Volatilität bei Optionen – Diese verschiedenen Faktoren wirken sich auf die Preisbildung aus!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 04.10.2023
Volatile Anlagemöglichkeiten bieten die Chance auf hohe Gewinne, doch besteht ein hohes Verlustrisiko. Der Handel mit Optionen ist eine solche volatile Geldanlage. Gehandelt werden kann auf verschiedene Basiswerte, beispielsweise auf ETFs, Aktien, Indizes oder Währungen. Die Option hat eine Laufzeit und einen Preis. Sie erwerben die Option zum festgelegten Preis und können am Ende der Laufzeit den Basiswert kaufen, beispielsweise Aktien. Sie sind jedoch nicht zum Kauf der Option verpflichtet, sondern Sie können die Option auch verkaufen. Einen wichtigen Einfluss auf den Wert der Option hat die Volatilität des Basiswertes. Der Wert ist umso höher, je volatiler der Basiswert ist.
- Eine Option ist umso wertvoller, je volatiler der Basiswert ist
- Optionen können auf verschiedene Basiswerte gehandelt werden
- Mit Optionen sind hohe Gewinne, aber auch hohe Verluste möglich
- Verschiedene Faktoren wirken sich auf die Preisbildung aus
Preisbildung bei Optionen
Optionen sind durch einen festgelegten Preis, eine Laufzeit und einen Basiswert gekennzeichnet. Sie können beispielsweise eine Option erwerben, um in einem halben Jahr 100 Aktien von Fresenius zu erwerben. Diese Option kaufen Sie beispielsweise für 100 Euro. Sie zahlen für die Option deutlich weniger als wenn Sie 100 Fresenius-Aktien kaufen würden. Am Ende der Laufzeit haben Sie die Möglichkeit, die Fresenius-Aktien zum vereinbarten Preis zu kaufen, unabhängig davon, wie sich der Preis der Fresenius-Aktien tatsächlich entwickelt. Steigt der Kurs der Fresenius-Aktien, können Sie die Option verkaufen und einen Gewinn erzielen. Mit einer Option können Sie sich gegen eine Preisänderung absichern.
Nicht nur der Basiswert, sondern auch die Restlaufzeit einer Option wirkt sich auf die Preisbildung aus. Die Option ist umso wertvoller, je volatiler der Basiswert ist. Die Berechnung des Preises einer Option erfolgt nach einem komplizierten mathematischen Prozess.
Der Basiswert selbst, aber auch dessen Volatilität wirkt sich auf den Preis der Option aus. Handelt es sich um eine Aktie, sind damit die erwarteten Schwankungen dieser Aktie in der Zukunft gemeint. Auch andere Basiswerte wie Indizes und Währungen sind volatil. Die Aktie ist umso wertvoller, je volatiler der Basiswert ist. Der Ausübungspreis wirkt sich ebenfalls auf den Preis einer Option aus. Der Ausübungspreis entscheidet darüber, ob Sie die Option mit Gewinn oder Verlust verkaufen können. Am Ende der Laufzeit können Sie eine Option ausüben, indem Sie den Basiswert, beispielsweise die Fresenius-Aktie, erwerben. Sie sind jedoch nicht zur Ausübung verpflichtet.
Kleiner historischer Rückblick
Um zu verdeutlichen, wie volatil ein Basiswert sein kann und wie sich die Schwankungen des Basiswertes auswirken, soll anhand der Entwicklung der Option erklärt werden. Die ersten Optionen wurden bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden gehandelt. Damals wurden Tulpen aus der Türkei in die Niederlande eingeführt, die nur einfarbig waren. Die Gärtner in den Niederlanden kreuzten die Tulpen, um mehrfarbige Tulpen zu züchten. Die Nachfrage nach Tulpenzwiebeln stieg, was sich auch auf den Preis auswirkte. Handwerker, die nur wenig Geld verdienten, investierten in Tulpenzwiebeln, um sie wieder mit Gewinn zu verkaufen. Die Tulpenzwiebeln wurden bereits verkauft, wenn sie sich noch in der Erde befanden. Der Verkäufer und der Käufer vereinbarten einen Termin für die Lieferung und einen festen Preis. Der Verkäufer war zur Lieferung verpflichtet, während sich der Käufer zur Abnahme verpflichtete. Der Käufer erwarb beispielsweise eine Option für 100 Gulden, dass er zum vereinbarten Termin Tulpenzwiebeln für 1.000 Gulden kaufen konnte. Er spekulierte auf eine Wertsteigerung und konnte die Tulpenzwiebeln für 1.500 Gulden wieder verkaufen.
Irgendwann kam es zu einem Preisverfall, da das Intresse an Tulpenzwiebeln nachließ. Der Käufer der Tulpenzwiebeln erwarb zwar die Zwiebeln zum vereinbarten Preis von 1.000 Gulden, doch hatte er einen Verlust gemacht. Er konnte die Zwiebeln nur noch zum Preis von 100 Gulden verkaufen. Es handelte sich dabei um die erste Spekulationsblase in der Geschichte.
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War der Käufer einer Option früher verpflichtet, den Basiswert abzunehmen, beispielsweise die Tulpenzwiebeln, so können Sie heute entscheiden, ob Sie den Basiswert zum Ende der Laufzeit abnehmen. Kaufen Sie beispielsweise eine Option auf 100 Fresenius-Aktien, können Sie die Option ausüben, indem Sie die Aktien tatsächlich zum vereinbarten Preis kaufen. Sie können allerdings auch die Option verkaufen. Handelt es sich um einen sehr volatilen Basiswert, können Sie am Ende der Laufzeit einen Gewinn erzielen, aber auch einen Berlust erleiden.
Optionen können Sie bei einem CFD-Broker oder bei einem Futures-Broker handeln. Die Auswahl an Basiswerten ist je nach Broker unterschiedlich. Im Gegensatz zu früher können Sie bei den Optionen einen Hebel festlegen, mit dem Sie große Mengen an Kapital bewegen können. Dank des Hebels können Sie einen Gewinn erzielen, der deutlich höher als der Einsatz ist. Sie können jedoch aufgrund des Hebels auch sehr hohe Verluste erleiden und deutlich mehr als nur Ihren Einsatz verlieren. Auch das Guthaben auf Ihrem Handelskonto kann betroffen sein. Zumindest theoretisch ist es bei sehr volatilen Basiswerten möglich, dass Sie unbegrenzte Verluste erleiden können.
Tipp:
Setzen Sie für den Handel mit Optionen nur einen Betrag ein, dessen Verlust Sie verschmerzen können. Sie sollten, bevor Sie mit echtem Geld handeln, zuerst mit dem kostenlosen Demokonto handeln und an Ihrer Strategie arbeiten.
Historische und implizite Volatilität
Die tatsächliche Kursbewegung eines Basiswertes in der Vergangenheit wird als historische Volatilität bezeichnet. Sie wird anhand der Standardabweichung der täglichen Kursschwankungen auf der Basis des Schlusskurses über einen Zeitraum von 30 Tagen berechnet. Sie gewährt Auskunft über die Schwankungsbreite eines Basiswertes. Ein Beispiel, wie volatil ein Basiswert sein kann, ist der DAX. Starke Schwankungen waren beim DAX im Zeitraum von 2008 bis 2015 zu verzeichnen. Der Volatilitätshöchststand war zur Zeit der Finanzkrise im Dezember 2008 zu verzeichnen. Die Volatilitätwerte erreichten teilweise sogar eine Höhe von 85 Prozent. Es gab zu dieser Zeit Abweichungen nach oben und nach unten. Schwankungen auf Tagesbasis lagen sogar bei 4,5 Prozent.
Neben der historischen ist die implizite Volatilität einer Option nicht zu vergessen. Sie drückt Schwankungsbandbreite des jeweiligen Basiswertes aus und ist durch Angebot und Nachfrage geprägt. Sie gewährt Auskunft über die erwartete Kursentwicklung eines Basiswertes in der Zukunft und wird als Prozentsatz auf Jahresbasis angegeben.
Ist die Nachfrage nach Put-Optionen auf fallende Kurse groß, steigt dieser Wert. Diese Kennzahl wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
- Wirtschaftsdaten
- Quartalszahlen
- unerwartete Ereignisse
Diese Faktoren wirken sich auf die Erwartungen der Marktteilnehmer aus. Auch diese Volatilitätskennzahl kann sich in beide Richtungen entwickeln.
Die Volatilitätskennzahlen können miteinander übereinstimmen. Es handelt sich um den Zusammenhang zwischen der Höhe der Volatilitätskennzahlen und der Kursentwicklung. Die implizite Volatilitätskennzahl steigt mit der Unsicherheit, wenn die Börsen fallen. Das führt zu steigenden Preisen für die Optionen. Die historische Volatilitätskennzahl nimmt dabei ab.
Jetzt zu Plus500 und Konto eröffnen! – 82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.Auswirkungen auf die Preisbildung
Die Volatilitätswerte wirken sich auf die Preisbildung der Optionen aus. Haben Optionen die gleiche Laufzeit, aber unterschiedliche Ausübungspreise, ist die implizite Volatilitätskennzahl nicht gleich. Für eine im Geld liegende Put-Option ist der implizite Volatilitätswert niedriger als bei einer Put-Option, die aus dem Geld ist. Dieses Phänomen wurde nach dem Crash im Jahr 1987 entdeckt und wird als Volatility Skew bezeichnet.
Möchten Sie in Optionen investieren, sollten Sie die Volatility Skews einschätzen. Ist der implizierte Volatilitätswert für eine Put-Option, die aus dem Geld liegt, höher, dann ist diese Option teurer als eine Put-Option, die am Geld liegt.
Hat eine Option einen höheren impliziten Volatilitätswert, ist sie vergleichbar mit einer Brandschutzversicherung für ein Haus. Das Risiko eines Brandes ist zwar gering, doch brennt es tatsächlich, erleiden Sie nicht nur einen großen Schaden, sondern Sie erhalten eine hohe Versicherungssumme ausgezahlt.
Die Volatility Skew stellt den Unterschied zwischen der impliziten Volatilitätskennzahl bei Optionen mit demselben Verfallsdatum dar. Die Laufzeitstruktur informiert über die Unterschiede der impliziten Volatilitätskennzahl von Optionen mit unterschiedlichen Verfallsdaten und denselben Ausübungspreisen dar.
Der implizite Volatilitätswert wirkt sich auf die Preise der Optionen aus. Haben Optionen denselben Ausübungspreis und ein unterschiedliches Verfallsdatum, unterscheiden sich die Preise der Optionen. Das liegt an der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Kursbewegungen des Basiswertes innerhalb der verbleibenden Laufzeit.
Optionen – Vor- und Nachteile
Optionen haben Vor- und Nachteile. Mit Optionen können Sie nicht nur auf sich ändernde Kurse von Basiswerten spekulieren, sondern Sie können auch eine Position absichern und Preisschwankungen ausschließen. Ein Vorteil von Optionen ist, dass sie mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz gehandelt werden können. Auch Anleger mit einem geringen Budget können in Optionen investieren. Möchten Sie eine Option auf 100 Fresenius-Aktien kaufen, zahlen Sie deutlich weniger als für 100 Aktien. Dennoch haben Sie die Möglichkeit, die Fresenius-Aktien am Ende der Laufzeit zu erwerben. Sie müssen jedoch 100 Aktien erwerben. Der Nachteil liegt darin, dass die Basiswerte gebündelt sind. Aktien werden in nder Regel zu 100 Stück gehandelt.
Ein weiterer Nachteil beim Handel mit Optionen ist das Risiko von Totalverlusten. Sie sollten nicht nur Optionen handeln, sondern die Optionen als Beimischung für Ihr Portfolio verwenden und beispielsweise auch in Aktien oder ETFs investieren. Sie sollten sich genau über die Entwicklung der Basiswerte informieren und überlegen, ob Sie die Option am Ende der Laufzeit ausüben.
Optionen können Sie als Long-Optionen auf steigende Kurse und als Short-Optionen auf fallende Kurse kaufen.
Bei den Optionen auf Aktien sollten Sie die Option ausüben, wenn es sich um eine Aktie mit Dividendenzahlung handelt. So können Sie von der Dividende profitieren. Während für deutsche Aktien die Dividendenzahlung einmal jährlich erfolgt, wird die Dividende bei ausländischen Aktien häufig mehrmals jährlich ausgeschüttet. Handelt es sich um eine Aktie ohne Dividende, können Sie die Option verkaufen.
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Möchten Sie mit Optionen handeln, sollten Sie sich genau über den Broker informieren. Sie sollten dabei auf
- Demokonto, das möglichst dauerhaft kostenlos genutzt werden kann
- Mindesteinzahlung auf das Handelskonto
- angebotener Zahluingsmethoden
- Betrag an virtueller Währung auf dem Demokonto
achten. Für die Einzahlung auf das Handelskonto werden verschiedene Zahlungsmethoden angeboten, beispielsweise Kreditkarte, Debitkarte, PayPal, Neteller oder Skrill.
Abhängig vom Broker stehen Ihnen mit dem Demokonto unterschiedliche Beträge an virtueller Währung bereit. Einige Broker gewähren das Demokonto nur über begrenzte Zeit. Besser ist ein Demokonto, das dauerhaft kostenlos zur Verfügung steht. So können Sie eine Stratgie für den Handel mit Optionen ausprobieren und Ihre Strategie verbessern.
Mit dem Demokonto handeln Sie in einer echten Handelsatmosphäre und können alle Tools kostenlos nutzen, die Ihnen zum Handeln zur Verfügung stehen. Das können Charts sein, die über die Kursveränderungen informieren.
Sie sollten verschiedene Trades ausprobieren und in Long- sowie Shortoptionen investieren, wenn Sie mit dem kostenlosen Demokonto handeln. Erst dann, wenn Sie genügend Erfahrung mit dem Demokonto gesammelt haben, handeln Sie mit echtem Geld. Sie sollten sich vor jedem Handel mit Optionen genau über die Volatilitätswerte der Basiswerte informieren und anhand dieser Werte das Risiko einschätzen. Handeln Sie mit echtem Geld, sollten Sie ein gutes Risikomanagement betreiben und Ihre Positionen absichern.
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Bei der Preisbildung für Optionen haben die Volatilitätswerte einen großen Einfluss. Dabei wird zwischen der historischen und der impliziten Volatilitätskennzahl unterschieden. Die historische Volatilitätskennzahl gewährt Auskunft darüber, wie sich ein Basiswert innerhalb von 30 Tagen entwickelt. Die implizite Volatilitätskennzahl drückt die Erwartung an die Entwicklung eines Basiswertes in der Zukunft aus. Beide Kennzahlen wirken sich auf die Preisbildung aus. Auch die Restlaufzeit und die Art des Basiswertes wirken sich auf die Preise für Optionen aus. Je volatiler ein Basiswert ist, desto wertvoller ist die Option. Die Basiswerte können nach oben und nach unten schwanken. Die Preisbildung für die Optionen ist ein komplizierter Prozess. Haben Sie in eine Option investiert, entscheiden Sie am Ende der Laufzeit, ob Sie die Option ausüben und den Basiswert erwerben oder ob Sie die Option verkaufen. Sie sollten sich genau über die Volatilitätskennzahlen der Basiswerte informieren und genau überlegen, welche Art von Option Sie erwerben. Aufgrund der hohen Volatilitätswerte der Optionen und des Risikos von Totalverlusten sollten Sie Optionen nur als Beimischung für Ihr Portfolio verwenden und auch noch in andere Werte investieren. Vor dem Handel mit echtem Geld sollten Sie mit dem Demokonto handeln.