Was ist Forex – Wie kann man an der Börse mit Devisengeschäften Geld verdienen?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 21.12.2022
Aufgrund der steigenden Kurse an den Börsen ist es nicht verwunderlich, dass sich auch viele Menschen für das Forex Trading, also den Währungshandel, interessieren. Daher werden wir in diesem Artikel einen Überblick über den Handel an der Forex geben. Dazu werden wir zunächst auf wichtige Begriffe wie Pip und Lot eingehen. Zudem werden wir auf die Bedeutung des Spreads und des Hebels für das Trading zu sprechen kommen. Überdies werden wir Hinweise darauf geben, wie man sich am besten auf das Forex Trading vorbereiten kann und auf welche Weise man Forex Strategien am besten ausprobieren kann.
- Was ist Forex Trading: Was versteht man unter dem Forex Markt?
- Was ist Forex: Wichtige Begriffe beim Forex Trading: Pip, Lot, Spread
- Forex Trading: Welche Rolle spielt der Hebel beim Forex Trading und wie sollte man sich auf den Börsenhandel vorbereiten?
- Auf welche Dinge sollte man bei der Auswahl seines Forex Brokers achten?
1. Was ist der Forex Markt?
Zunächst werden wir klären, was man überhaupt unter dem Forex Markt versteht. So handelt es sich beim Begriff „Forex“ um eine Abkürzung für „Foreign Exchange“. Damit bezeichnet man die weltweite Börse, an der Währungs- bzw. Devisengeschäfte getätigt werden. Nun mag man sich fragen, wo genau bzw. in welcher Stadt die Forex ihren Sitz hat. Denn der deutsche Aktienindex Dax wird zum Beispiel an der Deutschen Börse in Frankfurt gehandelt und in Amerika findet der Handel des Dow Jones Index in New York an der bekannten Wall Street statt. Bei der Forex liegt der Fall jedoch anders: Hier entsteht der Handel dadurch, dass die weltweit größten Banken miteinander Devisengeschäfte abwickeln. Währungen werden dabei immer in sogenannten Währungspaaren gehandelt. So ist etwas das am meisten gehandelte Währungspaar der Euro/US-Dollar (abgekürzt EUR/USD). Ebenfalls beliebt sind die Währungspaare Britisches Pfund/US-Dollar (GBP/USD) und US-Dollar/Japanischer Yen (USD/JPY). Wie man sieht, folgen die Abkürzungen der Währungen dabei einem bestimmten Muster: Die ersten beiden Buchstaben bezeichnen das Land und der letzte Buchstabe steht für die Landeswährung. Schweizer Franken werden daher beispielsweise mit CHF abgekürzt. Um an der Forex zu handeln, benötigt man einen Broker. Wie sich im Verlaufe dieses Artikels noch zeigen wird, gibt es eine große Auswahl an Brokern, aus denen man wählen kann. Dort kann man in der Regel schon mit wenigen Hundert Euro ein Konto für den Forex Handel eröffnen.
2. Was ist Forex Handel: Wichtige Begriffe an der Forex
Wenn man mit dem Trading an der Forex beginnt, wird man schnell auf neue Begriffe wie zum Beispiel „Pip“ oder „Lot“ stoßen. Da es für den Börsenhandel unumgänglich ist, diese Begriffe zu kennen, werden wir im Folgenden auf diese Themen eingehen:
- Was versteht man unter „Pip“ und „Lot“?
- Was versteht man unter dem „Hebel“?
- Was versteht man unter einem „Spread“?
2.1 Was versteht man unter „Pip“ und „Lot“?
Die meisten Leute werden wahrscheinlich bereits davon gehört haben, dass man an der Börse Aktien und Aktienindices wie den Dax in „Punkten“ angibt. An der Forex spricht man hingegen von Pips. Ein Pip ist die kleinste Einheit, mit der man beim Währungshandel traden kann. Beim beliebten Währungspaar Euro/US-Dollar ist dies zum Beispiel die vierte Stelle hinter dem Komma. Am besten lässt sich dies anhand eines kleinen Beispiels verdeutlichen: Angenommen, der Euro/US-Dollar steigt von 1,1590 Pips auf 1,1600 Pips. Dann ist der Kurs um 10 Pips gestiegen. Für 1 Euro würde man dann daher 1,16 US-Dollar erhalten.
Wie ist es aber überhaupt möglich, an der Forex Geld zu verdienen, wenn man mit derart kleinen Einheiten handelt? Die Antwort darauf lautet, dass man zwar mit kleinen Einheiten handelt (zum Beispiel der vierten Nachkommastelle), allerdings handelt man dafür große Summen der jeweiligen Währung. So sind dies beim Euro/US-Dollar zum Beispiel 100.000 US-Dollar. Diese Summe bezeichnet man auch als „Lot“. Für das Trading bedeutet das: Verändert sich der Kurs um 1 Pip, so gewinnt oder verliert man 10 US-Dollar. Bei 10 Pips gewinnt oder verliert man schon 100 US-Dollar usw. Neben „Lots“ gibt es auch noch „Mini Lots“ und „Micro Lots“: Bei Mini Lots handelt man mit 10.000 US-Dollar und bei Micro Lots mit 1.000 US-Dollar. Daher gewinnt und verliert man bei der Änderung von 1 Pip auch weniger: Beim Handel mit Mini Lots bedeutet eine Kursveränderung von 1 Pip auch einen Gewinn oder Verlust von 1 US-Dollar. Bei einem Micro Lot verringert sich dieser Betrag auf 0,10 US-Dollar.
2.2 Was ist Forex Trading: Was versteht man unter dem „Hebel“?
Nun muss man aber keine Angst haben, dass man tatsächlich über 100.000 US-Dollar auf seinem Konto verfügen muss, wenn man zum Beispiel mit einem Lot handeln möchte. Denn an dieser Stelle kommt der sogenannte „Hebel“ ins Spiel: Der Hebel gibt an, wie viel Kapital man tatsächlich auf seinem Handelskonto haben muss, um damit eine bestimmte Menge an Kapital zu bewegen. Wenn zum Beispiel der Hebel 1 : 20 beträgt, so kann man mit 20 mal mehr Kapital handeln, als einem eigentlich zur Verfügung steht. Das übrige Kapital wird einem von seinem Broker zur Verfügung gestellt. Um daher beispielswies mit 1 Lot zu traden, benötigt man bei einem Hebel von 1 : 20 5.000 US-Dollar auf seinem Konto. Demzufolge sind für das Trading mit 1 Mini Lot bei einem solchen Hebel bereits 500 US-Dollar ausreichend. Wie man sieht, ist somit für das Trading an der Forex weniger Kapital erforderlich, als man dies vielleicht zunächst erwarten würde. Neuerdings ist der Hebel bei Brokern in Europa übrigens auf Werte von 1 : 20 oder 1 : 30 begrenzt. Dies gilt zumindest für „normale“ Kunden, bei denen es sich nicht um professionelle Trader handelt. So war es früher üblich, dass Broker mit sehr großen Hebeln um neue Kunden geworben haben. Hebel von 1 : 300 oder 1 : 400 waren hier keine Seltenheit. Allerdings sollte ein Hebel auch nicht zu groß sein, denn dadurch steigern sich nicht nur die möglichen Gewinne, sondern auch die möglichen Verluste. Ein Hebel von 1 : 20 oder 1 : 30 ist daher unseren Erfahrungen nach ein guter Kompromiss.
2.3 Was ist Forex: Was versteht man unter einem „Spread“?
Ein weiterer wichtiger Begriff im Zusammenhang mit dem Forex Trading ist der „Spread“. Damit bezeichnet man den Unterschied zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis. Dazu wiederum ein kurzes Beispiel: Dieses Mal möchten wir das Währungspaar Euro/Schweizer Franken kaufen. Angenommen, der Kurs steht gerade bei 1,2000 Pips. Für einen Euro erhält man daher 1,20 Schweizer Franken. Wenn nun der Spread 2 Pips beträgt, würde man das Währungspaar im Endeffekt zu einem Preis von 1,2002 Pips erhalten. Bereits an dieser Stelle lässt sich erkennen, dass es für einen Trader vorteilhafter ist, wenn der Spread möglichst gering ist. Die Höhe des Spreads ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine maßgebliche Rolle spielt natürlich der Broker. Aber auch die Art des Spreads beeinflusst dessen Höhe. So kann man drei Arten von Spreads unterscheiden:
- Fixe Spreads
- Variable Spreads
- Variable Spreads mit Kommissionen
Fixe Spreads sind dabei stets gleich hoch, unabhängig von der aktuellen Lage an der Börse. Anders sieht dies bei variablen Spreads aus: Diese sind zwar in der Regel niedriger als fixe Spreads, dafür können sie sich aber nach oben ausweiten. Dies ist speziell vor der Veröffentlichung wichtiger Nachrichten der Fall. Daher fühlen sich gerade Anfänger unseren Erfahrungen nach mit fixen Spreads häufig wohler. Auch die dritte Art von Spreads ist für Einsteiger eher uninteressant: Dort zahlt man bei jedem Trade zusätzlich eine Gebühr (sogenannte Kommission) an den Broker, um im Gegenzug sehr niedrige variable Spreads zu erhalten.
3. Was ist bei der Auswahl eines Forex Brokers zu beachten?
Im folgenden Absatz werden wir einen Überblick über diejenigen Punkte geben, die man bei der Auswahl seines Forex Brokers beachten sollte. Wie schon angesprochen, spielt die Höhe des Spreads beim Trading eine große Rolle. Allerdings hängt dies auch von der individuellen Strategie des Traders ab. Denn je mehr Trades man ausführt, desto wichtiger sind niedrige Spreads. Wenn man hingegen nur ein paar Positionen im Moment öffnet und schließt, so spielt es fast keine Rolle, ob der Spread ein paar Punkte größer ist. Aber der Spread ist nicht der einzige Aspekt, auf den man bei der Auswahl seines Brokers achten sollte. Auch sollte man zum Beispiel auf eine gute Trading Plattform Wert legen. Bei den meisten Brokern wird dabei auch der sogenannte MetaTrader angeboten. Diese Software ist auch für Einsteiger geeignet und nach einer gewissen Einarbeitungsphase findet man sich meistens gut damit zurecht. Viele Broker bieten aber zudem noch andere Software an. Wir empfehlen daher, sich bei einem Broker zunächst ein Demokonto zu erstellen. Dies erfolgt in der Regel kostenlos und man erhält auf diese Weise die Möglichkeit, den Broker und dessen Trading Software über mehrere Wochen hinweg zu testen. Ebenfalls sollte man bei einem Broker auf dessen Kundensupport achten. So ist es sehr hilfreich, wenn neben dem Support per E-Mail auch eine Möglichkeit besteht, den Anbieter per Telefon zu erreichen. Denn auf diese Wiese lassen sich Probleme oft besser und vor allem schneller lösen.
4. Was ist Forex: Trading lernen
Bevor man mit dem Forex Trading beginnt, sollte man sich darüber informieren, wie der Börsenhandel funktioniert. Dafür stehen zum Beispiel folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Lesen und Durchabrieten der umfangreich vorhandenen Trading-Literatur
- Teilnahme an Seminaren
- Trading Videos und Webinare ansehen
Gute Broker zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie ihren Kunden Schulungsmaterialien zur Verfügung stellen. Auf diese Weise kann man sein Wissen über das Trading erweitern und sich auf den Handel vorbereiten. Ebenfalls empfehlen wir, das Trading zunächst auf einem Demokonto zu trainieren, bevor man echtes Geld für den Handel an der Forex einsetzt. Denn auf diese Weise kann man sich zum einen in die Trading Plattform einarbeiten. Wichtig ist dabei auch, die Chartanalyse zu trainieren. Zum anderen kann man auch verschiedene Forex Strategien ausprobieren. Denn eine Hauptaufgabe als Trader besteht darin, eine für sich passende und vor allem profitable Strategie zu finden. Dabei kann man zunächst versuchen, funktionierende Strategien von anderen Tradern zu kopieren. Allerdings wird es einem nur selten gelingen, eine Strategie selbst 1 zu 1 umzusetzen. Denn beim Trading spielen Gefühle wie Angst und Gier eine sehr große Rolle. Wie man mit diesen Emotionen umgeht und inwieweit sie das Trading beeinflussen, ist sehr unterschiedlich. Über kurz oder lang wird man daher unseren Erfahrungen nach vorhandene Strategien immer mehr auf sich selbst und seine Persönlichkeit anpassen. Dies kann aber mitunter Monate oder Jahre dauern. Insgesamt spielt dabei die Erfahrung beim Forex Trading eine sehr wichtige Rolle. Man sollte daher nicht aufgeben, sondern immer weiter versuchen, sich zu verbessern.
5. Fazit: Forex Trading am besten im Rahmen eines kostenlosen Demokontos ausprobieren
In unserem Artikel hat sich gezeigt, dass das Trading an der Forex eine interessante Möglichkeit darstellen kann, um Geld zu verdienen. Allerdings gibt es dabei verschiedene Dinge zu beachten. So ist es wichtig, dass man sich zunächst Fachwissen über den Börsenhandel aneignet. Dazu kann man idealerweise die Schulungsangebote seines Brokers nutzen. Besonders wichtig ist es auch, das theoretisch gelernte Wissen in der Praxis umzusetzen. Dazu bietet es sich beispielsweise an, Webinare oder Trading Videos anzusehen. Zudem empfehlen wir, ein kostenloses Demokonto bei einem Broker zu eröffnen. Denn dies bietet einem die Gelegenheit, die Trading Plattform und dessen Konditionen besser kennenzulernen. Zudem kann man damit beginnen, verschiedene Forex Strategien auszuprobieren. Außerdem ist es essenziell, die Chartanalyse zu trainieren. So wird man gerade am Anfang Schwierigkeiten haben, Trends etc. im Chart zu erkennen. Mit der Zeit wird man aber darin unseren Erfahrungen nach immer besser werden. Bei der Auswahl seines Brokers sollte man auch darauf achten, dass dieser möglichst geringe Kosten und Gebühren anbietet. Denn gerade wenn man eine Strategie verfolgt, bei der man viele Trades eingehen muss, werden sich die Kosten schnell summieren. Bei einem Broker sollte man zudem auf einen guten Kundensupport Wert legen. Dies erkennt man zum Beispiel daran, dass man den Anbieter nicht nur per E-Mail oder Live Chat, sondern auch telefonisch erreichen kann. Insgesamt empfehlen wir, gerade zu Beginn nur wenig Kapital für das Trading zu riskieren. Denn bekanntermaßen können die Kurse an der Börse nicht nur steigen, sondern auch sehr stark fallen.