Margin Level – Der Unterschied zwischen der Anfangs-, Maintenace- und Wochenend-Margin erklärt!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021


Im Rahmen dieses Artikels werden wir auf den Margin Level eingehen und insbesondere die folgende Frage beantworten: „Was tun beim Margin Call?“. Vielen Tradern ist dabei wahrscheinlich bereits bekannt, dass die Margin beim Handel mit Hebelprodukten (zum Beispiel Forex Währungspaaren) eine sehr wichtige Rolle spielt. Wir werden daher genau erklären, was man unter der Anfangs-, Maintenance- und Wochenend-Margin versteht. Außerdem werden wir aufzeigen, wie sich der Margin Call vermeiden lässt. Insgesamt werden wir dabei unter anderem auf die folgenden Punkte zu sprechen kommen:

  • Was versteht man unter dem Margin Level?
  • Was ist der Unterschied zwischen der Anfangs-, Maintenace- und Wochenend-Margin?
  • Was sollte man bei einem Margin Call tun?
  • Wie kann man sich verhalten, um einen Margin Call zu vermeiden?

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Was versteht man unter dem Margin Level?

Bevor wir auf den Margin Call zu sprechen kommen, werden wir uns zunächst allgemein mit dem Margin Level beschäftigen. In diesem Zusammenhang gehen wir auch darauf ein, was der Handel mit Margin für den Trader bedeutet.

Wie funktioniert das Trading mit der Margin beim Forexhandel?

Unter der Margin versteht man eine Sicherheitsleistung, welche man dem Forex Broker zur Verfügung stellen muss, um mit Hebelprodukten wie Forex Währungspaaren zu traden. An der Forex handelt man standardmäßig mit „Lot“. Dabei entspricht ein Lot beim Handel mit dem beliebten Währungspaar Euro / US Dollar (EUR / USD) 100.000 €. Dank der Margin muss man als Trader aber nicht über so viel Kapital auf seinem Trading Account verfügen, um mit einem Lot handeln zu können. Vielmehr genügt für das Trading bereits ein Bruchteil dieses Betrages. So beträgt die maximale Margin beim Forexhandel in Europa mittlerweile 3,3 %. Früher war dieser Betrag geringer, jedoch hat die EU die Margin Anforderungen erhöht. Mit Hilfe der Margin kann man sein Trading Kapital „hebeln“. So beträgt der Hebel bei einer Margin von 3,3 % 1 zu 30. Um daher mit einem Standard Lot handeln zu können, benötigt man mindestens ein Kapital in Höhe von 3.333 € auf seinem Handelskonto. Der restliche Betrag wird einem dabei von seinem Forex Broker zur Verfügung gestellt. Kritisch wird es allerdings, wenn das Kapital unter den Wert der erforderlichen Margin sinkt. Auf diesen wichtigen Punkt werden wir im weiteren Verlauf des Artikels noch genauer eingehen.

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Was bedeutet Margin Level und wie wird dieser berechnet?

Im Zusammenhang mit der Margin ist auch der Begriff des Margin Levels von Bedeutung. So wird damit in Prozent ausgedrückt, wie hoch das vorhandene Eigenkapital im Verhältnis zur verwendeten Sicherheitsleistung (= Margin). Zu Berechnung kann man dabei die folgende Formel verwenden:

Margin Level = (Eigenkapital / genutzte Margin) * 100

Um einen Trade zu eröffnen, benötigt man genügend Kapital, um die Anforderungen an die Anfangs-Margin zu erfüllen. Wie bereits angesprochen, sind dies bei europäischen Brokern mindestens 3,3 %. Sobald die Position eröffnet wurde, sinkt die benötigte Margin. Denn ansonsten würde den Trade sofort schließen müssen, falls sich die Position in die falsche Richtung entwickelt und damit in den Verlust wird. So würde in diesem Fall auch das Eigenkapital geringer werden und es käme dann sofort zum im Folgenden zu besprechenden Margin Call. Um die zu vermeiden, ist nach dem eröffnen der Position nicht mehr die Anfangs-Margin, sondern die geringere Maintenace- (Englisch „Instandhaltung“ oder „Aufrechterhaltung“) erforderlich. Wie hoch diese ist, hängt vom jeweiligen Forex Broker ab.

Wer seine Position dagegen auch über das Wochenende halten möchte, muss dem Broker wiederum eine höhere Margin zur Verfügung stellen. Dies liegt daran, dass am Wochenende nicht gehandelt wird. Es kann daher vorkommen, dass der Markt nach dem Wochenende mit einem Gap (Kurslücke) eröffnet. Aus diesem Grund verlangen die Broker für dieses Risiko eine höhere Sicherheitsleistung. Wenn man daher vorhat, Trades auch über das Wochenende zu halten, sollte man diese erhöhten Anforderungen an die Margin berücksichtigen.

Margin Level: Was tun beim Margin Call?

Wie gerade angesprochen, ist die Maintenace-Margin geringer als die Anfangs-Margin. Man hat als Trader daher nach der Eröffnung der Position etwas „Luft“. Allerdings gilt dies selbstverständlich nicht unendlich. Fällt die Margin zum Beispiel von 100 % auf 90 %, so wird man bei vielen Brokern bereits eine E-Mail erhalten, die einen auf diesen Umstand aufmerksam macht. Darin wird einem in der Regel auch mitgeteilt, dass die Position geschlossen werden wird, falls das Eigenkapital noch weiter sinkt. Die nächste E-Mail kann einen dann zum Beispiel bei 80 % oder 70 % erreichen. Diese Nachrichten sind in der Regel noch dringlicher formuliert und warnen den Trader vor der bevorstehenden Schließung der Positionen. Endgültig geschlossen werden die Trades meistens beim Erreichen der 50 % Marke.

Wie gesagt, verhalten sich die Broker in dieser Situation sehr unterschiedlich. Manche informieren den Kunden, wie gerade dargestellt, per E-Mail. Andere Anbieter wiederum versuchen, den Trader telefonisch zu erreichen. In diesem Fall handelt es sich dann tatsächlich um den Margin „Call“ (Anruf). Ob man allerdings per E-Mail oder telefonisch darum gebeten wird, neues Geld auf sein Konto nachzuschießen, spielt im Endeffekt für den Trader keine Rolle.

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Unserer Erfahrung nach gibt es auch Anbieter, welche den Kunden überhaupt nicht über die bevorstehende Schließung seiner Position informieren. Vielmehr werden die Trades automatisch geschlossen, wenn ein bestimmter Prozentwert der Margin unterschritten wird.

Falls das zur Verfügung stehende Eigenkapital nicht mehr ausreicht, hat man als Trader der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder man entscheidet sich dazu, die Trades zu schließen. Oder man versucht, frisches Geld auf sein Konto nachzuschießen, um damit das Schließen der Positionen durch den Broker zu verhindern. In diesen Fall sollte man schnell reagieren und sich am besten mit dem Kundensupport des Brokers in Verbindung setzen. Der Broker wird einem sodann mitteilen, auf welche Art und Weise man das Geld überweisen soll.

Margin Level: Was kann man tun, um den Margin Call zu vermeiden?

Wer schon einmal einen Margin Call von seinem Forex Broker erhalten hat, wird sich in der Regel nur ungern an dieses Ereignis erinnern. Es sollte daher das Ziel eines jeden Trader sein, ein solches Szenario zu vermeiden. Das bedeutet allerdings nicht, dass man versuchen sollte, Verluste auszuschließen. Denn dies wird einem leider nicht gelingen. Im Folgenden werden wir daher andere Möglichkeiten aufzeigen, um den Margin Call zu vermeiden.

Gute Strategie nutzen

Gerade Trading Neulinge handeln leider unserer Erfahrung nach häufig ohne eine konkrete Strategie. Vielmehr werden bei jedem Trade andere „Signale“ genutzt und auch das Bauchgefühl spielt häufig eine große Rolle. Um aber als Trader erfolgreich zu werden, ist in jedem Fall eine gute und vor allem auch profitable Strategie erforderlich.

Zunächst bietet es sich dabei an, auf bereits vorhandene Strategien von anderen Tradern zuzugreifen. Man wird dabei allerdings feststellen, dass es schwierig ist, eine solche Strategie 1 zu 1 zu kopieren. Denn jeder Trader denkt und handelt anders. Ein ganz wichtiger Punkt besteht auch darin, dass jeder Trader mit seinen Emotionen anders umgeht. Daher ist es wichtig, eine fremde Strategie immer weiter auf sich und seine Persönlichkeit anzupassen. Dies betrifft zum Beispiel auch die Frage, auf welchen Märkten und auf welchen Zeiteinheiten man handeln möchte. So gibt es beispielsweise Trader, die sehr gerne kurzfristig handeln und für die aus diesem Grund längerfristige Strategien völlig ungeeignet sind. Das Gleiche ist natürlich auch umgekehrt denkbar. Selbiges gilt für die gehandelten Märkte: So sollte man auch als Forex Trader ab und zu über den eigenen „Tellerrand“ hinausschauen und zum Beispiel den Handel mit Aktienindices wie dem DAX oder dem Dow Jones Index ausprobieren. Wichtig ist dabei, dass man sich selbst nicht allzu sehr unter Druck setzt. So wird man in der Regel dadurch erfolgreich, dass man eine für sich passende Strategie jeden Tag konstant handelt.

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Money und Risk Management einsetzen

Um den Margin Call zu vermeiden, sollte man sich auch mit dem Thema Money und Risk Management. Denn wie bereits angesprochen, lassen sich Verluste beim Forexhandel nicht vermeiden. Man muss daher sicherstellen, dass man auch eine Serie von Verlusten ohne Probleme überstehen kann. Dazu kann man zum Beispiel die „1 % Regel“ nutzen. Nach dieser Regel darf man pro Trade nur ein Prozent seines vorhandenen Eigenkapitals riskieren. Auch bei zehn Verlust-Trades stünden einem damit immer noch 90 % seines Kapitals zur Verfügung, welches man dazu einsetzen kann, um weiter zu traden. Wenn man daher pro Trade nur wenig Geld riskiert, lässt sich der Margin Call in aller Regel vermeiden. Verfügt man zum Beispiel über ein Trading Kapital in Höhe von 10.000 €, so dürfte man bei Beachtung der „1 % Regel“ pro Trade maximal 100 € einsetzen.

Wer möchte, kann diese Regel allerdings auch modifizieren und auf seine individuellen Bedürfnisse und seine Risikobereitschaft anpassen. So besteht zum Beispiel auch die Möglichkeit, den Wert von einem Prozent auf zwei Prozent zu erhöhen. Vorsichtigere Trader können dagegen einen Wert von 0,5 Prozent nutzen. In diesem Fall würde das Kapital sogar für 200 Verlust Trades hintereinander ausreichen – ein Szenario, was äußerst unwahrscheinlich ist.

Entscheidend ist dabei, dass man sich diesen Betrag bereits vorab überlegt. Wir empfehlen dabei, dies schriftlich im Rahmen eines Trading Plans zu tun. Denn auf diese Weise fällt es einem später schwerer, die Regel bei Bedarf abzuändern. In einem solchen Plan sollte man zudem auch seine Strategie für das Trading ausformulieren.

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Demokonto nutzen, um Handel mit Margin zu trainieren

Wer bisher noch nicht getradet hat, kann den Forexhandel auf einem Demokonto ausprobieren. Mittlerweile hat man bei fast allen Forex Brokern die Möglichkeit, ein solches Konto kostenlos zu eröffnen. Auf so einem Konto handelt man in der Regel mit einem virtuellen Kapital in Höhe von 10.000 €. Damit lässt sich auch sehr gut das angesprochene Money und Risk Management trainieren. Außerdem kann man die Demophase nutzen, um verschiedene Strategien und Handelsstile ausprobieren. Zudem kann man sich in die Handelsplattformen des Brokers einarbeiten. Dazu kann man in der Regel auch auf die Schulungsangebote des Brokers zurückgreifen. Beliebt sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel Webinare, Trading Videos und Ratgeber Artikel. So ist es sehr lehrreich, erfahrenden Trader dabei zuzuschauen, wie diese den Chart analysieren und Einstiege in profitable Trades finden. Viele Broker bieten auch spezielle Videos an, welche sich mit dem Money und Risk Management auseinandersetzen. Das Demokonto steht einem dabei in der Regel für einen Zeitraum von 30 Tagen zur Verfügung.

Wer möchte, kann sich allerdings mit dem Broker in Verbindung setzen, um die Demophase verlängern.
Ab einem gewissen Punkt ist es allerdings auch wichtig, das Demokonto zu verlassen und den Handel auf einem Livekonto mit echtem Geld fortzusetzen. Denn man wird feststellen, dass man mit echtem Geld anders handelt als mit virtuellem. Dies liegt vor allem an den bereits angesprochenen Emotionen, welche beim Trading auftreten. Es ist daher empfehlenswert, zunächst nur wenig Geld pro Trade einzusetzen. Mit steigender Erfahrung kann man diesen Wert dann schrittweise erhöhen.

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Fazit: Margin Call lässt sich vermeiden

In diesem Artikel sind wir sehr detailliert auf die Themen Margin Level und Margin Call eingegangen. So sollte man als Trader Bescheid wissen, was man unter der Anfangs-Margin, der Maintenace-Margin und der Wochenend-Margin versteht. Wie gezeigt, handelt es sich bei der Margin um eine Sicherheitsleistung, welche man für den Handel mit gehebelten Produkten benötigt. Insgesamt hat sich gezeigt, dass sich der Margin Call in aller Regel vermeiden lässt. Dafür ist es allerdings erforderlich, dass man als Trader über eine gute Strategie und ein funktionierendes Money und Risk Management verfügt. Hilfreich ist es dabei, zum Beispiel, auf die „1 % Regel“ zurückzugreifen. Diese stellt sicher, dass man auch eine Serie von Verlusten ohne weiteres verkraften kann. Wie gezeigt, kann man diese Regel auch auf sich und seine individuelle Strategie anpassen. Allerdings sollte man dies bereits vorab tun und am besten schriftlich in einem Trading Plan festhalten. Dabei ist es empfehlenswert, dass Forex Trading zunächst auf einem kostenlosen Demokonto ausprobieren. Dort stehen einem in aller Regel 10.000 € an virtuellem Kapital zur Verfügung, um das Trading zu trainieren. Wie gezeigt, bietet sich ein solches Konto auch sehr gut dafür an, um das Trading auf verschiedenen Märkten und Zeiteinheiten ausprobieren. Sobald man dann auf dem Demokonto genügend Erfahrungen gesammelt hat, spricht nichts dagegen, den nächsten Schritt auf ein Livekonto mit echtem Geld zu wagen. Auch dort sollte man besonnen und vorsichtig agieren und zunächst nur wenig Geld pro Trade einsetzen. Mit zunehmender Erfahrung kann man diesen Betrag dann schrittweise erhöhen, um dadurch seine Performance zu steigern.