management – Wie sich das Money Management auf die Forex Rendite auswirkt!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 23.11.2019
Wer sich mit dem Thema Forex Trading beschäftigt, wird unseren Erfahrungen nach auch früher oder später auf Begriffe wie „Money Management“ oder auch „Money Management Tool“ stoßen. Denn neben einer profitablen Strategie ist für den Erfolg beim Forex Trading auch ein gutes Money Management ausschlaggebend. Wir werden uns daher in diesem Artikel sehr detailliert mit diesem Thema auseinandersetzen. Dabei werden wir zunächst die Funktion des Money Managements erklären und sodann aufzeigen, wie man beim Managen seines Trading Kapitals am besten vorgehen sollte. Dabei spielt auch die Forex Rendite eine wichtige Rolle, denn diese hängt auch davon ab, wie viel Geld man pro Trade aufgrund seines Money Managements riskieren kann.
- Warum ist Money Management wichtig?
- Wichtige Begriffe beim Forex Trading: Pip, Lot und Hebel
- Money Management Trading: Die 1 % Regel beachten
- Wie sich das Money Management auf die Forex Rendite auswirkt
Warum ist Money Management wichtig?
Gerade als Anfänger denkt man, dass das Wichtigste beim Forex Trading eine gute Strategie ist. So ist eine solche Strategie zweifellos ein Baustein für ein erfolgreiches Trading. Genauso wichtig ist aber auch ein gutes Money Management. Denn jeder Trader sollte sich immer wieder den folgenden Sachverhalt vor Augen führen: Als „kleiner Marktteilnehmer“ wird man niemals in der Lage sein, die Richtung des Marktes zu bestimmen. Da an der Forex jeden Tag ungefähr 4 Billionen US-Dollar gehandelt werden, gilt man selbst dann noch als klein, wenn man über ein Depot mit mehreren Millionen Euro verfügt. Man kann daher nicht beeinflussen oder kontrollieren, wie sich der Markt entwickeln wird. Häufig erkennt man im Chart zwar bestimmte Muster und Trends. Dies bietet aber keine Garantie, dass der nächste Trade auch tatsächlich erfolgreich verlaufen wird. Vielmehr verdienen gute Trader vor allem dadurch Geld, dass sie eine für sich profitable Strategie jeden Tag diszipliniert handeln. Vor allem lassen sie sich dabei nicht von ihren Emotionen beeinflussen und gehen immer nur so viel Risiko ein, wie es ihnen ihr eigenes Money Management erlaubt. Mithilfe des Money Managements wird dabei festgelegt, wie viel Geld man bei jedem Trade maximal riskieren darf. Zudem kann man sich zum Beispiel die Regel aufstellen, nur eine bestimmte Anzahl von Trades pro Tag zu tätigen. Das Ziel des Money Managements besteht dabei darin, das Kapital zu schützen und nach Möglichkeit zu erhalten. Einen guten Trader erkennt man daher auch daran, dass er über ein gutes Money Management verfügt. Dabei ist es auch sehr hilfreich, ein Trading Journal zu führen und darin seine Trades zu notieren.
Wichtige Begriffe beim Forex Trading
Bevor wir weiter auf das Forex Money Management eingehen, werden wir zunächst wichtige Begriffe beim Forex Trading erläutern. Denn später werden wir das Money Management anhand von praktischen Beispielen aus dem Trading Alltag erläutern und dabei auf die im Folgenden dargestellten Begriffe stoßen. So verwendet man an der Forex zum Beispiel keine „Punkte“, sondern „Pips“. Auch handelt man nicht nur mit einzelnen Währungen, sondern stets mit sogenannten Währungspaaren. Das am meisten gehandelte Währungspaar ist dabei der Euro/US-Dollar (abgekürzt mit EUR/USD). Weitere wichtige Währungspaare sind der Euro/Britisches Pfund (EUR/GBP) und der US-Dollar/Japanischer Yen (USD/JPY). Wie man sieht, werden die Währungen dabei mit einem bestimmten Schema abgekürzt: Die ersten beiden Buchstaben stehen für das Land und der letzte Buchstabe für die jeweilige Landeswährung. So lautet die Abkürzung für den Schweizer Franken zum Beispiel CHF. Beim EUR/USD tradet man die vierte Stelle hinter dem Komma. Wenn daher zum Beispiel das Währungspaar bei einem Kurs von 1,1500 Pips steht und der Kurs um 20 Pips steigt, so lautet der neue Kurs 1,1520 Pips. Da man an der Forex mit sehr kleine Einheiten handelt (zum Beispiel die vierte Stelle hinter dem Komma, siehe oben), ist es erforderlich, mit großen Beträgen zu traden, um Geld zu verdienen. Daher handelt man mit sogenannten „Lots“. Was dies genau bedeutet, werden wir im nächsten Abschnitt erläutern.
Die Rolle der „Lot“ Größe für das Money Management
Zunächst werden wir erklären, was sich hinter den Bezeichnungen „Lot“, „Mini Lot“ und „Micro Lot“ verbirgt. Danach werden wir dann darauf eingehen, inwiefern sich die Lot Größe auf das Money Management auswirkt.
Was versteht man unter Lot und Hebel?
Die Bezeichnung „Lot“ beschreibt eine bestimmte Menge von Kapital. So hat 1 Lot einen Wert von 100.000 US-Dollar. Verändert sich daher der Kurs um 1 Pip, so gewinnt oder verliert man beim Handel mit 1 Lot 10 US-Dollar. Als Trader muss man aber glücklicherweise nicht über so viel Geld auf seinem Trading Konto verfügen. Denn in der Regel reicht schon ein Bruchteil aus, um damit 1 Lot handeln zu können. So kommt an dieser Stelle der sogenannte „Hebel“ ins Spiel. Beim Forex Trading sind mittlerweile Hebel zwischen 1 : 20 (1 zu 20) und 1 : 30 (1 zu 30) üblich. Ein Hebel von 1 : 20 bedeutet zum Beispiel, dass man mit dem 20-Fachen seines Kapitals traden kann. Wie man sieht, wird daher das eigene Kapital „gehebelt“. Deshalb ist es zum Beispiel möglich, mit einem Kapital von 4.000 US-Dollar bei einem Hebel von 1 : 25 eine Geldmenge von 100.000 US-Dollar zu bewegen. Dies entspricht genau 1 Lot. Da es neben „Standard“ Lots auch noch „Mini“ Lots und „Micro“ Lots gibt, kann man an der Forex ebenfalls traden, wenn man über weniger Kapital verfügt. So hat ein Mini Lot eine Größe von 10.000 US-Dollar, weshalb man nur noch ein Kapital von 400 US-Dollar benötigt (bei einem Hebel von 1 : 25), um 1 Mini Lot zu traden. Eine Veränderung um 1 Pip hat dabei einen Gewinn oder Verlust von 1 US-Dollar zur Folge.
Bedeutung der Lot Größe für das Money Management
Wie man sich vorstellen kann, spielt die Lot Größe auch für das Money Management eine wichtige Rolle. Denn um überhaupt an der Forex handeln zu können, ist ein bestimmtes Mindestkapital erforderlich. So benötigt man für den Handel mit 1 Lot, wie gesagt, ungefähr 4.000 US-Dollar. Ein gutes Money Management sollte daher sicherstellen, dass man immer über dieses benötigte Mindestkapital verfügt. So ist es wichtig, dass man auch eine Serie von Verlusten überstehen kann. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass man fünf oder sogar noch mehr Verluste hintereinander erleidet. Danach sollte man immer noch genug Kapital für neue Trades haben, um damit seine Verluste wieder ausgleichen zu können. Alternativ dazu kann man auch seine Positionsgröße reduzieren, indem man zum Beispiel anstelle von Lots nur noch mit Mini Lots oder Micro Lots tradet. Wie sich im Folgenden zeigen wird, hat dies aber natürlich auch Auswirkungen auf die möglichen Gewinne.
Money Management Trading: Die 1 % Regel beachten
Beim Forex Trading sollte man insbesondere die 1 % Regel kennen und sie vor allem auch für das Money Management verwenden. So sagt man allgemein, dass man bei einem Trade maximal 1 % seines zur Verfügung stehenden Trading Kapitals riskieren sollte. Verfügt man über ein Kapital von 10.000 US-Dollar, könnte man daher bei Beachtung dieser Regel pro Trade bis zu 100 US-Dollar riskieren. Der Gedanke hinter dieser Vorgehensweise ist der folgende: Wie bereits angesprochen, kann man bei einem Trade vorab nie sagen, ob er im Gewinn oder Verlust enden wird. So ist es zwar zum Beispiel innerhalb eines Aufwärtstrends wahrscheinlicher, dass der Kurs weiter ansteigen wird, sicher ist dies aber keineswegs. Daher ist es auch möglich, nacheinander mehrere Verlust-Trades zu erleiden. Durch das Money Management sollte dabei immer sichergestellt sein, dass das Kapital erhalten bleibt. So könnte man zum Beispiel mit einem Kapital von 10.000 US-Dollar 100 Trades ausführen, bevor das Kapital aufgebraucht ist. Bei 100 Trades ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man auftretende Verlust-Trades mit Gewinnen bei anderen Trades wird kompensieren können. Wer aber noch vorsichtiger handeln möchte, kann zum Beispiel auch nur 0,5 % oder noch weniger seines Kapitals riskieren. Damit könnte man dann schon 200 Trades ausführen. Andere Trader wiederum setzen in einer bestimmten Situation auch mehr als 1 % ihres Kapitals bei einem Trade ein, zum Beispiel 1,5 % oder 2 %. Dies sollte jedoch unseren Erfahrungen nach die Ausnahme bleiben.
Wie sich das Money Management auf die Forex Rendite auswirkt
Die 1 % Regel als Teil des Money Managements hat dabei auch Auswirkungen auf die mögliche Rendite beim Forex Trading. Denn aus dem Betrag, welchen man für einen Trade riskieren kann, ergibt sich auch der mögliche Gewinn, den man erzielen kann. So ist es zum Beispiel mit einem Einsatz von 100 US-Dollar unrealistisch, wenn man erwartet, damit 1.000 US-Dollar pro Trade verdienen zu können. Dies kann zwar im Einzelfall vorkommen, ist aber leider nicht die Regel. Generell kann man daher sagen, dass das zur Verfügung stehende Kapital auch einen großen Einfluss auf die mögliche Rendite beim Forex Trading nimmt. Achten sollte man dabei darauf, dass der erwartete Gewinn immer größer ist als der mögliche Verlust. Man bezeichnet dies auch als „Chance-Risiko-Verhältnis“. Riskiert man zum Beispiel 100 US-Dollar, um damit 100 US-Dollar zu gewinnen, so liegt dieses Verhältnis bei 1 zu 1. Als Trader sollte man aber versuchen, möglichst nur solche Trades zu machen, bei denen das Chance-Risiko Verhältnis zum Beispiel 2 zu 1 oder sogar 3 zu 1 beträgt. Dann würde man mit einem Risiko von 100 US-Dollar einen Gewinn von 200 US-Dollar bzw. 300 US-Dollar erwarten. Auf diese Weise kann man die Verlust-Trades leichter kompensieren und daher im Endeffekt mehr Geld verdienen. Wie gesagt, sollte man aber immer damit rechnen, dass man auch verlieren kann. Gerade als Anfänger sollte man deshalb nur wenig Kapital riskieren.
Money Management mithilfe eines Demokontos testen
Insgesamt empfehlen wir, dass Money Management mithilfe eines Demokontos zu testen. Solche Konten werden mittlerweile von fast allen Forex Brokern kostenlos angeboten. Dort kann man dann nicht nur gefahrlos seine Forex Strategie testen und trainieren. Auch besteht die Möglichkeit, sich mit der Funktionsweise des Money Managements vertraut zu machen. So sollte man als „Spielgeld“ jenen Betrag verwenden, den man hinterher tatsächlich auch für das Trading verwenden möchte. Dies können zum Beispiel 1.000 oder 10.000 US-Dollar sein. So kann man mit einem Kapital von 1.000 US-Dollar bei einem Hebel von 1 : 20 mit 2 Mini Lots handeln. Hat man 10-mal mehr Kapital zur Verfügung, so kann man auch 10-mal mehr Kapital bewegen. Daher ermöglich ein Kapital von 10.000 US-Dollar den Handel mit 2 Lots. Gerade als Anfänger sollte man allerdings nur mit 1 Lot oder sogar nur mit 1 Mini Lot handeln. Denn auf diese Weise sind zwar die Gewinn-Chancen niedriger, das Gleiche gilt aber auch für die möglichen Verluste. Insgesamt empfehlen wir, gerade am Anfang nur wenig Kapital zu riskieren. Sobald man dann mehr Erfahrungen gesammelt hat und sich sicherer fühlt, kann man dann auch behutsam das Risiko erhöhen.
Fazit: Ein gutes Money Management ist essenziell für den Erfolg beim Forex Trading
In unserem Artikel hat sich erwiesen, dass ein gutes Forex Money Management für den Erfolg beim Trading ebenso wichtig ist wie eine gute Strategie. Dabei ist es die Hauptaufgabe des Money Managements, sicherzustellen, dass das Kapital erhalten bleibt. So ist es normal, dass man beim Trading Verluste erleidet. Auch mehrere Verluste in Serie sind nichts Ungewöhnliches. Trotzdem sollte man danach immer noch genügend Kapital zur Verfügung haben, um damit neue Trades ausführen zu können. Daher ist es sehr empfehlenswert, die 1 % Regel zu beachten. So sollte man bei einem Trade in der Regel nicht mehr als 1 % seines zur Verfügung stehenden Trading Kapitals riskieren. Denn auf diese Weise würde das Kapital für 100 Trades reichen. Wer vorsichtiger ist, kann zum Beispiel auch nur 0,5 % seines Kapitals pro Trade riskieren. Damit würde sich auch die mögliche Anzahl an Trades von 100 auf 200 verdoppeln. Wie gezeigt, bestimmt das vorhandene Kapital dabei auch, wie hoch die mögliche Rendite beim Forex Trading ist. Denn es ist unrealistisch, zum Beispiel bei jedem Trade ein Chance-Risiko-Verhältnis von 10 zu 1 zu erhalten. Dies würde bedeuten, dass man mit 100 US-Dollar einen Gewinn von 1.000 US-Dollar realisieren möchte. Realistischer ist dabei eher ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2 zu 1. Daher möchte man mit einem Einsatz von 100 US-Dollar einen Gewinn von 200 US-Dollar erzielen. Auf diese Weise kann man dann auch die an der Börse unvermeidlichen Verlust-Trades ausgleichen.