Stop Out Level beim Forex – Stop-Loss zur Begrenzung von Verlusten nutzen!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021
Ein Stop-Out-Level in Forex ist ein bestimmter Punkt, an dem alle aktiven Positionen eines Händlers auf dem Devisenmarkt automatisch von seinem Broker geschlossen werden, da seine Margen sinken. Offene Positionen werden nicht mehr gehalten und geschlossen. Es gibt für Trader auch verschiedene Möglichkeiten, wie sie Stop-Loss-Orders richtig platzieren und für ihren Trading-Vorteil nutzen können. Die Stop-Loss-Aufträge sind zudem ein effektvolles Mittel für das Risikomanagement zur Verlustbegrenzung. Wie das genau funktioniert, zeigen wir.
- Stop-Loss kann zur Begrenzung von Verlusten genutzt werden
- Trader können Stops und Take Profit bestenfalls mit Demokonto üben
- Stop Out Level und Margin unterscheiden sich bei Brokern
- Volatilität am Devisenmarkt mithilfe von Stop-Loss-Aufträgen noch besser nutzen
Was ist Stop Out – was ist das?
Stop Out bzw. Stop Out Level – dieser Begriff kommt bei der Ausführung einer Stop-Loss Order zum Einsatz. Verwendet wird er, wenn ein Trade unerwartet einen Stop-Loss- Punkt erreicht und der Trader einen Verlust generiert. Es gibt aber auch die Möglichkeit für Anleger, dass sie mit gezielten Aufträgen strategisch das Risikomanagement umsetzen und die Verluste damit begrenzen können. Stop-Loss-Aufträge sind eine effektive Strategie zur Begrenzung potenzieller Verluste, können aber in Zeiten hoher Volatilität unerwartet ausgeführt werden. Oftmals wird der Begriff Stop-Out in einer negativen Bedeutung verwendet, wenn die Position eines Traders unerwartet verkauft wird. Händler können gestoppt werden, während sie entweder Long oder Short in irgendeiner Art von Wertpapier sind, wo Stop-Loss-Orders platziert werden können. Dies wird oft von Daytradern an den Aktien- und Index-Futuresmärkten verwendet.
Stop Out Beispiel
Um besser zu veranschaulichen, worum es bei Stop Loss Trades geht, haben wir uns ein Beispiel aus der Praxis gesucht. Angenommen, ein Daytrader eröffnet eine Forex-Position zu einem Preis von 100 USD und setzt einen Stop-Loss bei 98 USD sowie einen Take-Profit bei 102 USD. Aufgrund von negativen Meldungen am Devisenmarkt bewegt sich der Preis bis auf 95 USD deutlich nach unten. Da allerdings der Trader aufgrund des Stop-Losspunktes bei 98 USD gestoppt worden ist, werden die Verluste nicht so hoch ausfallen, denn die Position wäre bereits bei 98 USD geschlossen.
Stop-Loss-Order: das sollten Trader wissen
Wie können die Anleger die Stop-Loss-Aufträge überhaupt auslösen? Grundsätzlich sollen die Stop-Loss-Orders den Verlust eines Anlegers bei der Eröffnung einer Position begrenzen. Gerade, wer bei einem volatilen Markt handelt, läuft Gefahr, dass seine Verluste zu groß werden. Andererseits können Anleger die Volatilität eines Marktes aber auch nutzen, um überaus große Gewinne zu generieren. Genau dieser Anreiz ist es, weshalb viele Trader trotz des erhöhten Risikos in volatilen (Devisen-)Märkte investieren. Wer jedoch einige Tipps beachtet, kann die Verluste begrenzen, unter anderem durch die Stop-Loss-Orders.
So funktionieren Stop-Loss-Orders
Eine Stop-Loss-Order nimmt die Emotion aus den Handelsentscheidungen heraus und kann nützlich sein, wenn Trader die Position nicht permanent beobachten können. Die Ausführung ist jedoch nicht garantiert, insbesondere in Situationen, in denen der Handel mit den Devisen oder anderen Finanzinstrumenten zum Stillstand kommt oder Kurslücken entstehen. Eine Stop-Loss Order kann auch als „Stop Order“ oder „Stop Market Order“ bezeichnet werden. Wenn ein Anleger eine Stop-Loss-Order für eine Long-Position verwendet, wird eine Marktorder zum Verkauf ausgelöst, wenn die Aktie unter einem bestimmten Preis gehandelt wird. Die Order wird dann mit dem nächsten verfügbaren Preis ausgeführt. Diese Art von Order funktioniert effizient in einem geordneten Markt. Wenn der Markt jedoch schnell fällt, können Anleger eine Order weit unter ihrem Stop-Loss-Auftragspreis erhalten.
Margin Call vs. Stop Out Level
Worin besteht der Unterschied zwischen dem Margin Call und dem Stop Out Level? Wer in Devisen investiert, wird bei den meisten Brokern mit einem Hebel (für private Anleger maximal 1:30) agieren können. Für Trader ist dies komfortabel, denn sie benötigen für ihr Investment nicht wirklich das gesamte Kapital, sondern lediglich einen geringen Teil. Genau diese Situation wird als Margin-Handel bezeichnet.
Margin und Stop Out Level: Unterschiede
Damit das Verständnis noch leichter möglich wird, haben wir uns einige Beispiel in der Praxis angesehen und nutzen dafür einen Hebel von 1:100 (wird der Praxis für institutionelle Anleger beispielsweise angeboten). Wer einen Hebel dieser Größe nutzen möchte, hat beim Broker meist eine Margin von einem Prozent, was wiederum bedeutet, dass ein Prozent des Positionsinvestments als Eigenkapital hinterlegt werden muss. Bei den Brokern kann es aber Unterschiede zwischen dem Margin Call sowie dem Stop Out Level geben. Der Margin Call kann beispielsweise bei 20 Prozent und ein Stop-Out Level bei 10 Prozent liegen. Sinkt das Konto Kapital auf 20 Prozent beim Broker, würde der Margin Call ausgelöst werden. Die Positionen werden beim Broker entweder geschlossen oder die Anleger darüber informiert, um die Mindestmargenanforderung zu erfüllen. Erfolgt keine Reaktion durch die Trader, kann das Eigenkapital in unserem Fall noch bis auf 10 Prozent sinken, um das Stop Out Level zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt schließt der Broker die Positionen, sodass die Trader die Mindestmargenanforderung erfüllen.
Praxisbeispiele für Stop Out vs. Margin Call – die Unterschiede erklärt
Trader haben beim Broker ein Konto mit 50 Prozent Margin Call Level sowie 20 Prozent Stop-Out Level. Das Guthaben liegt bei 10.000 Euro und die Position wird mit einer Marge von 1.000 Euro eröffnet. Wenn der Verlust auf der Position 9.500 Euro erreicht, wird es einen Margin Call geben. Warum? Die Brechung ist ganz einfach: 10.000 Euro – 9.500 Euro = 500 Euro, was 50 Prozent der verwendeten Marge entspricht. Erreicht der Verlust der Position 9.800 Euro, wird das Stop-Out Level ausgelöst (10.000 Euro – 9.800 Euro = 200 Euro, was 20 Prozent der verwendeten Marge beträgt).
2. Beispiel für Stop Out vs. Margin Call
Trader haben bei einem Broker investiert, der 200 Prozent Margin Call und 100 Prozent Stop-Out-Level Handelskonditionen aufweist. Der Kontostand beträgt 1.500 Euro und die Position wird mit einer Marge von 200 Euro eröffnet. Steigt der Verlust der Position auf 1.100 Euro, wird der Margin Call ausgegeben (1.500 Euro – 1.100 Euro = 400 Euro, was 200 Prozent der Marge entspricht). Ist der Verlust auf 1.300 Euro gestiegen, wird die Position mit Stop-Out geschlossen (1.500 Euro – 1.300 Euro ist es 200 Euro, was 100 Prozent der Marge entspricht).
3. Beispiel für Stop Out vs. Margin Call
Nehmen wir an, ein Trader hat ein Konto mit 5.000 Euro und der Broker hat einen Margin Call von 150 Prozent sowie ein Stop-Out-Level von 100 Prozent. Der Anleger eröffnet eine Position mit einer Marge von 1.000 Euro. Der Margin Call wird ausgelöst, wenn die Verluste bei 3.500 Euro liegen würden. Das Stop-Out-Level wäre bei 4.000 Euro Verlusten erreicht. Wenn Trader jedoch einen größeren Handel eröffnen und ihre gesamte Kontogröße von 5.000 Euro als Marge verwenden, erhalten sie sofort einen Margin Call. Da der Stop-Out 100 Prozent beträgt, werden Anleger dann nicht einmal in der Lage sein, diese Position zu eröffnen, oder andernfalls würde sie sofort geschlossen werden, da mindestens 5.000 Euro Eigenkapital auf dem Konto gehalten werden müssen.
Tipps für die Praxis
1. Tipp: Die Höhe der für die Positionspflege verwendeten Marge hängt nicht von der Stop-Out-Ebene ab. Es hängt nur von der Handelsgröße, dem Leverage sowie den Margenanforderungen des Brokers ab. Bei normalen Forex-Handelsgeschäften ist es in der Regel nur die Handelsgröße geteilt durch den Leverage. Zum Beispiel, 0,1 Lot auf EUR/USD bei 1,1000 mit 1:100 Hebelwirkung erfordert 0,1 × 100000 × 1,1000 ÷ 100 = 110 USD Marge.
2. Tipp: Die Mechanismen Margin Call und Stop-Out verhindern nicht vollständig die Möglichkeit, dass ein Kontostand aufgrund der Verluste aus offenen Handelspositionen negativ wird. In seltenen Fällen ist es möglich, dass eine solche Situation (wenn der Kontostand unter 0,00 Euro fällt) im Devisenhandel auftritt. Ein Beispiel aus der Praxis vom 15. Januar 2015 zeigt es deutlich: Damals führte die Schweizer Frankenlücke dazu, dass EUR/CHF-Positionen Hunderte von Punkten unter den Stop-Losses schlossen und Stop-Outs scheiterten.
3. Tipp: Angehende Anleger haben es gerade bei den ersten Trading-Schritten und der Definition von Stopp-Losses nicht immer ganz leicht, da die nötige Erfahrung und häufig auch das geeignete Grundlagenwissen dazu fehlen. Deshalb ist es gerade für diese Art von Anleger empfehlenswert, wenn sie zunächst Erfahrungen mit virtuellem Guthaben sammeln und dafür bestenfalls ein kostenloses Demokonto nutzen. Angeboten wird es bei zahlreichen Brokern in Kombination mit umfangreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese umfassen häufig nicht nur Trading-Grundlagen, sondern auch Erklärungen zu Handelsstrategien, dem Risikomanagement und vielem mehr. Wer möchte, kann sich auch bei Social Trading Plattformen umschauen und beispielsweise vom Wissen der Community partizipieren oder sogar vollständige Portfolios kopieren. Auf diese Weise können die Anleger mit eigenem Kapital investieren und die Trading-Ideen erfahrener Anleger nutzen, wenngleich dies allein noch keine 100-prozentige Gewinngarantie mit sich bringt.
Forex-Risikomanagement: So begrenzen Anlegerverluste und nehmen Gewinne mit
Trader können mit einem guten Risikomanagement Gewinne bei dem Handel mit Devisen mitnehmen sowie Verluste begrenzen. Die Stop-Loss-Aufträge gehören dazu. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, um das Risikomanagement effektvoll umzusetzen. Trading-Erfahrung und die eigene Risikobereitschaft spielen diesbezüglich eine wesentliche Rolle.
Risikotoleranz bestimmen
Jeder Trader hat eine individuelle Toleranz, was das Risiko anbelangt. Bevor die Investoren eine Position eröffnen, ist die Bestimmung der individuellen Risikotoleranz vorteilhaft. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: Wie viel kann und will ich überhaupt investieren und welche Verluste kann ich mir leisten? Gemessen an der Risikobereitschaft wird dann die Position eröffnet. Allerdings neigen gerade angehende Trader häufig dazu, sich zu überschätzen und folglich zu hohe Risiken einzugehen. Die Absicherung (u. a. Stop-Loss) ist deshalb ein Muss.
Verwendung der richtigen Lot-Größen
Natürlich können Anleger beim Investment einen möglichst hohen Hebel nutzen, um in Devisen zu investieren. Die richtige Lot-Größe spielt jedoch eine wesentliche Rolle, denn Mini-Lot-Trades mit einem zu großen Hebel können zu riskant sein. Für angehende Anleger empfiehlt es sich daher, zunächst klein zu beginnen, um mehr Flexibilität bei ihrer Trade-Verwaltung zu haben und das Risiko besser überblicken zu können. Mit steigender Trading-Erfahrung kann dann auch die Lot-Größe Schritt für Schritt ansteigen.
Berücksichtigung von Währungskorrelationen
Da Währungen paarweise bewertet werden, ist es wichtig, zu verstehen, dass Währungen miteinander verbunden oder korreliert sind. Das Wissen über Forex-Korrelationen wird Anlegern helfen, das Risiko des Forex-Portfolios besser zu kontrollieren, indem sie die Gesamtrisiken reduzieren. Die Korrelation stellt ein Maß dafür dar, wie sich ein Vermögenswert im Verhältnis zu einem anderen entwickelt. Wenn zwei Vermögenswerte positiv korreliert sind, bedeutet dies, dass sie dazu neigen, sich in dieselbe Richtung zu entwickeln, während sie, wenn sie negativ korreliert sind, sich in entgegengesetzte Richtungen entwickeln.
Korrelationen beim Trading vorteilhaft nutzen
Möchten Anleger Währungskorrelationen beim Trading nutzen, sollten sie es vermeiden, mehrere Positionen zu eröffnen, die sich gegenseitig aufheben. Wenn Anleger beispielsweise auf EUR/USD und USD/CHF kaufen, können sie erwarten, dass sich beide Währungspaare in entgegengesetzte Richtungen entwickeln – was fast so ist, als hätten sie keine Handelsposition auf dem Konto. Warum ist das so? Da der USD einmal als Basiswährung (USD/CHF) und einmal als Notierungswährung (EUR/USD) verwendet wird. Das bedeutet, dass, wenn der USD gegenüber seinen Hauptpartnern stärker wird, der EUR/USD sinkt, während der USD/CHD steigt – und die Entwicklung eines Wechselkurses die des anderen somit aufhebt.
Keine Position mit gleicher Basiswährung eröffnen
Wenn Anleger beispielsweise bei EUR/USD, AUD/USD und GBP/USD long gehen, können sie erwarten, dass diese Währungspaare positiv korreliert sind, da sie alle dieselbe Kurswährung, den USD, haben. Möchten Anleger in die sogenannten Rohstoffwährungen investieren, sollten sie auf die entsprechenden News am Markt achten, denn in der Regel bestimmt der Rohstoffpreis auch den Währungspreis der Rohstoffwährungen.
Fazit: Stop-Out-Level unterstützen Anleger beim Risikomanagement
Die Stop-Out-Level sind für Anleger und Broker gleichermaßen wichtig. Sie helfen dabei, die Anleger vor zu hohen Verlusten zu schützen. Als wesentlicher Bestandteil einer guten Anlagestrategie darf das Risikomanagement bei keinem Devisenhandel fehlen. Mit einer Stop-Loss Position können Anleger ihre Verluste begrenzen und mit Take-Profit Gewinne schnell mitnehmen. Gerade in volatilen Marktphasen sind solche Absicherungen besonders wichtig. Angehende Trader sollten darauf achten, dass das eigene Risiko nicht zu optimistisch eingeschätzt wird. Aufgrund der fehlenden Erfahrung oder Kenntnis des Devisenmarktes neigen gerade diese Anleger häufig dazu, sich zu überschätzen und vergessen sogar die Absicherung des Risikos. Damit genau das nicht passiert, ist die Übung mit einem Demokonto empfehlenswert, was von vielen Brokern angeboten wird. eToro, die wohl bekannteste Social Trading Plattform, bietet sogar noch mehr: das Schwarmwissen der Community, die Copy Portfolios sowie einen umfangreichen Weiterbildungsbereich (gratis), um sich mit dem Risikomanagement und Anlagestrategien vertraut zu machen.