Was sind Devisen? – Eine Definition & Erklärung die jeder versteht!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 20.11.2020
Was sind Devisen? Zunächst wird der Begriff Devisen (lat. Divisa) für Forderungen genutzt, die auf ausländische Währungen lauten. Dabei handelt es sich um Schecks und Wechsel, die in ausländischer Währung ausgestellt und gleichermaßen im Ausland zahlbar sind. Im weiteren Sinne wird die Bezeichnung Devisen für Zahlungsmittel in ausländischer Währung genutzt, die nicht unter die Sorten (Bargeld) fallen. Devisen sind umbuchbare Zahlungsmittel (Buchgeld), die nicht unmittelbar übergeben werden können.
Was sind Devisen: Einfach erklärt
Was sind Devisen – einfach erklärt: Devisen sind auf fremde Währung lautende ausländische Zahlungsmittel. Der Euro ist beispielsweise in Deutschland das offizielle Zahlungsmittel. In Japan ist es der Japanische Yen und in den USA der US-Dollar. Die Region, in der eine Währung das offizielle Zahlungsmittel ist, wird als Währungsraum bezeichnet.
Innerhalb dessen werden alle Münzen und Geldnoten als Zahlungsmittel akzeptiert. Im Euroraum obliegt es den nationalen Notenbanken und der Europäischen Zentralbank (EZB), die Geldnoten und Münzen herzustellen und auszugeben.
Die wichtigsten Währungen der Welt
Was sind Devisen und wie viele gibt es? Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Devisen um Währungen. Weltweit gibt es mehr als 160 verschiedene Währungen. Der Euro, der Japanische Yen und der US-Dollar sind die, gemessen am Handelsvolumen, weltweit am häufigsten gehandelten Devisen.
Dies ist auf die volkswirtschaftliche Potenz der Länder Japan und USA sowie Europas zurückzuführen. Weltweit wird mit den Dienstleistungen und Gütern dieser Länder der größte Handel betrieben. Die jeweiligen Währungen müssen untereinander getauscht werden, damit die gekauften Waren in der Landeswährung bezahlt werden können.
Was sind harte Devisen?
Die Frage „Was sind Devisen?“ ist beantwortet. Aber was sind harte Devisen? Harte Devisen sind Währungen, deren Wert als recht stabil gelten. Eine harte Währung besitzt gegenüber anderen Währungen eher ein Aufwertungspotenzial. Harten Währungen stehen schwache bzw. weiche Währungen gegenüber, welche stark an Wert verlieren können.
Eine harte Währung kann zum Beispiel dann vorliegen, wenn die Inflationsrate in der jeweiligen Volkswirtschaft sehr gering ist und somit die Währung als äußerst wertbeständig betrachtet wird. Die EZB erachtet die Wertstabilität des Euro als eine ihrer wichtigsten Ziele in der Geldpolitik.
Devisen an der Börse
Was sind Devisen an der Börse? Eine Devisenbörse ist eine Börse, an der Fremdwährungen gehandelt werden. Die Mittelkurse, die dort festgestellt werden, sind für den Wert einer Währung wichtige Orientierungsmarken. Die Notwendigkeit der Feststellung eines amtlichen Mittelkurses in Deutschland entfiel mit der Einführung des Euro. Somit hat der börsliche Devisenhandel hierzulande an Bedeutung verloren.
Der Devisenhandel
Der Devisenhandel findet außerbörslich statt, also direkt zwischen den Marktteilnehmern oder über einen Broker (OTC-Handel). Dabei erfolgt der Währungshandel überwiegend im Interbankenhandel (Handel zwischen den Banken). Auf dem Devisenmarkt gibt es aber mehrere Teilnehmer:
- Broker
- Banken
- Internationale Unternehmen
- Fondsgesellschaften
- Zentralbanken
- Privatpersonen
Letztere nehmen zum Beispiel durch Urlaubsreisen (Währungsumtausch) am Devisenhandel teil. Immer mehr Privatanleger nutzen Währungen aber auch als Spekulationsobjekte.
Über zahlreiche Forex-Broker und Banken erhalten die privaten Anleger Zutritt zum Devisenmarkt (andere Bezeichnungen sind: Forex-Markt, Foreign Exchange Market, Forex, FX), dem größten Finanzmarkt der Welt. Der Markt ist sehr liquide und der Einstieg ist relativ einfach. Es kann mit hohen Hebeln gearbeitet werden, was aufgrund des erhöhten Verlustrisikos aber vor allem erfahrenen Anlegern zu empfehlen ist.
Der Forex-Markt hat keine Lage oder Adresse auf der geografischen Weltkarte. Tagtäglich werden Umsätze von mehr als fünf Billionen US-Dollar generiert. Eine physische Lieferung einer Währung ist nicht nötig, der Markt wird hundertprozentig elektronisch abgewickelt. Für den Ankauf und den Verkauf gibt es jeweils einen Kurspreis. Die Differenz ist der sogenannte Spread, der die Marge des Brokers beim Handel darstellt.
Devisenhandel in der Praxis
Was sind Devisen – einfach erklärt anhand eines Praxisbeispiels: Wenn ein Devisenhändler einen Handel mit Devisen durchführt, so sind stets zwei verschiedene Währungen beteiligt (Basiswährung und Kurswährung). Es ist zum Beispiel möglich, den Euro gegen den US-Dollar zu tauschen, niemals aber Euro gegen Euro.
Der Trader in unserem Beispiel hat einen eindeutigen Trend des Kurses einer bestimmten Währung erkannt, den Markt sehr genau analysiert, und steigt nunmehr in den Devisenmarkt ein.
Er glaubt, dass der Euro steigen wird und kauft für 50.000 US-Dollar Euro ein. Zur Zeit des Kaufes beträgt der Wechselkurs von US-Dollar in Euro 0,7700. Somit bekommt er für seine US-Dollar 46.200 Euro. Der Wechselkurs steigt nun tatsächlich auf 0,7800. Er verkauft deshalb seine Devisen wieder und bekommt aufgrund des Kursanstiegs 46.800 Euro zurück. Er hat also einen Gewinn von 600 Euro erzielt. Dieser Vorgang wird auch als „Glattstellen“ bezeichnet.
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