Trade of the Week – an nur einem Tag 320 € im DAX gewinnen
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 09.07.2019
Die vorangegangene Handelswoche begann für die meisten Trader mit einer großen Überraschung. So eröffnete der DAX mit einer Kurslücke (Gap) von über 200 Punkten. Für den Trader stellt sich in einer solchen Situation regelmäßig die Frage, wie man ein solches Gap handeln kann. Daher werden wir uns im Rahmen des Trade of the Week genauer mit dem deutschen Leitindex beschäftigen. Außerdem kommen wir in diesem Zusammenhang auch darauf zu sprechen, wie man die Kurslücke nutzen konnte, um lukrative Trades mit kleinem Risiko zu eröffnen.
- DAX Analyse auf der größeren Zeiteinheit (1 Stunden Chart)
- Trade of the Week: 320 € Gewinn beim DAX Trading
- Genutzte Methoden für die technische Analyse: Kerzenmuster, Rechtecke und RSI Indikator
- CFD Trading mit Kurslücken (Gaps)
DAX Analyse auf der größeren Zeiteinheit (1 Stunden Chart)
Als Vorbereitung für das eigentliche Trading ist es empfehlenswert, sich zunächst die größere Zeiteinheit genauer anzusehen, um sich damit einen besseren Überblick über die aktuelle Lage im Chart zu verschaffen. Dazu ein Beispiel: Stellt man bei der Analyse des Charts fest, dass im 1 Stunden Chart aktuell ein Aufwärtstrend vorherrscht, so ist es ratsam, auf den kleineren Zeiteinheiten (zum Beispiel 5 Minuten oder 15 Minuten Chart) mit Short Positionen vorsichtig zu sein. Allerdings bedeutet dies nicht, dass man als Trader in einer solchen Situation jegliche Short Signale ignorieren muss. Einem sollte jedoch sehr wohl bewusst sein, dass man sich mit solchen Trades gegen den übergeordneten Aufwärtstrend stellt und daher die Gefahr besteht, dass der Kurs jederzeit drehen kann.
Große Kurslücke im DAX: Wie kam es hierzu?
Als Zeiteinheit für das Trading nutzen wir den 5 Minuten Chart. Daher macht es Sinn, als größere Zeiteinheit den 1 Stunden Chart zu verwenden:
Bereits auf dem ersten Blick erkennt man, dass der DAX sich auf dem 1 Stunden Chart momentan in einem Aufwärtstrend befindet. Die Definition für einen Aufwärtstrend lautet dabei folgendermaßen: Der Kurs muss höhere Hochs und höhere Tiefs ausbilden. Mit dem grünen Pfeil haben wir die bereits in der Einleitung angesprochene Kurslücke (Gap) markiert. Dieses Gap ist dadurch zustande gekommen, dass der deutsche Leitindex am Freitag, 28.06.19, bei rund 12.400 Punkten geschlossen hat. Am darauffolgenden Montag (01.07.19) eröffnete der Index jedoch über 200 Punkte höher bei rund 12.615 Punkten. Für den Trader spielt der Grund für diese Kurslücke eine eher untergeordnete Bedeutung. Wichtig ist nur, dass man in einer solchen Situation die richtigen Trading Entscheidungen trifft.
Insgesamt gibt es bei einem solchen Gap immer zwei Möglichkeiten: Entweder, man war bereits seit Freitag im DAX Long und konnte sich daher gleich zu Wochenbeginn über ein kräftiges Kursplus in Höhe von über 200 Punkten freuen. Ärgern musste man sich hingegen dann, wenn man nicht im DAX investiert war und daher diese Kursbewegung verpasst hat. Viele Trader verspüren in einem solchen Moment den starken Impuls, gleich nach Handelseröffnung Long zu gehen. Allerdings ist dies häufig unklug, da der Kurs durch die Kurslücke bereits einen sehr starken Kursanstieg hinter sich hat. Daher ist es recht unwahrscheinlich, dass es nunmehr zu weiteren Kursanstiegen kommen wird.
Kurspotenzial mit Hilfe von Rechtecken messen
Bevor man einen Trade eröffnet, ist es immer eine gute Idee, sich zunächst das mögliche Kursziel zu überlegen. Dafür kann man zum Beispiel die bei vielen Tradern beliebten „Rechtecke“ nutzen. Dies werden wir anhand des nächsten Charts veranschaulichen:
So kann man häufig beobachten, dass das Ausmaß der vorangegangenen Korrektur nach oben „gespiegelt“ wird. Dies haben wir anhand der beiden gelben Rechtecke identischen visualisiert. Mit Hilfe der Rechtecke wird deutlich, dass der deutsche Leitindex durch die Kurslücke bereits einen Großteil seines Kurspotenzials (oranger Pfeil) ausgeschöpft hat. Wie gesagt, war es daher keine gute Idee, im vorliegenden Fall einen Long Trade zu eröffnen.
Kommen wir noch einmal zurück auf diejenigen Trader, die bereits seit Freitag im DAX investiert waren. Diese konnten sich sofort nach Handelsbeginn über ein großes Kursplus freuen. An dieser Stelle ist es wichtig, sich in die Lage dieser Trader hinein zu versetzen: Viele dieser Trader werden versuchen, ihre Gewinne abzusichern und daher ihre Long Trades zu schließen. Technisch gesehen stellt dies einen Short Trade dar. Wenn daher viele Trader so handeln, so wird dies tendenziell zu fallenden Kursen führen. Aus diesem Grund kann man auch häufig das Phänomen beobachten, dass Gaps sich schließen. Allerdings ist dies bei weitem nicht immer der Fall. Außerdem kann es manchmal mehrere Tage, Wochen oder sogar Jahre dauern, bis dies geschieht.
Trotzdem bestand eine große Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Kurse nun erst einmal nicht weiter steigen werden. Die gemachten Analysen werden wir nunmehr beim Trading auf dem 5 Minuten Chart verwenden.
Trade of the Week: 320 € Gewinn beim DAX Trading
Wir wechseln daher die Zeiteinheit und suchen auf dem 5 Minuten Chart nach Signalen für profitable Trades. Wir konzentrieren uns dabei in erster Linie auf Short Signale:
Signal für die Eröffnung einer Short Position auf dem 5 Minuten Chart
Auf dem Chart erkennt man, dass bereits die erste 5 Minuten Kerze des Tages rot ist und damit für fallende Kurse spricht. Wer mutig war, konnte daher bereits diese Kerze als Signal für einen Short Trade nutzen. Häufig ist es jedoch besser, eine Bestätigung durch eine weitere Kerze abzuwarten. Im vorliegenden Fall ist auch diese rot, weshalb wir uns dafür entscheiden, nach dieser Kerze den Short Trade zu eröffnen (oranger Pfeil). Dadurch gelingt es uns, bei rund 12.603 Punkten in die Position einzusteigen.
Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, seine Trading Entscheidungen nicht nur auf ein einzelnes, sondern auf mehrere Signale zu stützen. Wir blenden uns daher zusätzlich den RSI Indikator in den Chart ein. Den RSI kann man dazu nutzen, um besser einschätzen zu können, in welcher Lage sich der Markt aktuell befindet:
Der RSI Indikator zeichnet sich dadurch aus, dass er auf einer Skala zwischen null und 100 pendelt. Wichtige Werte sind dabei vor allem 30 und 70. Denn sobald der RSI auf über 70 ansteigt, so bedeutet dies, dass wir es aktuell mit einer überkauften Marktlage zu tun haben. Dies hat zur Folge, dass man mit weiteren Long Positionen vorsichtig sein sollte, da die Gefahr besteht, dass die Kurse bald drehen werden. Aufgrund der Kurslücke notierte auch der RSI Indikator bei über 90, was eine sehr überkaufte Situation darstellte. Daher sprach auch der RSI Indikator für unseren Short Trade.
Ergebnis des Trades: Über 80 Punkte Gewinn
Tatsächlich kommt es im Folgenden zu weiteren Kursverlusten, was uns sehr freut, da wir bei dieser Bewegung mit einem Short Trade dabei sind. Allerdings ist uns klar, dass wir uns mit dieser Position gegen den vorherrschenden Aufwärtstrend stellen. Aus diesem Grund entschließen wir uns dazu, den Short Trade am Ende des Handelstages zu schließen. Für diesen Schritt sprach auch der RSI Indikator, da sich dieser nunmehr durch die gefallenen Kurse dem überverkauften Bereich annäherte.
Auf diese Weise konnte man den Trade bei etwa 12.520 Punkten schließen. Dadurch ergibt sich ein Gewinn von über 80 Punkten. Beim Handel mit einem DAX CFD entspricht dies auch einem Plus von 80 € auf dem Trading Konto. Wer schon etwas fortgeschrittener ist, konnte die Position zum Beispiel auch mit zwei oder vier DAX CFD handeln. Auf diese Weise steigt auch der Gewinn auf 160 € bzw. 320 € an.
Fazit: Kurslücken für das CFD Trading nutzen
Im Rahmen dieses Artikels sind wir insbesondere auf das Thema Kurslücken eingegangen. Wenn ein solches Gap auftritt, sollte man als Trader besonnen agieren und nicht vorschnell eine Position eröffnen. Viel wichtiger ist es hingegen, sich in die Situation der anderen Trader hinein zu versetzen. So musste man in unserem Fall damit rechnen, dass viele Händler ihre Positionen schließen würden, um damit die angelaufenen Kursgewinne zu realisieren. Wir haben daher gezielt nach Short Signalen gesucht, um von dieser Situation zu profitieren. Wie gezeigt, ist es dabei sinnvoll, mehrere Signale miteinander zu kombinieren. So war es zum einen angebracht, eine Bestätigung der ersten roten Kerze abzuwarten, bevor man einen Trade eröffnet. Zum anderen war es hilfreich, zusätzlich den RSI Indikator zu beachten. Denn dieser kann einem dabei behilflich sein, zu bestimmen, in welcher Verfassung sich der Markt befindet.
Wer das Trading mit dem DAX einmal selbst ausprobieren möchte, kann dazu auch ein Demokonto nutzen. So bieten einem mittlerweile fast alle CFD Broker die Möglichkeit, ein solches Konto kostenlos und binnen weniger Minuten zu eröffnen. Auf dem Demokonto handelt man mit virtuellem Kapital und kann auf diese Weise den Börsenhandel ohne Risiko kennen lernen. Häufig steht einem hierfür ein virtuelles Guthaben in Höhe von 10.000 € zur Verfügung. Außerdem bietet sich ein solches Demokonto dafür an, um verschiedene Strategien und Handelsstile für das CFD Trading auszuprobieren. Wer möchte, kann auf diese Weise beispielsweise auch den Handel auf unterschiedlichen Zeiteinheiten testen. Die Demophase dauert dabei erfahrungsgemäß rund 30 Tage, bei Bedarf kann dieser Zeitraum jedoch in der Regel ohne Schwierigkeiten verlängert werden.
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