Was beeinflusst Aktienkurse? – Die Einflüsse auf den Kurs der Aktien aufgezeigt!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 18.01.2021
Anleger investieren aus unterschiedlichen Gründen in Aktien. Einmal kann der Grund sein, dass sie sich durch die Unternehmensbeteiligung das Anrecht auf eine jährliche Dividendenausschüttung sichern möchten. Diese Aktien werden meist über viele Jahre im Depot behalten. Daneben ist es das Ziel vieler Anleger, Aktien möglichst günstig zu kaufen und anschließend möglichst teuer wieder zu verkaufen. Bei dieser Vorgehensweise können Aktien sowohl kurzfristig als auch über einen längeren Zeitraum im Depot gehalten werden.Der Preis einer Aktie – und damit auch der Wert eines Unternehmens – wird an der Börse durch den Aktienkurs zum Ausdruck gebracht. Dieser unterliegt ständigen Änderungen. Aber was beeinflusst die Aktienkurse?
Damit Anleger wissen, wie sie eine solche Strategie möglichst erfolgreich anwenden können, finden Interessierte nachfolgend alle Informationen dazu, wie Aktienkurse entstehen und durch welche Faktoren sie beeinflusst werden.
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Bekanntermaßen werden die Aktienkurse durch Angebot und Nachfrage gebildet. Wenn ein Anleger eine Aktie von Unternehmen A für 20 Euro kaufen und ein anderer diese Aktie für 20 Euro verkaufen möchte, beläuft sich der Aktienkurs folgerichtig auf exakt 20 Euro. Dabei handelt es sich allerdings um eine sehr vereinfachte Darstellung des Aktienhandels. In der Realität ändert sich der Kurs der am häufigsten gehandelten Unternehmen im Sekundentakt. Sämtliche Kauf- und Verkaufsangebote gehen mittlerweile auf dem elektronischen Weg in den Handelssystemen der großen internationalen Finanzmärkte ein, wo Käufer und Verkäufer zusammengeführt werden.
Der klassische Parketthandel ist hingegen bedeutungslos geworden. Am Prinzip, dass der Aktienkurs steigt, wenn mehr Kaufinteressenten als Verkäufer vorhanden sind, hat sich über all die Jahre jedoch nichts geändert. Umgekehrt fällt der Aktienkurs, wenn mehr Marktteilnehmer verkaufen als kaufen möchten. Daneben existieren einige weitere Faktoren, die neben Angebot und Nachfrage einen Einfluss auf den Aktienkurs besitzen.
Zum Beispiel kann dieser erheblich durch die allgemeine Wirtschaftslage geprägt werden. Selbst Unternehmen, die beispielsweise von der weltweiten Finanzkrise 2008 nicht direkt betroffen waren, mussten teilweise erhebliche Kursverluste hinnehmen. Nicht wenige Aktien verloren gar bis zu 90 Prozent ihres Wertes. Arbeitslosenstatistiken, Konsumverhalten der Verbraucher oder die Stimmung in der Exportwirtschaft – nur einige von vielen Konjunkturdaten, die regelmäßig veröffentlicht werden und ebenfalls den Aktienkurs beeinflussen können. In dieser Hinsicht ist der Wirtschaftskalender in wichtiges Hilfsmittel für viele Anleger. Dieser zeigt an, wann die genannten Daten veröffentlicht werden und wie diese sich auswirken können.
Was beeinflusst die Aktienkurse besonders stark? Einige Konjunkturdaten können sich unterschiedlich stark auf einzelne Unternehmen auswirken und müssen nicht zwingend den Gesamtmarkt beeinflussen. Dies zeigt unter anderem ein Blick zurück in das erste Halbjahr 2018. In diesem Zeitraum verloren die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften, zusammengefasst im Deutschen Aktien Index (DAX), gemeinschaftlich etwa 4,4 Prozent ihres Gesamtwertes. Innerhalb des Index klaffte jedoch eine große Lücke zwischen der besten Aktie, die ein Plus von 19 Prozent aufweisen konnte, und der Aktie mit dem größten Kursverlust. Dieser belief sich auf etwa 43 Prozent.
Der Aktienkurs kann demnach also auch durch den allgemeinen Zustand einer Aktiengesellschaft beeinflusst werden. Wenn diese im Vergleich zu direkten Konkurrenten beispielsweise deutlich schlechter dastehen, wirkt sich dies negativ auf den Aktienkurs aus. Überschuldung, Verluste im zurückliegenden Geschäftsjahr oder ein wenig zukunftsträchtiges Geschäftsmodell können den Wertverlust begünstigen. Auf der anderen Seite wirkt es sich positiv auf den Aktienkurs aus, wenn die Aktiengesellschaft ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell verfolgt, eine hohe Eigenkapitalquote aufweist und zuletzt Gewinne verzeichnen konnte.
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Wer bereits seit einiger Zeit an den Finanzmärkten aktiv ist, wird bereits gelernt haben, dass die Märkte selten rational reagieren. Die häufigsten emotionalen Triebfedern für Anleger an der Börse sind Gefühle wie Angst und Gier. Wer Angst hat, sein in Aktien investiertes Vermögen mit der nächsten schlechten Nachricht zu verlieren, verkauft zur Sicherheit vorher seine Unternehmensanteile.
Wenn es sich dabei um eine erhebliche Menge an Aktien handelt, kann es jedoch exakt dieser Schritt sein, der einen Kursverlust hervorruft. Denn große Aktienverkäufe rufen stets die vielen kleinen Privatanleger auf den Plan, die in der Folge ebenfalls ihr Vermögen sichern möchten und den Kurs durch weitere Verkäufe drücken. Deren Annahme ist, dass ein Großinvestor möglicherweise bereits Informationen besitzt, die den Kurs in kurzer Zeit abstürzen lassen und die der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt sind.
Die Angst, einen Gewinn zu verpassen, hat in der Vergangenheit außerdem bereits den einen oder anderen Boom ausgelöst. Ein solcher zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Anleger bereit sind, immer noch höhere Summe für eine Aktien – oder ein anderes Finanzmarktprodukt – zu bezahlen. Diese Bereitschaft beruht jedoch einzig und allein auf der Annahme, dass sie in den kommenden Stunden, Tagen oder Wochen einen anderen Anleger finden werden, der bereit ist, einen noch höheren Preis zu bezahlen.
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