Stop Loss und Take Profit platzieren – Das versteheh Trader unter diesen beiden Börsen Begriffen?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 20.11.2019
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem der wichtigsten Themen beim Börsenhandel: Dem sinnvollen Einsatz von Stop Kursen und Take Profits. Mit diesen beiden Instrumenten ist es möglich, seine Verluste beim Forex Trading zu begrenzen und seine Gewinne abzusichern. Gerade für Einsteiger ist es aus diesem Grund sehr wichtig, sich mit dieser Thematik vertraut zu machen. Wir werden daher aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, Stop Kurse zu setzen. Dabei werden wir uns den Trendaufbau zu Nutze machen und die Stop Loss und Take Profit Kurse direkt im Chart setzen.
- Sinnvoller Einsatz von Stop Loss und Take Profit: Was versteht man unter diesen beiden Begriffen?
- Wie funktionieren „Limit“ Orders?
- Warum ist es so wichtig, einen Stop Loss beim Forex Trading zu verwenden?
- Wo sollte man Stop Kurse und Take Profits setzen?
1. Sinnvoller Einsatz von Stop Loss und Take Profit: Was versteht man unter diesen beiden Begriffen?
Nunmehr werden wir darauf eingehen, was man überhaupt unter einem Stop Loss und einem Take Profit versteht. Dabei werden wir auch auf den wichtigen Unterschied zwischen „normalen“ Orders und sogenannten Limit Orders zu sprechen kommen. Zudem ist es beim Forex Handel wichtig zu wissen, dass man die Kurse nicht in „Punkten“, sondern in sogenannten „Pips“ (point in percentage) angibt. Die Währungen werden dabei immer in sogenannten Devisenpaaren gehandelt, wobei der Euro / US Dollar (abgekürzt EUR / USD) das am meisten gehandelte Währungspaar ist. Nachfolgend werden wir unter anderem diese drei Fragen beantworten:
- Was versteht man unter einem Stop Loss?
- Was bedeutet „Stop Loss Limit“?
- Was versteht man unter Take Profit und Take Profit Limit?
1.1 Was versteht man unter einem Stop Loss?
Stop Loss Orders oder auch „Stop Kurse“ zählen zu den wichtigsten Dingen beim Börsenhandel. Denn sie helfen dem Anleger oder Trader dabei, Verluste zu begrenzen. Dies läuft in der Regel folgendermaßen ab: Angenommen, ein Trader hat das Währungspaar Euro / US Dollar zu einem Kurs von 1,2000 Pips gekauft. Der Trader hofft dabei darauf, dass der Kurs weiter steigen wird. Jedoch kann es an der Börse auch immer passieren, dass sich die Kurse anders als erwartet entwickeln. Der Trader entschließt sich daher dazu, seinen möglichen Verlust auf 10 Pips zu begrenzen. Aus diesem Grund setzt er einen Stop Kurs bei 1,1990 Pips. Sollte der Kurs dann auf 1,1990 Pips fallen, so erhält der Broker automatisch einen Auftrag zum Verkauf der Position. Die Order wird in diesem Fall „bestens“ ausgeführt. Dies bedeutet, dass man, je nach Marktsituation, auch einen schlechteren Kurs als 1,1990 Pips erhalten kann. Wenn dies passiert, so wird dies als „slippage“ bezeichnet. Es wäre zum Beispiel nicht ungewöhnlich, wenn man anstelle von 1,1990 Pips einen Kurs von 1,1989 Pips oder 1,1988 Pips erhalten würde. In diesem Fall würde die slippage 1 Pip bzw. 2 Pips betragen. Wenn der Markt sehr unruhig ist, kann die slippage aber auch bedeutend größer ausfallen.
1.2 Was bedeutet „Stop Loss Limit“?
Möchte man dagegen eine slippage vermeiden und nur zu einem bestimmten Kurs verkaufen, so kann man eine sogenannte Stop Loss Limit Order verwenden. Dort gibt man dann nicht nur den Preis an, ab wann der Auftrag zum Verkauf erfolgen soll (zum Beispiel bei 1,1990 Pips). Vielmehr kann man zusätzlich auch einen Mindestpreis bzw. ein Limit angeben. Dieser könnte zum Beispiel bei 1,9985 Pips liegen. Wenn es daher zu einem Verkauf der Position kommt, so kann man sicher sein, dass man tatsächlich auch mindestens diesen Kurs erhält. Allerdings hat diese Vorgehensweise auch einen großen Nachteil: Sollte der Kurs stark und schnell fallen, so kann es passieren, dass er zum Beispiel direkt von 1,1990 Pips auf 1,1980 Pips fällt. Die Limit Order wäre dann nicht ausgeführt worden, da der Kurs den Bereich von 1,1985 bis 1,1990 Pips „übersprungen“ hat. Man hat daher weiterhin seine Position, welche immer weiter in den Verlust zu laufen droht. Wir raten daher dringend davor ab, Stop Loss Limit Orders zu verwenden. Denn der Vorteil, keine slippage befürchten zu müssen, wird mit dem sehr großen Nachteil erkauft, dass der Trade möglicherweise nicht geschlossen wird. Es handelt sich daher nicht um einen „echten“ Stop Kurs, um seine Position abzusichern.
1.3 Was versteht man unter Take Profit und Take Profit Limit?
Beim Traden kann man aber nicht nur versuchen, seine Verluste mit Hilfe von Stop Kursen zu begrenzen, vielmehr gibt es auch die Möglichkeit, mittels Take Profits seine Gewinne abzusichern. Dazu setzt man an einer bestimmten Stelle im Chart eine Order, um die Position mit einem bestimmten Gewinn zu schließen. Zum Beispiel könnte man sich beim Handel mit dem Euro / US Dollar vornehmen, seine Trades immer dann automatisch zu schließen, wenn man 20 Pips im Gewinn ist. Zwar könnte der Kurs auch weiter steigen und man würde in diesem Fall auf den zusätzlichen Gewinn verzichten. Auf der anderen Seite ist man aber davor geschützt, dass der Kurs fällt und damit die bereits angelaufenen Gewinne wieder zu Nichte gemacht würden. Insgesamt sollte man darauf achten, dass sich der erwartete Gewinn in einem günstigen Verhältnis zum möglichen Verlust befindet. Dieses Verhältnis wird dabei auch als Chance Risiko Verhältnis bezeichnet. Als Faustregel sollte dabei die Chance immer größer sein als das Risiko. Wir empfehlen dabei, dass der erwartete Gewinn in etwa doppelt so groß wie der mögliche Verlust ist. Dies ist notwendig, da man an der Börse nicht immer gewinnen kann und daher auch Verlusttrades erleiden wird. Diese müssen dann durch höhere Gewinntrades ausgeglichen werden. Abschließend möchten wir kurz darauf hinweisen, dass es auch bei Take Profits die Möglichkeit gibt, Limit Orders zu verwenden.
2. Sinnvoller Einsatz von Stop Loss und Take Profit: Wo sollte man Stop Kurse und Take Profits setzen?
Im Folgenden werden wir darauf eingehen, welche Möglichkeiten es gibt, Stops und Take Profits sinnvoll zu setzen. Dabei werden wir zuerst die Frage beantworten, warum es unserer Meinung nach sehr wichtig ist, Stop Kurse beim Trading zu verwenden. Auch werden wir erläutern, wie ein Trend aufgebaut ist. Denn mit diesem Wissen fällt es einem dann deutlich leichter, zu entscheiden, wo man den Stop Kurs am sinnvollsten setzen sollte.
2.1 Warum sollte man einen Stop Loss setzen?
Die meisten Trader, die an der Börse Geld verdienen, verwenden bei ihrer täglichen Arbeit Stop Kurse. Daher ist man auch als Anfänger gut beraten, diesem Beispiel zu folgen. Dies hat folgenden Grund: An der Börse geht es immer nur um Wahrscheinlichkeiten. Wenn man zum Beispiel im Chart einen Aufwärtstrend (siehe unten) identifiziert hat, so besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich der Trend fortsetzen wird. Man kann daher versuchen, einen Trade in Trendrichtung zu eröffnen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass sich der Kurs in eine ganz andere Richtung entwickeln wird. In diesem Fall ist es dann sinnvoll, den Trade zu schließen. Denn die ursprüngliche Annahme, dass ein Aufwärtstrend vorliegt, ist nicht mehr gegeben. Gerade als Anfänger macht man dabei leider oftmals den Fehlern, die Position nicht zu schließen. Denn man hofft, dass der Kurs wieder drehen wird. Je weiter man dann in den Verlust läuft, desto schwieriger wird es, sich von dem Trade zu trennen. Denn niemand möchte gerne seinen Verlust realisieren und dabei eingestehen, dass man „versagt“ hat. Wer allerdings schon über mehr Erfahrung beim Forex Trading verfügt, der wird Stop Kurse verwenden und damit einen Trade, der in den Verlust läuft, schnell schließen. Denn man weiß, dass Verluste beim Trading zwangsläufig dazu gehören. Es ist daher besser, den Verlust zu realisieren und nach einer neuen Trading Gelegenheit im Chart Ausschau zu halten. Wir empfehlen daher dringend, einen Stop Kurs zu setzen, sobald man einen Trade eröffnet hat.
2.2 Wie ist ein Trend aufgebaut?
Nun stellt sich die Frage, wo man den Stop Kurs setzen sollte. Eine Möglichkeit besteht darin, dass man immer eine bestimmte Anzahl an Pips als Stop verwendet. So könnte man zum Beispiel die Regel haben, immer 10 Pips als Stop Kurs einzutragen. Allerdings funktioniert es unserer Erfahrung nach besser, wenn man anstelle von starren Regeln die Stop Kurse anhand der aktuellen Chart Situation setzt. Dafür bietet es sich an, Trends zu verwenden. Daher werden wir im Folgenden kurz erläutern, wie ein Trend aufgebaut ist. Insgesamt kann man dabei drei Arten von Trends unterscheiden:
- Aufwärtstrends
- Abwärtstrends
- Seitwärtstrends
Für das Trading eignen sich vor allem Aufwärts- und Abwärtstrends. Dabei besteht ein Trend immer aus zwei Phasen, nämlich der Bewegung und der Korrektur. Während die Bewegung häufig schnell und dynamisch abläuft, ist bei einer Korrektur oftmals das Gegenteil zu beobachten. Von einem Aufwärtstrend spricht man dabei, wenn der Kurs höhere Hochs und höhere Tiefs ausbildet. Demgegenüber handelt es sich um einen Abwärtstrend, wenn der Kurs tiefere Tiefs und tiefere Hochs markiert. Was dies genau bedeutet, werden wir sogleich anhand eines Beispiels veranschaulichen. Trends können dabei auch gebrochen werden. Bei einem Aufwärtstrend ist das zum Beispiel der Fall, wenn der Trend unter das letzte höhere Tief fällt. In diesem Fall sollte man dann die Position schließen, da sich die Annahme, es liege ein Aufwärtstrend vor, als falsch erwiesen hat. Dieser Punkt ist daher auch ideal dafür geeignet, seinen Stop Loss zu setzen. Wie man sieht, ergibt sich die Position für den Stop Kurs dabei aus dem Chart selbst.
3. Beispiel für das sinnvolle Setzen von Stop Loss und Take Profit
Das theoretische Wissen um den Trendaufbau werden wir uns nunmehr für das Forex Trading zu Nutze machen. So werden wir mit dem Währungspaar Euro / US Dollar auf einer kleinen Zeiteinheit handeln. Unsere Strategie sieht dabei vor, dass wir nach Aufwärtstrends im Chart Ausschau halten. Sobald wir einen solchen Trend gefunden haben, warten wir ab, bis sich der Kurs in der Korrekturphase befindet. Sodann werden wir einen Trade in Trendrichtung eröffnen und gleichzeitig einen Stop Kurs setzen. Wir beobachten daher den Chart: Der Kurs befindet sich zunächst bei 1,2000 Pips und steigt sodann zügig um 20 Pips auf 1,2020 Pips (neues Hoch). Danach beginnt der Kurs langsam zu fallen und stabilisiert sich schließlich im Bereich von 1,2010 Pips (neues höheres Tief). Nach einer gewissen Zeit dreht der Kurs wieder und steigt sehr schnell um 30 Pips auf ein neues Hoch bei 1,2040 Pips. Mit dem Überschreiten des alten Hochs bei 1,2020 Pips hat der Kurs ein neues höheres Hoch markiert, so dass wir von einem Aufwärtstrend sprechen können. Danach setzt wiederum die Korrektur ein und der Kurs fällt um 15 Pips auf 1,2025 Pips. In diesem Bereich eröffnen wir einen Trade in Trendrichtung, da wir davon ausgehen, dass der Kurs wieder um 20 oder 30 Pips steigen wird. Sollte der Kurs allerdings unter das vorangegangene höhere Tief bei 1,2010 Pips fallen, so wäre damit der Aufwärtstrend gebrochen. Daher setzen wir den Stop Kurs genau an diesem Punkt. Unser Risiko beträgt daher ungefähr 15 Pips. Da wir einen Gewinn von 20 oder 30 Pips anpeilen, wäre es auch sinnvoll, einen Take Profit bei 1,2045 bzw. 1,2055 Pips zu setzen.
4. Fazit: Beim Forex Trading sollte man unbedingt Stop Loss und Take Profit verwenden
Wie gezeigt, ist es beim Forex Trading sehr empfehlenswert, Stop Kurse zu verwenden. Denn die Kurse an der Börse können sich oft anders entwickeln, als man es sich wünscht. In diesem Fall sollte man daher seinen Trade unbedingt schließen. Denn es ist besser, einen kleinen Verlust zu erleiden, als einen Trade laufen zu lassen und darauf zu hoffen, dass der Kurs wieder steigen wird. Denn je weiter die Position in den Verlust läuft, desto schwieriger wird es, den Trade zu schließen. Denn man möchte dann unter keinen Umständen den Verlust realisieren, weil man sich dadurch wie ein „Versager“ fühlt. Damit so eine Situation nicht entstehen kann, sollte man daher von vorneherein einen Stop Kurs setzten. Dann wird der Trade automatisch geschlossen und man kann sich sodann auf die Suche nach einer neuen Tradinggelegenheit machen. Es ist dabei wichtig, dass man „normale“ Stop Loss Orders und keine Limit Orders verwendet. Zwar besteht dort immer das Risiko der slippage. Dies ist aber bei weitem das kleinere Übel im Vergleich zu der Situation, dass die Position nicht geschlossen wird und immer weiter in den Verlust läuft. Um Stop Kurse richtig zu setzten, kann man sich das Wissen um den Trendaufbau zu Nutze machen: An der Stelle, wo der Trend gebrochen wird, sollte man auch den Stop Kurs setzen. Beim Setzen von Take Profits empfehlen wir, das Chance Risiko Verhältnis zu beachten und daher nur solche Trades einzugehen, bei denen der erwartete Gewinn die möglichen Verluste übersteigt. Insgesamt raten wir dazu, beim Forex Trading vorsichtig zu agieren und nie zu hohe Risiken einzugehen.