Litecoin Erklärung – was man über die Kryptowährung wissen sollte
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 02.03.2020
Vom steigenden Kurs des Bitcoin profitieren auch andere Kryptowährungen, denn sie werden für zunehmend attraktiv für Investoren. Neben kurzlebigen Digitalwährungen, die nur einer überschaubaren Zahl von Nutzern überhaupt bekannt sind, gibt es inzwischen „Ableger“ des Bitcoin, die sich schon seit einigen Jahren im Markt behaupten und eine gewisse Kursstabilität entwickeln. Dazu gehört auch der Litecoin. Litecoin gibt es bereits seit 2011, er gehört zur Gruppe der frühen Kryptowährungen. Damit sich Investoren ein Bild machen können, worum es sich beim Litecoin handelt, im Folgenden nun ein Litecoin Erklärung, die auch auf die Litecoin Funktionsweise eingeht.
Litecoin ist derzeit die sechstgrößte Kryptowährung mit einem derzeitigen Marktvolumen von ca. 3 Mrd. US$. Zugegebenermaßen ist auch Litecoin eine volatile Anlage – dies gilt für alle Kryptowährungen. Aber inzwischen wird der Kursverlauf zunehmend konstanter. Erstmals erfasst wurde Litecoin in 2014. Damals kostete ein Litecoin umgerechnet ca. 20 US$. Schon drei Jahre später hatte sich dieser Preis mehr als verdoppelt. Anleger, die rechtzeitig auf Litecoin gesetzt hatten, machten in 2017 beachtliche Gewinne. Auch für die Zukunft sehen die Prognosen gut aus.
Das macht Litecoin, auch abgekürzt Ł oder LTC, interessant für Anleger. Als Zahlungsmittel hingegen ist er noch nicht sehr verbreitet, dürfte aber mit zunehmend positiven Kursentwicklungen auch hier zulegen.
Litecoin Funktionsweise und Hintergrund
Litecoin ist kein neues Phänomen. Der LTC ist seit 2011 eine etablierte Kryptowährung, deren technische Grundlagen denen des Bitcoin ähneln. Auch die Quellcodes des Litecoin sind gleichen denen des Bitcoin, der als Vorbild diente. Auch LTC basiert auf einem weltumspannenden Netzwerk von Computern, der Blockchain. Dieses globale Netzwerk aller Litecoin-Nutzer sorgt für eine dezentrale Verwaltung der digitalen Währung. Jede einzelne Transaktion wird in den Blöcken niedergelegt, die gesamte Database auf allen beteiligten Rechnern kontinuierlich aktualisiert.
Das Schürfen von Litecoin und die Transaktionen mit dem LTC basieren auf einem Open Source Verschlüsselungsprotokoll. Es gibt allerdings auch Unterschiede zwischen Litecoin und Bitcoin. Diese finden sich hauptsächlich bei den Zeiten, die zur Erstellung der Blöcke notwendig sind. Während ein Block auf der Bitcoin-Blockchain in zehn Minuten erstellt wird, erfolgt dies beim Litecoin in nur 2,5 Minuten. Das beschleunigt die Transaktionen und sorgt überdies dafür, dass das Litecoin-Netzwerk schlussendlich viermal so viele Einheiten erzeugen wird wie das Bitcoin-Netzwerk. Die finale Anzahl der Litecoin Einheiten wird sich daher auf 84 Millionen belaufen. Ein weiterer Unterschied ist der Algorithmus für das sogenannte „Mining“. Die Erstellung der Blöcke erfolgt auf der Basis einer kryptologischen Hashfunktion. Der Algorithmus des Litecoin weist dabei eine Besonderheit auf – dank seiner CPU- und GPU-Optimierung ist er zugeschnitten auf PCs von Endnutzern. Dementsprechend schließen sich für das Litecoin-Mining oft die Nutzer zu Interessengemeinschaften zusammen. Beim Bitcoin hingegen liegt das Mining inzwischen überwiegend in den Händen der finanzstarken Inhaber großer Server.
Was kann man mit Litecoin machen?
Eine Litecoin Erklärung kommt nicht ohne eine kurze Darstellung der Nutzung aus. Ebenso wie beim Bitcoin können die Inhaber von Litecoin dank der Blockchain Zahlungsvorgänge abzuwickeln, mit der digitalen Währung handeln oder spekulieren. Auch für Zahlungen kann man den Litecoin verwenden, seine Akzeptanz ist allerdings noch nicht sehr verbreitet.
Welche Vorteile hat der LTC?
Litecoin ist nunmehr seit fast sieben Jahren am Markt. Während dieser Zeit hat sich die sechstgrößte Kryptowährung wacker geschlagen und sich gegen andere Digitalwährungen durchgesetzt. Der Grund dafür könnten die schnelleren Blockzeiten und die höhere Endmasse von 84 Mio. Litecoin sein.
Hinzu kommt, dass die Handhabung des Litecoin unkompliziert und verhältnismäßig anonym ist. Ebenso wie beim Bitcoin wird der Litecoin dezentral durch die Blockchain verwaltet. Die vergleichsweise schnelle Erstellung der Blöcke hat überdies zur Folge, dass Transaktionen schneller und preiswerter abgewickelt werden als beim Bitcoin.
Litecoin vs. Bitcoin – die wesentlichen Unterschiede
Litecoin ähnelt dem Bitcoin auf den ersten Blick sehr. Es gibt allerdings signifikante Unterschiede. Wer sein Geld – zumindest teilweise – in Digitalwährungen anlegen will, sollte sich vorher die Hintergrundinformationen zur jeweiligen Kryptowährung aneignen und sich mit deren Charakteristika befassen. Hier eine Auflistung der Details, in denen sich der Litecoin vom Bitcoin unterscheidet:
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- Geschwindigkeit
Transaktionen mit Litecoin laufen wesentlich schneller ab. Die Erstellung der Blöcke in der Litecoin Blockchain ist viermal so schnell wie beim Bitcoin – sie benötigt nur 2,5 Minuten! Aus diesem Grund gibt es weder lange Wartezeiten noch hohe Gebühren und auch keine Prioritätszahlungen wie etwa bei der Bearbeitung von Bitcoin-Transaktionen.
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- Algorithmus und Sicherheit
Der Proof-of-Work-Algorithmus des LTC ist „srypt“, beim Bitcoin kommt SHA256 zur Anwendung. Dank seiner CPU-Optimierung ist der Algorithmus des Litecoin endnutzerfreundlicher. Er räumt den Nutzern im Netzwerk mehr Möglichkeiten ein, an der Erstellung teilzuhaben. Beim Bitcoin liegt dies oft in den Händen von Personen oder Organisationen, die sich den Betrieb leistungsstarker Server leisten können. Außerdem soll der Litecoin-Algorithmus sicherer gegen Angriffe von Hackern sein.
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- Höchste mögliche Anzahl
Blockerstellung und Mining im Litecoin-Netzwerk erfolgen viermal so schnell wie beim Bitcoin. Auch die Obergrenze der möglichen Einheiten liegt deshalb viermal höher. Die final möglichen geschürften Litecoins werden sich auf 84.000.000 Einheiten belaufen.
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- Geläufigkeit
Als Zahlungsmittel kann man Litecoin noch nicht so weitgehend einsetzen, dass man den LTC wirklich als alltagstauglich bezeichnen könnte. Allerdings kann man mit zunehmender Attraktivität des Litecoin hier einen positiven Trend prognostizieren.
Man hat insgesamt den Eindruck, dass beim Litecoin von Anfang an die Absicht bestand, die Limitierungen des Bitcoin zu umgehen.
Wie und wo kauft man Litecoins?
Nach der einleitenden Litecoin Erklärung stellt sich die Frage, wie und wo interessierte Anleger Litecoin kaufen können. Wie andere Kryptowährungen kann man LTC auf Online-Börsen, auf Marktplätzen oder bei Brokern kaufen und handeln. Wer Litecoin tatsächlich besitzen möchte, benötigt dazu zuerst eine digitale Geldbörse – das Wallet.
Ein Wallet für Litecoin
In der digitalen Geldbörse liegen ebenso wie beim Bitcoin alle wesentlichen Daten, die der Nutzer für die Verwaltung, den Versand und Erhalt von Litecoin benötigt. Für jede Transaktion benötigt ein Nutzer den öffentliche Schlüssel, gewissermaßen die Kontonummer, des Empfängers, den private Schlüssel, eine Art PIN, mit der man alle „Kontofunktionen“ des Wallets kontrolliert, sowie die digitale Signatur, die über den Kontostand Auskunft gibt.
Verwalten kann man ein Wallet auf beliebigen Endgeräten – auf dem Smartphone Tablet oder PC. Es gibt die digitale Geldbörse entweder virtuell über einen der zahlreichen Anbieter, oder als Bestandteil der Litecoin-Software auf dem eigenen Computer. Dies ist sicherer, denn die Anbieter virtueller Wallets werden immer wieder mit wechselndem Erfolg von Hackern attackiert. Wer ganz auf Nummer sicher geht, zieht die eigenen Litecoins auf einen USB-Stick – und schafft sich mit dem „Cold Wallet“ so eine Art digitalen Sparstrumpf.
Litecoin kaufen: Börse oder Marktplatz
Hat man eine digitale Geldbörse für Litecoin eingerichtet, ist der nächste Schritt der Kauf. Wer Litecoin tatsächlich kaufen und nicht nur auf die Entwicklung des Kurses spekulieren will, kann entweder auf einer Online-Börse oder auf einem Marktplatz an die Kryptowährung kommen.
Beide funktionieren nach ähnlichen Prinzipien. Sie bringen Angebot und Nachfrage zusammen, und erleichtern die Durchführung von Transaktionen zwischen Nutzern. Für Online-Börsen ebenso wie für Marktplätze ist eine mehrstufige Registrierung erforderlich. Diese erfolgt über eine Erstanmeldung durch Angabe von Email und Mobiltelefonnummer. Anschließend verifiziert der Nutzer seine Identität bis hin zu einer Videoidentifizierung, in deren Verlauf ein gültiger Ausweis vorgelegt werden muss. Die vergleichsweise anspruchsvolle Verifizierung sorgt für ein hohes Sicherheitsniveau bei Börsen und Marktplätzen. Gleichzeitig entscheidet die Stufe der Verifizierung oft über das mögliche Transaktionsvolumen. Wer mit Kreditkarte zahlen oder mit größeren Beträgen handeln will, kommt um das VideoIdent nicht herum.
Im Vorfeld der Entscheidung für eine Börse oder einen Marktplatz sollte auch ein anderer Gesichtspunkt überlegt werden: wem es lieber ist, wenn seine Transaktionen automatisch abgewickelt werden, sollte sich für ein Konto bei der Börse entscheiden. Wer Angebot oder Nachfrage in den einzelnen Fällen persönlich prüfen und mit dem Handelspartner in Kontakt treten will, ist mit einem Marktplatz sicher besser beraten.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Börse und Marktplatz?
Hier sind wir schon bei den Unterschieden zwischen der Online-Börse und dem Marktplatz. In beiden Fällen kann der Anleger seine bevorzugten Werte eingeben – etwa ein Kaufgesuch über einen spezifischen Betrag beispielsweise in Euro oder US$ und der höchstmögliche Preis, der gezahlt werden soll. Eine Online-Börse agiert danach automatisch. Unter den als passend herausgefilterten Angeboten wird die Transaktion zu den bestmöglichen Konditionen – entsprechend den Voreinstellungen des Anlegers – durchgeführt, ohne dass dieser dazu stundenlang vor dem Bildschirm auf einen guten Deal warten muss. Für die Nutzung der Börse wird eine Gebühr fällig.
Auch auf einem Marktplatz gibt man seine Wunsch-Parameter ein. Die daraufhin erzielten Suchergebnisse muss der Anleger allerdings persönlich im Detail prüfen. Erscheint ein Angebot lohnend, kann man den (Ver-)Käufer kontaktieren, und – ein Vorteil der Marktplätze – gegebenenfalls noch weitere Konditionen verhandeln. Dafür ist das Handeln auf Marktplätzen allerdings auch zeitaufwendiger, als wenn man den automatisierten Service einer Online-Börse nutzt.
Profit mit Derivaten: Litecoin-CFDs
Neben dem Handel mit tatsächlichen Litecoins auf Börsen und Marktplätzen kann man auch auf den Kurs der Digitalwährung setzen, ohne LTC zu erwerben. Bei dieser Form der Anlage ist es erforderlich, über einen Broker zu handeln. Ebenso wie auf Börsen oder Marktplätzen muss man sich bei Online-Brokern registrieren. Vorher sollte die Regulierung und Kundengeldabsicherung des Anbieters allerdings sorgsam geprüft werden.
Wer mit Litecoin spekuliert, kann sich für CFDs entscheiden. Diese Anlage, auf deutsch Differenzkontrakte genannt, erzielt ihre Gewinne über die Kursdifferenz zwischen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt des Traders. Dabei kann auf steigende, aber auch auf fallende Kurse spekuliert werden. Was CFDs so attraktiv macht, sind die sogenannten Hebel. Je nach Finanzkraft des Anlegers und des Brokers wird ein Hebel definiert, der die eigentliche Anlagesumme vervielfacht, oft um das 10- oder 20-fache. Man kann also mit relativ wenig Kapital beachtliche Gewinne erzielen. Umgekehrt wirkt der Hebel aber auch im Verlustfall! Differenzkontrakte sind Anlagen mit hohem Risiko, die starke Nerven und gute Vorkenntnisse unbedingt erforderlich machen. Nichts für Einsteiger!
Litecoin Fazit für Investoren
Wie man sieht, ist der Litecoin dem Bitcoin durchaus ähnlich, verfügt dabei aber über einige Vorteile, die ihn inzwischen zur sechstgrößten Digitalwährung gemacht haben. Vor allem die schnellere Blockgenerierung und die hohe finale Anzahl von 84 Mio. Litecoins, aber auch der sichere, gewissermaßen demokratische Algorithmus machen den LTC zu einer nutzerfreundlichen und bezahlbaren digitalen Währung. Nach fast siebenjährigem Bestehen ist eine Stabilisierung des Kurses von hoher Wahrscheinlichkeit. Gleichzeitig liegt der Preis einer Litecoin-Einheit noch im Bereich des Möglichen auch für Anleger, die keine vierstelligen Beträge ausgeben wollen.
Ein wenig nachteilig die geringe Alltagstauglichkeit des Litecoin, einfach weil er noch nicht so weitgehend akzeptiert wird wie etwa der Bitcoin – aber auch dies dürfte sich in vorhersehbarer Zukunft zum Positiven ändern.