Wirecard und die Kreditgeber: Die unendliche Geschichte
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 19.05.2021
Noch fast ein halbes Jahr nach der Insolvenz der Wirecard AG reißen die Schlagzeilen nicht ab. Und offensichtlich bleibt es spannend. Unter Beschuss geraten mehr und mehr Institutionen – nach der BaFin und dem Bundesfinanzministerium müssen sich nun auch die Deutsche Bank, welche aktuell Sanktionen von Taiwan erhält, und die KfW erklären, daneben auch andere Kreditinstitute. Heraus kommt mehr und mehr: Man hätte es durchaus besser wissen können – wenn man gewollt hätte.
Jetzt zum Testsieger eToro!Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Wirecard stand auf gutem Fuß mit vielen Banken
Milliardenverluste, aufgeblähte Bilanzen und ein internationaler Haftbefehl sind was bleibt vom Senkrechtstarter Wirecard. Der Aufsteiger wurde schon vor zehn Jahren von Finanzbloggern kritisch betrachtet, bereits sehr früh wurde eine Ahnung laut, dass der Konzern seine Kapitalerhöhungen vorantrieb, um mit den Erlösen in die Tasche der Geschäftsführung zu wirtschaften.
Für die Aktionäre letztlich ein Totalverlust, wenn auch mit Ankündigung. Die Journalisten der Financial Times, darunter Dan McCrum, die den Stein um die fehlenden Milliarden ins Rollen brachten, mussten sich für ihre Bemühungen breitseitige Hetze der Finanzindustrie gefallen lassen. Wie kumpelhaft Vertreter der Banken mit Braun und Marsalek gegen die FT Front machten, zeigen verfängliche E-Mails.
So schreibt einer der Aufsichtsräte der Deutschen Bank, Alexander Schütz, im Februar 2019 mit Bezug auf die Financial Times an Markus Braun: „Macht diese Zeitung fertig!“ und verweist dabei noch auf seine eigenen jüngsten Aktienkäufe von Wirecard-Unternehmensanteilen.
Ähnlich gepusht wurden die Aktienkäufe auch bei der Commerzbank, eine Analystin des Bankhauses hatte Wirecard bis zuletzt angepriesen, auch unter Angabe überhöhter Kursziele.
Millionenschäden bei der KfW
Kritik muss sich im Untersuchungsausschuss auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau gefallen lassen. Die KfW, inzwischen auch als Kreditanstalt für Wirecard betitelt, hatte der Wirecard AG noch im Sommer 2019 rund 100 Mio. Euro geliehen. Damals machte das Unternehmen bereits regelmäßig Schlagzeilen. Trotz der Vorwürfe gezielter Angriffe wurde der Kritik an Wirecard nicht in dem Maß nachgekommen, wie man es hätte tun können. Das Resultat: rund 90 Millionen Euro des Kredits muss die KfW wohl als Verlust verbuchen.
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Dabei hatten die Gerüchte manche Banken durchaus aufhorchen lassen. Dementsprechend zogen einige Banken nicht mehr mit, als 2018 der Kredit für Wirecard durch ein Bankenkonsortium erhöht werden sollte. Die Bayerische Landesbank entschloss sich zwei Jahre vor der Aufdeckung des Skandals zum Ausstieg. Damals lagen zwar noch keine konkreten Gegenargumente vor, der Kredit in dreistelliger Millionenhöhe war dem Vorstand jedoch angesichts des noch relativ jungen Unternehmens schlichtweg zu hoch. Auch die Bilanzstruktur von Wirecard war der BayernLB wohl zu wenig schlüssig.
Und die Commerzbank beschloss 2019 noch rechtzeitig den graduellen Rückzug, unter anderem wegen der unübersichtlichen Tätigkeiten von Wirecard in Asien. Ein Verdacht auf Geldwäsche schwebte damals schon über den Dingen. Dank des rechtzeitigen Exits auf Anraten des Risikomanagements blieb der Commerzbank das Schlimmste erspart. Die Aktienempfehlungen zu Wirecard liefen dennoch praktisch bis zum Schluss weiter.
Ein vielschichtiger Skandal
Dem Untersuchungsausschuss wird nun die undankbare Aufgabe zuteil, Lage um Lage zum Kern eines ungeheuren Betrugs zu blättern. Dabei gestaltet sich der Bilanzbetrug als eine anscheinend nicht endend wollende Reihe von umkippenden Dominosteinen. Versäumnisse gab es auf allen Ebenen, denn Banken, Aufsichtsbehörden und Politik haben auf ganzer Länge versagt. Wohl auch, weil die Erfolgsgeschichte einfach zu schön war – und man an den ständig steigenden Wert der eigenen Aktien glauben wollte. Unfassbar im Nachhinein, dass angesichts der Recherchen der Financial Times nicht nachgefasst, sondern den Reportern mit rechtlichen Konsequenzen gedroht wurde.
Ebenso wenig nachvollziehbar ist, dass die Bilanzprüfung des angeblich milliardenschweren, angeblich erfolgreichen Unternehmens einem privaten Verein anvertraut war und blieb. Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung hatte zwar schon Anfang 2019 einen Hinweis der BaFin zu Bilanzdiskrepanzen erhalten, ging dem aber dann nicht nach – ebenso wenig wie die BaFin, die nie wieder auf das Thema zurückkam. Resultat davon sind jetzt auch die Neubesetzung der Bafin Führung und das schärfer sowie schnellere Vorgehen wie zum Beispiel aktuell bei der Greensill Bank. Mehr als ein Jahr vor dem Skandal hätte man vermutlich zumindest einen Teil der Schadens auffangen können, hätte man es nur gewollt.
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Mit dem Bekanntwerden der Insolvenz und des Milliardenbetrugs fiel der Leistern des DAX praktisch über Nacht ins Bodenlose und aus dem Index heraus. Für die Deutsche Börse AG ein Anlass, das gesamte Regelwerk zu überarbeiten, das für die Aufnahme von Titeln in den Index die Grundlage bildet. Die Börse handelt in eigenem Interesse, denn nach dem überaus schwierigen Corona-Jahr kann man sich keinen weiteren Vertrauensverlust bei den Anlegern mehr leisten.
Ohnehin sind viele private Anleger derzeit nicht so flüssig wie vor den drastischen Kurseinbrüchen im März 2020, und neue Investitionen sind trotz eines allmählich zurückkehrenden Optimismus wesentlich zurückhaltender. Das spiegelt sich in der Wertentwicklung des DAX, der zwar seinen Vor-Corona-Stand zurück erlangen und noch übertreffen konnte, sich aber nach wie vor als volatil erweist. Allerdings hat der Skandal auch seine Vorteile, denn er beleuchtet die „Risiken und Nebenwirkungen“ von Direktinvestitionen selbst bei DAX-Konzernen. Davon profitieren andere Finanzinstrumente, beispielsweise Differenzkontrakte.
Aktien-CFDs statt Direktinvestition
Differenzkontrakte stammen aus Großbritannien. Dort wurden die contracts for difference, kurz CFDs, zunächst für den Aktienhandel konzipiert, und zwar, um auf diese Weise die Stempelsteuer auf Aktientransaktionen zu vermeiden. Die flexiblen Finanzinstrumente bilden den Kurs eines beliebigen Basiswerts eins zu eins ab und geben dem Inhaber des Kontrakts für die Haltedauer eine Teilhabe an der Wertentwicklung. Die Differenz im Kurs zwischen Eröffnung und Schließen einer Position ist der Gewinn des Traders, daher der Name.
Vorteilhaft ist besonders, dass CFDs auch für die Spekulation auf fallende Kurse eingesetzt werden können. Für Trader bedeutet dies, dass sie noch Renditepotenziale erschließen, wenn Aktionäre längst passen müssen. Auch eine ausdrückliche, längerfristige Festlegung des eigenen Kapitals ist im Gegensatz zum Aktienhandel nicht notwendig, denn in keinem Fall wird der zugrunde liegende Wert, beispielsweise eine Aktie, tatsächlich erworben.
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Im außerbörslichen Handel erweisen sich Differenzkontrakte als flexibel und sehr unkompliziert, selbst Anfänger können leicht nachvollziehen, wie das Trading abläuft. Überdies ist die Aufnahme des Handels bei einem lizenzierten CFD-Broker schon mit relativ begrenztem Startkapital möglich. Das macht das CFD-Trading auch für Kleinanleger auf der Suche nach lohnenden Finanzprodukten interessant.
Dazu kommt, dass sich auf diesem Weg eine Vielzahl von Anlageklassen als Basiswerte erschließen. Aktien, Anleihen und Indizes kann ein CFD abbilden, und sogar zu anspruchsvollen Märkten wie Rohstoffen und Kryptowährungen gibt der Handel Zugang. Dabei werden Positionen nicht lange gehalten, das eigene Kapital ist meist nach wenigen Stunden wieder verfügbar, im besten Fall auch die Renditen. Der sehr dynamische Handel überdauert selten den Börsentag und wird daher auch als Daytrading bezeichnet.
Eigenkapital steigern mit Hebeln
Beim Handel mit Differenzkontrakten wird zumindest zu Anfang sehr viel weniger Kapital eingesetzt als bei einer Aktieninvestition. Dass dennoch attraktive Renditen möglich sind, liegt an den Hebeln. Eigentlich handelt es sich hierbei um ein Kurzzeit-Darlehen des Brokers, mit dem sich das Ordervolumen steigern lässt.
Abhängig von der Anlageklasse des Basiswerts sind Hebelfaktoren zwischen 1:2 und 1:30 für private Trader möglich, wer also 1.000 Euro für eine Position aufwendet, kann bei der Spekulation auf Forex Hauptwerte bis zu 30.000 Euro bewegen. Die Gewinne erhöhen sich ebenfalls um den Hebelfaktor. Doch auch Positionen, die sich nicht wie gedacht entwickeln, werden gehebelt, CFDs bringen daher im Verlustfall Risiken mit sich. Die auf den Handel spezialisierten Broker weisen ihre Kunden auf diese Tatsache nachdrücklich hin.
Einsteiger, die sich von vornherein für einen der besten Broker am Markt entscheiden, profitieren darüber hinaus von vielen weiteren Vorteilen. Denn seriöse Broker wie der Test-Beste XTB geben ihren Kunden jede Menge Hilfe mit auf den Weg. Dazu gehören Schulungsmaterialien, in diesem Fall eine regelrechte Trading-Akademie, die gestuft nach Kenntnisstand das erforderliche Wissen und die Kenntnisse des Risikomanagements vermittelt – und ein kostenfreies Demokonto für erste Übungstrades mit virtuellem Kapital.
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Der ausgezeichnete Forex- und CFD-Broker schafft es im Anbietervergleich immer wieder auf das Siegertreppchen, und das mit gutem Grund. Neben den überdurchschnittlich guten Bildungsressourcen und dem XTB Demokonto überzeugt XTB mit einer deutschen Niederlassung, die von der BaFin reguliert wird und kompetenten Kundendienst auf Deutsch leistet. Die Kosten und Konditionen bei XTB werden transparent dargeboten, und die Kontomodelle wenden sich an Einsteiger, aber auch an erfahrene Trader mit hohem Handelsvolumen, die hier gute Handelsbedingungen vorfinden.
Das Portfolio des Brokers gibt Zugang zu einer Fülle von handelbaren Basiswerten, doch auch die Investition in echte Aktien ist Teil der Leistung bei XTB. Die Handelsplattformen, darunter der bekannte MetaTrader 4 und die preisgekrönte xStation 5, punkten mit schneller, zuverlässiger Ausführung und hoher Funktionalität.
CFD-Trading mit dem richtigen Partner!
Anleger, die den Aktienmärkten nicht genug vertrauen, um ihr Kapital langfristig zu investieren, haben angesichts des Wirecard-Skandals berechtigte Argumente. Auch der weitere Verlauf der Pandemie und die Erholung wichtiger Volkswirtschaften bleibt abzuwarten. Dennoch muss man auch unter diesen Vorzeichen nicht auf spekulative Wertpapiergeschäfte verzichten. Mit CFDs können private Trader an der Kursentwicklung zahlloser Basiswerte partizipieren, ohne diese tatsächlich kaufen oder länger halten zu müssen.
Mit einem bewährten CFD-Broker wie dem Testsieger XTB gestaltet sich der Einstieg ins Trading angenehmer und schneller dank der hervorragenden Services und nicht zuletzt des breit aufgestellten Bildungsangebots. Dank der guten Bewertungen für sämtliche Qualitätskriterien wird der Broker immer wieder Testbester im Vergleich. Wie die detaillierten Erfahrungsberichte zu den Produkten und Leistungen des internationalen Anbieters zeigen, finden besonders Neulinge hier die idealen Bedingungen vor, um sich auf den Handel fundiert und intensiv vorzubereiten.
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