Robinhood: Mit Defizit an den NASDAQ
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 09.07.2021
Der Neobroker Robinhood hat sich in wenigen Jahren zu einer beachtlichen Größe am Markt entwickelt. Das Unternehmen kann schon jetzt einen Wert von rund 10 Mrd. US Dollar vorweisen und verwaltet mehr als 82 Mrd. US Dollar an Kundeneinlagen. Mit dem Gang an die Börse, besser gesagt die Tech-Börse NASDAQ, erhofft sich der Broker erhebliche Kapitalaufnahmen – sollte sich der Optimismus bewahrheiten, könnte Robinhood seinen Wert verdoppeln oder verdreifachen. Unterstützung erhält der Anbieter bei seinem Vorhaben von Goldman Sachs und JP Morgan, doch obwohl Kleinanleger das FinTech lieben, sind Kritiker nicht rundum begeistert.
- Börsengang bei Robinhood steht kurz bevor
- FinTech strebt NASDAQ-Listing an
- Bekannte Investment-Banken unterstützen
- Kleinanleger nutzen das Angebot bei Robinhood gern
Robinhood: Mit Fokus auf Kleinanlegern zum Erfolg
Robinhood ist ein sogenannter Neobroker. Das FinTech ist erst seit sechs Jahren am Markt, doch seit der Unternehmensgründung 2015 ist Robinhood rasch gewachsen. Das Anliegen des Anbieters ist es, den Wertpapierhandel kostenlos und intuitiv zu gestalten. Vor allem bei Kleinanlegern kommt das Konzept gut an. Sie können bei Robinhood Erfahrungen mit dem Aktienhandel machen, haben aber auch Zugriff auf ETF und Optionen und seit neuestem auch Kryptowährungen. Die steigende Beliebtheit von Robinhood wirft ein Schlaglicht darauf, was sich private Anleger wünschen: intuitive Finanzapps und möglichst geringe oder gar keine Provisionen für den Broker.
Wer ein Depot bei Robinhood einrichten möchte, kann das im Handumdrehen erledigen, und danach sofort den Handel mit Werten aus dem breiten Handelsangebot des Brokers aufnehmen. Sogar der Marginhandel ist möglich, wenn sich Nutzer für ein Premium-Konto bei dem Broker entscheiden. Und Robinhood hat weitere ehrgeizige Pläne. So will sich der Broker eigene Allokationen bei Börsengängen sichern. Solche Kontingente würden den Kunden des FinTechs Zugriff auf frisch emittierte Aktien zu besonders günstigen Konditionen bieten – die sonst institutionellen Marktteilnehmern vorbehalten sind. Daher auch der geplante Börsengang von Robinhood – bereits hier will das Unternehmen das geplante Angebot realisieren. Doch der schon seit Wochen erwartete Erstverkauf der Robinhood Aktie lässt noch auf sich warten.
FINRA Vergleich soll den Weg an die Börse ebnen
Eigentlich scheint der Zeitpunkt nicht gerade günstig, denn während der ersten drei Monate des laufenden Jahres verbuchte Robinhood rote Zahlen. Trotzdem fühlt sich das Unternehmen im Aufwind. Soeben wurde ein Vergleich mit der US-amerikanischen Finanzaufsicht FINRA geschlossen, der Robinhood an die 70 Mio. US Dollar kostet. Abgestraft wurde der Broker wegen verschiedener Kritikpunkte – darunter mutmaßlich missverständliche Information der Kunden und nach Ansicht der Aufsicht zu wenig effektiver Kontrollmechanismen beim Handel von Optionen, die für Kleinanleger ein risikoreiches Geschäft darstellen. Auch „technische Störungen“, mit denen Anlegern beispielsweise nach dem Squeeze Out der Gamestop Aktie der Zugriff auf das Handelskonto verwehrt wurde, bemängelte die FINRA. Sämtliche Vorwürfe sind mit dem Vergleich aus der Welt. Für Robinhood kann es nun an den NASDAQ gehen.
Jetzt zum Testsieger eToro!Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Bewertung von Robinhood: Sind 40 Mrd. US Dollar realistisch?
Zum Börsengang will Robinhood den Unternehmenswert nochmals erhöht wissen – bei der letzten Kapitalaufnahmen lag die Bewertung des Brokers bei rund 30 Mrd. US Dollar, nun sollen es 10 Mrd. US Dollar mehr werden. Die Begleitbanken, nämlich Goldman Sachs und JP Morgan, sind jedenfalls Spezialisten für das Lancieren von Überfliegern.
Dabei hat Robinhood eigentlich erst 2020 erstmals Gewinne erzielt, und die fielen mit rund 7 Mio. US Dollar eher schmal aus. Dabei sind die Umsätze hoch und liegen im dreistelligen Millionenbereich – pro Quartal. Im ersten Quartal des laufenden Jahres bewegten sich die Umsätze des Brokers bei über 500 Mio. US Dollar, dabei machte das FinTech einen Verlust von fast 1,5 Mrd. US Dollar.
An der Akzeptanz liegt es nicht – die Nutzerzahlen sind während des Corona-Jahres um fast 150% gestiegen, und betrugen Anfang April 2021 etwa 18 Millionen – der Broker verwaltet inzwischen über 80 Mrd. US Dollar an Kundeneinlagen. Davon sind 65 Milliarden in Aktien investiert, bereits über 11 Milliarden in Krypto-Coins und rund 2 Milliarden in Optionen. Der Broker profitiert vom frisch erwachten Wertpapier-Interesse junger, internetaffiner Nutzer, die mithilfe des FinTechs überhaupt erst Zugang zu den Märkten erhalten. Diese Zielgruppe findet ihren Weg zu Robinhood, aber auch zu vergleichbaren Angeboten beim deutschen Broker Trade Republic und zu Smartbroker.
Geschäftsmodell hinterfragt: Wie sind die Transaktionen zum Nulltarif möglich?
Die Popularität der Neobroker stützt sich auf ein Geschäftsmodell, das auch Kritiker hat. Auf den ersten Blick ist der Handel für den Kunden umsonst, oder es fallen nominale Gebühren von 1 Euro an. Doch für den Broker ist das Ganze dennoch profitabel, die FinTechs kooperieren mit einem oder nur einigen wenigen Handelspartnern. Und die zahlen gut für das Zuführen der Kunden. Dabei haben Anleger nicht die Wahl zwischen verschiedenen Börsenplätzen und damit auch günstigeren Kursen, wie es bei konventionellen Angeboten etwa über die Hausbank der Fall ist.
Auch die Gamifizierung des Handels wird Neobrokern wie Robinhood häufig zur Last gelegt – besonders jüngere Anleger würden zum Traden animiert, ohne sich dabei über die Risiken im Klaren zu sein. Zugleich gibt es keine Kontrollmöglichkeiten, Showdowns wie im Fall der Gamestop Aktie zu verhindern – hier hatten sich Kleinanleger über ein Forum abgesprochen und die Kurse der eigentlich als Pennystock eingestuften Aktie rasant hochgetrieben.
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Der Erfolg von Robinhood und anderen Neobrokern kommt nicht von ungefähr. Dem Anbieter kommt zugute, dass private Anleger ihre Felle schwimmen sehen, was andere Anlagemöglichkeiten angeht. Festgeldkonten oder Bausparverträge lohnen sich nicht mehr, und vor allem Kleinanleger sehen immer höhere Kosten für vormals kostenlose Services ihrer Bank auf sich zukommen.
Das schmälert die Optionen für den Kapitalaufbau, egal wie bescheiden. Und wer ein wenig Kapital zur Seite legen kann, zahlt darauf prompt Strafzinsen, denn die Banken geben die ihnen in Rechnung gestellten Gebühren der EZB einfach an ihre Kunden weiter. Dass die womöglich abwandern, wird achselzuckend in Kauf genommen, denn man möchte sich vordringlich nun um Geschäftskunden kümmern.
Das lässt private Anleger, unter ihnen viele jüngere Kunden, zum Aktien- oder Marginhandel greifen. Wer sich die erforderlichen Kenntnisse aneignet, kann mit kurzzeitigen Strategien und begrenztem Einstiegskapital durchaus gute Renditen erzielen. Zu den beliebtesten Produkten im Marginhandel zählen CFDs. Sie haben nicht nur den Vorteil, im Daytrading sehr dynamisch handelbar zu sein, der Basiswert wird nicht einmal gekauft. Halter von Differenzkontrakten partizipieren lediglich an der Kursentwicklung, legen die Haltezeiten selbst fest – und handeln obendrein mit Hebeln. Trotz der Limitierungen der Hebel sind für besonders liquide Währungspaare wie EURUSD noch immer Hebelfaktoren von maximal 1:30 möglich. Für Trader bedeutet das: dreißig Mal so viel Kapital bewegen, wie man selbst hinterlegt, und auch entsprechend hohe Renditen.
Handelbar sind Aktien, aber auch Basiswerte aus allen anderen Anlageklassen, also auch Fonds oder ETF, Kryptowährungen und sogar Rohstoffe. Da CFDs long oder short gehandelt werden können, haben Trader außerdem die Möglichkeit, auch bei Abwärtstrends noch Gewinne zu erzielen. Die Vorzüge der flexiblen Kontrakte lassen immer mehr Anleger zu diesen interessanten Finanzprodukten greifen.
Die Renditen mit Hebeln steigern
Wie seriöse Broker informieren, ist allerdings auch die Spekulation mit CFDs nicht gänzlich frei von Risiken. Doch seit 2018 verhindert die Begrenzung der Hebelfaktoren eine Verschuldung der Trader, außerdem schließen seriöse CFD-Broker mit Sitz in der EU automatisch Positionen, die das Guthaben des Kunden ins Negative drücken würden. Dennoch ist Kapitalerhalt und Risikomanagement eine der ersten Anforderungen an Einsteiger, die das CFD-Trading erlernen wollen. Bei einem guten Broker wird nicht nur gewarnt, sondern Neukunden erhalten Orientierungs- und Lernhilfen.
Bildungsressourcen in verschiedenen medialen Formaten ermöglichen es dem Nutzer, sich Finanzwissen anzueignen, den Umgang mit der Handelsplattform zu erlernen und die Abläufe an den Märkten zu verstehen. Auch die Technische Analyse als Hilfsmittel und das Entwickeln erster eigener Strategien wird erklärt. Mit einem Demokonto können Anfänger ohne Risiko mit „Spielgeld“ erste eigene Trades ausführen. Bei Neobrokern sucht man derartige Bildungsressourcen jedoch vergebens – da die extrem niedrigen Kosten nur durch stark verschlankte Geschäftsprozesse möglich sind.
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Kein Neobroker, sondern ein seit Jahren aktiver und von seinen Kunden geschätzter Forex- und CFD-Broker ist unser Testsieger XTB. Der bekannte Anbieter belegt im Brokervergleich immer wieder den ersten Platz – verdientermaßen, denn XTB hebt sich, laut unseren XTB Erfahrungen, hinsichtlich der gebotenen Leistungen und der transparenten Konditionen von anderen Brokern deutlich ab.
Da der Broker international tätig ist und mehrere Standorte in europäischen Staaten unterhält, wird er gleich von mehreren Regulierungsbehörden überwacht. Interessenten gewinnen schon beim ersten Besuch der Website einen Überblick über Konten, Konditionen und Handelsangebot. Der Broker wendet sich mit seinem Schulungsangebot und dem Demokonto an Einsteiger, hat aber auch versierten Tradern viel zu bieten.
Handelbar sind tausende von Werten, neben dem Forex- und CFD-Trading sind echte Aktien und ETF handelbar, und zwar über hochwertige Handelsplattformen wie den MetaTrader oder die xStation. Ein kompetenter deutscher Support beantwortet Rückfragen der Kunden. XTB erweist sich im Brokertest mit seinen Vorzügen immer wieder als ideale Anlaufstelle für Einsteiger ebenso wie für Fortgeschrittene.
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